Startseite
Icon Pfeil nach unten
Krumbach
Icon Pfeil nach unten

Landkreis Günzburg: Corona: Hausärzte impfen im Landkreis Günzburg jetzt mobil

Landkreis Günzburg

Corona: Hausärzte impfen im Landkreis Günzburg jetzt mobil

    • |
    18.000 Impfdosen sind im Landkreis bereits verimpft. 9,6 Prozent der Landkreisbürger haben damit bereits eine Erstimpfung, zum zweiten Mal sind 5,3 Prozent geimpft.
    18.000 Impfdosen sind im Landkreis bereits verimpft. 9,6 Prozent der Landkreisbürger haben damit bereits eine Erstimpfung, zum zweiten Mal sind 5,3 Prozent geimpft. Foto: Klaus Rainer Krieger (Symbol)

    Die dritte Welle ist vorhergesagt, die Inzidenzen steigen auch im Landkreis. „Testen ist eine Überbrückung, rauskommen tun wir nur übers Impfen“, sagt Hermann Keller, Geschäftsführer der beiden Impf- und Testzentren im Landkreis. Außer den beiden Impfzentren in Günzburg und Krumbach stehen im Landkreis die Hausärzte bereit. Mobile Impfteams sind schon im Einsatz. Ganz zufrieden sind alle Beteiligten trotzdem nicht.

    Die beiden Impfzentren in Günzburg und Krumbach haben bislang zusammen mit dem Bezirkskrankenhaus Günzburg, dem Therapiezentrum Burgau, der Rehaklinik Ichenhausen und St. Camillus in Ursberg 18.800 Impfdosen (Stand 23. März) erhalten und komplett verimpft, wie Herman Keller berichtet. Wenn Impfstoff da ist, werde auch geimpft, auch an Samstag und Sonntag, berichtet er. Sobald bekannt sei, wie viel Impfstoff in den Landkreis kommt, werde entschieden, wie der Impfstoff auf Krumbach und Günzburg verteilt werde. Dabei müsse auch geprüft werden, was an Zweitimpfungen anstehe. Dann werde zur Impfung eingeladen. „Wenn mehr Impfstoff da wäre, könnten wir mehr impfen. Wir warten darauf“, formuliert er das Hauptproblem.

    Für Keller sind die beiden Zentren im Landkreis ideal. Sie seien sehr bürgerfreundlich gut zu erreichen. Keiner müsse außergewöhnlich weite Wege in Kauf nehmen. In Krumbach wurde der Vertrag mit der Kirchenverwaltung für das Haus St. Michael, dem Sitz des Impfzentrums, bis zum 30. Juni verlängert. Froh ist Keller, dass die Hausärzte nun ins Impfgeschehen einsteigen. Dadurch, dass diese ihre Patienten kennen, werde die Impfbereitschaft erhöht. Lobende Worte für die Zusammenarbeit mit den Impfzentren fanden auch die Hausärzte.

    17.794 Mal in Impfzentren in Günzburg und Krumbach geimpft

    Allein von den Impfzentren wurden bislang 17.794 Dosen Impfstoff verimpft. Der Rest wurde in den Krankenhäusern des Kreises für Mitarbeiterimpfungen eingesetzt. In den Impfzentren gab es bislang 11.478 Erstimpfungen, 6316 Personen haben bereits eine zweite Impfung bekommen, so die Angaben Kellers. Ausgehend von den gesamten Impfdosen und 125.747 Landkreisbewohnern haben 9,6 Prozent eine Erstimpfung, 5,3 Prozent sind schon zum zweiten Mal geimpft. Aufgeteilt auf die verschiedenen Impfstoffe ergibt sich folgendes Bild: Von Biontech wurden 13.135 Impfdosen eingesetzt, von Astrazeneca 4179 und von Moderna 480.

    Momentan sind 23.799 Landkreisbürger in der Liste für eine Impfung gemeldet. Bereits geimpfte Personen sind hier nicht mehr dabei. Einige von der Liste sind schon zu einem Impftermin eingeladen, berichtet Keller. Über 80 Jahre alt sind auf der Liste nur mehr 16 Personen. „Die werden aber sicher die nächsten Tage eine Einladung bekommen“, sagt Keller. Alle anderen dieser Altersstufe, die sich gemeldet hatten, sind geimpft. „Priorität 1“ sei damit abgearbeitet. „Wir bewegen uns schon in der Prio 2“, fährt er fort. Die Bürger, die derzeit kommen, seien nicht mehr in der höchsten Priorisierung.

