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Landkreis Günzburg: Corona: Wann die Hausärzte im Kreis Günzburg impfen könnten

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Corona: Wann die Hausärzte im Kreis Günzburg impfen könnten

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    Noch gibt es keinen Zeitplan, wann die niedergelassenen Ärzte in das Impfgeschehen einsteigen können. Einen Impf-Probelauf durch zwei Praxen gab es jetzt im Landkreis. Kritisiert wird die aufwendige Dokumentation.
    Noch gibt es keinen Zeitplan, wann die niedergelassenen Ärzte in das Impfgeschehen einsteigen können. Einen Impf-Probelauf durch zwei Praxen gab es jetzt im Landkreis. Kritisiert wird die aufwendige Dokumentation. Foto: Frank Rumpenhorst/dpa-Pool/dpa

    Schleppende Imopfstofflieferung, bürokratischer Aufwand bei den Anmeldungen: Die Debatten um die Probleme bei den Corona-Impfungen reißen nicht ab. Viele sehnen den Zeitpunkt regelrecht herbei, ab dem endlich die Hausärzte impfen. Wann konkret könnten die Hausärzte im Kreis Günzburg mit Impfungen beginnen? Nach einem Probelauf zeichnet sich jetzt eine konkretere Perspektive ab.

    Im Landkreis hat sich die Corona-Lage in den vergangenen Wochen deutlich entspannt. „Es gibt viel weniger positive Befunde und auch die allgemeine Infektlage ist derzeit niedrig“, berichtet Dr. Maximilian Drexel von der Krumbacher Gemeinschaftspraxis Drs. Drexel, Posch und Sedlmeier, die seit Beginn der Pandemie ein gelistetes Testzentrum ist. Drexel ist gleichzeitig stellvertretender koordinierender Arzt im Katastrophenschutz und für den medizinischen Bereich im südlichen Landkreis zuständig. Nun gab es einen ersten Impf-Probelauf durch die Hausarzt-Praxis.

    Am Donnerstag wurden in einem Pilotprojekt sechs Impfungen im südlichen Landkreis durch den Krumbacher Arzt vorgenommen. Es folgten weitere Impfungen am nächsten Tag im Raum Günzburg durch Dr. Wolfgang Stolle aus Kötz, koordinierender Arzt im Katastrophenschutz für den medizinischen Bereich im Landkreis.

    Probe-Impfungen der Hausärzte im Landkreis Günzburg liefen problemlos

    Beim Impf-Probelauf durch die Hausarzt-Praxen wurden in Krumbach sechs Impfdosen im Testzentrum abgeholt. Drexel machte sich dann auf den Weg zu den Impfwilligen, die selbst nicht mehr mobil sind und vom Impfzentrum entsprechend der Priorisierungsliste benannt wurden. Nach der Aufklärung und der Erhebung der Vorerkrankungen wurde dann geimpft. „Es lief problemlos“, berichtet Drexel. Was jedoch größere Sorgen bereitete, ist die „überbordende Bürokratie und aufwendige Dokumentation“, die mit den Impfungen – vorher und nachher – einhergehe. „Viele Seiten, viele Klicks“, fasst Drexel die zusätzlichen Aufgaben zusammen.

    Dr. Max Drexel aus Krumbach war jetzt maßgeblich am  Test der Corona-Impfungen für die Hausärzte beteiligt.
    Dr. Max Drexel aus Krumbach war jetzt maßgeblich am Test der Corona-Impfungen für die Hausärzte beteiligt. Foto: Angelika Stalla

    Länder wie Israel oder Großbritannien, in denen ohne großen Dokumentationsaufwand geimpft werde, seien Deutschland mittlerweile weit voraus, moniert er. Ohnehin sei der bürokratische Aufwand im Zusammenhang mit Corona immens. Das fange bereits beim Testen an. Gut funktioniere im Landkreis jedoch die Zusammenarbeit mit den Kreiskliniken beziehungsweise Impfzentren. Die Leiter der Impfzentren Günzburg und Krumbach, Hermann Keller und Dr. Volker Rehbein, hätten viel Zeit in das Projekt gesteckt und müssten mit permanenten Änderungen und Impfstoffknappheit kämpfen, sagt Drexel. Auch die Mitarbeiter in den Impfzentren hätten viel Aufwand mit der Bürokratie.

    Krumbacher Hausarzt: Kein Grund zu Verunsicherung in Sachen Corona-Impfstoff

    Altenheime, das Ringeisenwerk in Ursberg, Pflegepersonal, Ärzte, Klinikpersonal und die Mitarbeiter der Arztpraxen sind im Landkreis großteils durch die Impfzentren geimpft. Über 80-Jährige und Personen mit schwerwiegenden chronischen Erkrankungen sind außerdem derzeit an der Reihe. „Bedauerlicherweise herrscht gerade eine starke Verunsicherung bei der Bevölkerung über die Qualität der verschiedenen Impfstoffe“, sagt Drexel. Dafür gebe es keinen Grund. „Die Verträglichkeit ist bei allen Impfungen gleich“, berichtet er aus der Praxis. Auffallend sei, dass die Impfung von Älteren oft besser vertragen werde. Jüngere würden eher von leichtem Fieber, Müdigkeit und Gliederschmerzen berichten. Als Ausweg aus der Pandemie sieht er jedoch „keine andere Möglichkeit, als sich impfen zu lassen.“

    Noch gibt es keinen genauen Zeitplan, wann die niedergelassenen Ärzte in das Impfgeschehen einsteigen können. Etwa ab dem zweiten Quartal, wenn mehr Impfstoff zur Verfügung steht, werde dies jedoch notwendig werden, meint Drexel. Das sei auch deshalb sinnvoll, weil die behandelnden Ärzte über Allergien oder chronische Krankheiten bereits informiert sind. Eine zügige Einbeziehung der niedergelassenen Ärzte in das Impfgeschehen fordert ebenso der Hausärzteverband. Was die Ärzte jetzt tun? „Wir warten auf die Vorgaben der Politik“, sagt Drexel. Allen Impfwilligen rät er, sich für die Impfung registrieren zu lassen.

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