Deutliche Verluste für die CSU, die AfD in vielen Kommunen zweitstärkste Kraft. Der landesweite Trend nahm am gestrigen Wahlsonntag auch im Wahlkreis Neu-Ulm klare Konturen an. Der CSU-Bundestagsabgeordnete Georg Nüßlein, der 2013 im Bundeswahlkreis noch satte 57,5 Prozent erreicht hatte, kam jetzt auf 44,6 Prozent. Aufschlussreich ist nach diesem Wahlausgang auch ein Rückblick ins Jahr 2002. Damals hatte Nüßlein bei den Erststimmen noch 60,4 Prozent erhalten. Eindeutig ist die Abwärtsentwicklung bei der SPD. 2013 kam sie im Bundeswahlkreis bei der Erststimme (Karl-Heinz-Brunner) noch auf 18,4 Prozent, diesmal waren es lediglich 14,7 Prozent. Auch hier ist ein Blick auf den langfristigen Trend erkenntnisreich. Bei den Zweitstimmen gab es 2002 noch 25,3 Prozent für die SPD, gestern waren es lediglich 13,7 Prozent. Viele werden sich möglicherweise gar nicht mehr daran erinnern: Bereits 2013 hatte die AfD auch in der Region erstmals kandidiert. Bei den Zweitstimmen kam sie auf 5,6 Prozent. Doch die AfD war damals noch maßgeblich von ihrem Mitbegründer Bernd Lucke geprägt, eurokritisch und wirtschaftsliberal gleichermaßen. Im Zuge der Flüchtlingskrise hat sich die Partei bekanntermaßen neu ausgerichtet und nun gewaltig zugelegt.
Landkreis Günzburg