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Landkreis Günzburg: Corona: Drei Intensiv-Patienten in Krumbacher Klinik

Landkreis Günzburg

Corona: Drei Intensiv-Patienten in Krumbacher Klinik

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    In der Kreisklinik in Krumbach werden aktuell drei Corona-Patienten auf der Intensivstation behandelt. Im Frühjahr fand die Behandlung von Covid-19-Fällen noch ausschließlich in der Klinik in Günzburg statt.
    In der Kreisklinik in Krumbach werden aktuell drei Corona-Patienten auf der Intensivstation behandelt. Im Frühjahr fand die Behandlung von Covid-19-Fällen noch ausschließlich in der Klinik in Günzburg statt. Foto: Annegret Döring

    Die Zahl der mit dem Coronavirus infizierten Menschen im Landkreis Günzburg klettert weiter in die Höhe - und das spüren jetzt auch die Kreiskliniken. Am Donnerstag meldete das Landratsamt einen positiv getesteten Bewohner eines Seniorenheims im nördlichen Landkreis. Mitarbeiter des Landratsamt hätten noch am Donnerstag sämtliche Bewohner des Seniorenheims vor Ort auf das Coronavirus getestet.

    Am Freitagmorgen meldete das Landratsamt 22 Neuinfektionen für den Landkreis. Die 7-Tage Inzidenz auf 100.000 Einwohner lag laut Landratsamt bei 66,13. Aktuell gilt deshalb die Corona-Ampel „Rot“.

    Mit den steigenden Infektionszahlen, müssen immer mehr Menschen ärztlich behandelt werden. Besonders schwere Fälle von Covid-19 im Landkreis wurden im Frühjahr noch ausschließlich in der Kreisklinik in Günzburg behandelt. Nun liegen allerdings drei Corona-Patienten mit schwerem Verlauf auf der Intensivstation in der Klinik in Krumbach, wie Leiter Dr. Volker Rehbein am Donnerstag auf Nachfrage bestätigte. Das Konzept vom Frühjahr, so Rehbein, könnten die Kreiskliniken Günzburg-Krumbach aktuell nicht weiter verfolgen. „Das würde die Regelversorgung der Menschen in Günzburg einschränken“, berichtet der Klinikleiter.

    Corona-Fälle werden in beiden Kreiskliniken behandelt

    Coronafälle – egal ob mit leichtem oder schwerem Verlauf – würden deshalb aktuell in beiden Kliniken behandelt werden. So können nach Angaben von Rehbein trotz der fortschreitenden Pandemie in beiden Einrichtungen planbare Eingriffe durchgeführt werden. „Wir lassen die Kliniken im Moment normal laufen, das ist vom Gesetzgeber auch so gewünscht“ sagt der Leiter. Das könne sich aber täglich ändern, betont er, etwa wenn die Landesregierung die Vorgaben anpasse.

    Die Zahl der Patienten, die wegen Covid-19 in den Kreiskliniken in Behandlung seien, nimmt nach Angaben des Leiters indes zu. Sowohl in Krumbach als auch in Günzburg schwanke die Zahl der Patienten, die gleichzeitig wegen schweren Corona-Verläufen auf den Intensivstationen liegen, zwischen ein bis drei. Rehbein: „Im Sommer traten diese Fälle nur sporadisch auf. Seit zwei Wochen werden die Coronafälle mehr.“ Das, schließt er daraus, passe genau zur derzeitigen Entwicklung der Infektionszahlen.

    Und die haben auch Folgen für das öffentlich und das private Leben im Landkreis. Wegen der „roten“ Corona-Ampel im Kreisgebiet gelten nun verschärfte Regeln (wir berichteten). So dürfen sich im privaten Bereich aktuell maximal fünf Personen oder zwei Haushalte treffen. Für den öffentlichen Bereich habe die Corona-Ampel hingegen kaum Auswirkungen, berichtete Jenny Schack, Pressesprecherin des Landratsamts auf Nachfrage: „Die Corona-Ampel regelt in erster Linie, wie viele Menschen sich im Privaten treffen dürfen.“ Für Hallenbäder, Seniorenheime und Vereine hätte sich mit der Stufe „Rot“ beispielsweise nichts geändert, sagte Schack: „Hier gelten weiterhin die bestehenden Hygienekonzepte.“

    Wie die Regelung für die Grundschulen aussieht

    Für Grundschulen hat das Landratsamt hingegen neue Regeln festgelegt, die ab Freitag gelten. Mit der Allgemeinverfügung wird Grundschülern innerhalb ihres Klassenverbundes erlaubt, im Unterricht am Platz die Maske abzusetzen, teilte das Landratsamt mit. Es bestehe weiterhin keine Maskenpflicht. Dies gelte auch auf Außenflächen, wenn sich der feste Klassenverbund im Außenbereich getrennt von anderen Klassenverbünden aufhält. Gleiches gilt laut Landratsamt auch für eine feste Gruppe der schulischen Ganztagesangebote oder der Mittagsbetreuung. Sollten Grundschüler allerdings aus mehreren Klassen zusammen Unterricht haben, wie beispielsweise im Religionsunterricht, dann bittet das Gesundheitsamt weiterhin darum, Maske zu tragen. Im Sportunterricht der Grundschulen des Landkreises bestehe weiterhin keine Maskenpflicht. Der Landkreis behalte sich vor, Änderungen an der Allgemeinverfügung vorzunehmen oder diese ganz zurückzunehmen.

    Wo für das Thannhauser Hallenbad die "Schmerzgrenze" liegt

    Anders als bei den Schulen der Fall ist, erwägen manche Einrichtungen im Landkreis eine Schließung, sollten die Corona-Infektionen weiter steigen. So etwa das Hallenbad in Thannhausen, wie Leiter Oliver Schwarz auf Nachfrage berichtete: „Falls die Zahlen weiter steigen, ist das Risiko zu hoch, dann werden wir schließen.“ Aktuell sei das Bad in enger Absprache mit Bürgermeister Alois Held noch geöffnet, sagt Schwarz: „Wir wollen abwarten, wie sich die Infektionszahlen entwickeln. Die Schmerzgrenze ist hier bei einem Inzidenzwert von 80.“ Dann werde das Bad für mindestens vier bis fünf Wochen geschlossen und erst wieder öffnen, so Schwarz, wenn der Inzidenzwert unter 50 oder unter 35 sinkt.

    Leipheimer Bad bleibt vorerst offen

    Eine Vorgabe des Landkreises diesbezüglich gibt es laut Pressesprecherin Jenny Schack nicht. Die Entscheidung zu schließen, liegt deshalb aktuell bei den Betreibern der Bäder. Das Gartenhallenbad in Leipheim soll beispielsweise geöffnet bleiben, sagt Leiter Matthias Kiermasz: „Aktuell gibt es rechtlich keinen Grund, das Bad zu schließen.“ Trotzdem behalten die Verantwortlichen die Lage genau im Blick, wie Kiermasz betont: „Wir haben das Hygienekonzept nochmals verschärft und kontrollieren ständig, ob unser Konzept funktioniert.“ So solle der Badespaß und der Infektionsschutz so gut es geht unter einen Hut gebracht werden. Aber: „Falls von Seiten der Regierung entsprechende rechtliche Vorgaben kommen, werden wir das Bad selbstverständlich schließen.“

    Das Hallenbad in Ichenhausen hat derzeit aufgrund eines technischen Problems ohnehin nicht geöffnet, teilte Bürgermeister Robert Strobel auf Nachfrage mit. Die Frage nach der coronabedingten Schließung stelle sich demnach nicht, sagte er: „Wir hoffen, dass wir in acht bis vierzehn Tagen wieder aufmachen können. Natürlich müssen wir aber abwarten, was die Infektionszahlen machen.“ Ähnlich gestaltet sich die Situation beim Hallenbad in Krumbach. Martin Strobel von der Stadtwerken geht Stand jetzt davon aus, dass das Bad wie geplant am 9. November für Schüler und Vereine geöffnet wird. „Wir blicken aber von Tag zu Tag und beobachten, wie sich die Situation entwickelt“, betont auch Werksleiter Strobel.

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