    Auch Personen mit schweren Krankheiten, das Personal von Kitas und Grundschulen sowie Kontaktpersonen von Schwangeren werden beispielsweise schon geimpft. Wenn sich noch jemand anmeldet, der zur ersten Priorisierungsgruppe gehört, rutscht er automatisch nach vorne, egal ob aus Altersgründen oder ob er in einer besonders gefährdeten Berufsgruppe ist. Jeder sollte sich online anmelden, betont Keller. Nächste Woche sind 1700 Impfdosen von Moderna und Biontech angekündigt, Astrazeneca ist dieses Mal nicht dabei.

    Auch die Hausärzte im Landkreis impfen jetzt gegen Corona

    Die Hausärzte im Landkreis haben mittlerweile mit dem Impfen begonnen. „Wir impfen als mobiles Impfteam“, erklärt Dr. Maximilian Drexel von der Krumbacher Gemeinschaftspraxis Drs. Drexel, Posch und Sedlmeier, der gleichzeitig als stellvertretender koordinierender Arzt im Katastrophenschutz für den medizinischen Bereich im südlichen Landkreis zuständig ist. Das heißt, der Impfstoff der Hausärzte kommt vom Impfzentrum. Bisher wurde der Impfstoff von Biontech von den Hausärzten verwendet. 30 Impfstoffe seien vergangene Woche, weitere 30 diese Woche von den Hausärzten im südlichen Landkreis verimpft worden. Von allen Ärzten zusammen, auch aus dem Raum Thannhausen.

    Impfen dürfen alle Hausärzte im Landkreis. Geimpft werden derzeit jedoch nur Patienten, die nicht mehr mobil sind, das heißt, die das Haus aufgrund ihrer Erkrankung oder ihres Alters nicht mehr verlassen können. Dabei entscheidet der jeweilige Hausarzt, wer geimpft werden kann. Anmelden muss sich keiner, beziehungsweise kann sich keiner. Wie Drexel berichtet, klappe alles sehr gut.

    Was bei Patienten und Ärzten jedoch auf völliges Unverständnis stößt, ist „die überbordende Bürokratie und der Dokumentationswahnsinn“. Sechsmal müssen die Patienten unterschreiben, sechsmal der Arzt, beschreibt er den Vorgang vor der Impfung. Der Arzt müsse nach der Rückkehr dann zwei weitere Unterschriften zur Dokumentation leisten. Eingetragen werden die Impfungen vom Hausarzt bislang im gelben Impfpass. Wer keinen hat, bekommt bis zur Zweitimpfung einen ausgestellt, informiert Drexel. Ein entsprechender Aufkleber über die Erstimpfung werde dagelassen.

    Corona-Impfung: Es gibt noch viele Probleme

    Der Zeitaufwand für das mobile Impfen sei enorm, berichtet Drexel. Mehr könne dann in den Praxen geimpft werden. Unklar sei jedoch, ob Anfang April dafür Impfstoff zur Verfügung steht – darauf hofft er, sodass auch die Impfgeschwindigkeit zunehmen könne. Er hofft außerdem, dass auch die Betriebsärzte bald in das Impfgeschehen einsteigen dürfen.

    Auch von der Praxis Drs. Stolle, Pfeiffer-Zeller und Bock aus Kötz – Dr. Wolfgang Stolle ist koordinierender Arzt im Katastrophenschutz für den medizinischen Bereich im Landkreis – wurde schon mobil an bettlägerige Patienten verimpft, teilte Wolfram Bock mit. Die „kleinen Mengen“ an Impfstoff, die Unklarheit, wann wie viel Impfstoff zur Verfügung steht – auch das wurde hier als Problem genannt.

    Und solange es zu wenig Impfstoff gibt: Wer sich testen lassen will, kann morgen ab 8.30 Uhr in Krumbach vor der Eisdiele einen Schnelltest machen. Dort steht eine mobile Einheit. Die Tests sind kostenfrei, teilte Hermann Keller mit. Man müsse jedoch 15 Minuten warten, bis das Ergebnis vorliegt.

    Lesen Sie auch:

    Nach Astrazeneca-Impfaussetzung: Das Vertrauen der Bürger ist weiter da

    Corona: Wann die Hausärzte im Kreis Günzburg impfen könnten

    Impf-Gedrängel? Leiter der Impfzentren in Günzburg und Krumbach spricht Klartext

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden