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Landkreis Günzburg: Abschlussfeiern im Corona-Modus: "Es wird ganz anders sein"

Landkreis Günzburg

Abschlussfeiern im Corona-Modus: "Es wird ganz anders sein"

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    Der Gottesdienst der Abiturfeier 2018 des Simpert-Kraemer-Gymnasiums in der Krumbacher Kirche Sankt Michael. So viele Menschen in einem Raum wird es in diesem Jahr coronabedingt bei keiner der Abschlussfeiern geben. 	„Es ist mir ein großes Anliegen, dass die Schüler eine würdige Abschlussfeier bekommen.“
    Der Gottesdienst der Abiturfeier 2018 des Simpert-Kraemer-Gymnasiums in der Krumbacher Kirche Sankt Michael. So viele Menschen in einem Raum wird es in diesem Jahr coronabedingt bei keiner der Abschlussfeiern geben. „Es ist mir ein großes Anliegen, dass die Schüler eine würdige Abschlussfeier bekommen.“ Foto: Angelika Stalla (Archiv)

    An allen Schulen fanden oder finden noch die Abschlussprüfungen statt. Doch dann steht die Übergabe der Zeugnisse an. Das ist immer ein großer Tag. In feierlichem Rahmen bekommen die Schüler das Abschlusszeugnis, den Lohn für ihre Leistung, für jahrelangen Schulbesuch. Die Eltern feiern, dass der Nachwuchs ins Leben starten kann. Die große Frage momentan heißt lediglich: Was ziehe ich zur Feier an, zu der ein letztes Mal alle vereint sein werden. Doch dieses Jahr wird es nicht so sein wie vor Corona. „Es wird ganz anders sein“, sagt etwa Klaus Mader, Schulleiter der Mittelschule Thannhausen.

    Er wird sich noch mit dem Elternbeirat abstimmen. Doch eines ist gewiss: An die Hygienevorgaben aus dem Ministerium muss und will er sich – wie alle anderen Schulleiter auch – halten. Und die lauten: Die Feier soll so kurz wie möglich sein, maximal 50 Menschen dürfen in einem geschlossenen Raum sein und der Mindestabstand muss eingehalten werden. Was dem Schulleiter jedoch wichtig ist: „Wir möchten den Schülern nicht nur ein Zeugnis in die Hand drücken.“

    Corona: Mittelschule Thannhausen will Zeugnisübergabe in Gruppen abhalten

    Deshalb wird an der Mittelschule Thannhausen gerade darüber nachgedacht, die Übergabe in drei Gruppen stattfinden zu lassen, sodass jeder Schüler zumindest ein Elternteil mitbringen kann. Deutlich weniger Ansprachen wird es in diesem Jahr geben, damit die Veranstaltung nicht zu lange dauert. Ganz ohne soll es aber auch nicht sein. Mader: „Ich sage sicher ein bisschen was.“

    Die Gymnasiasten werden am 17. Juli entlassen. Der Schulleiter des Günzburger Dossenberger Gymnasiums, Peter Lang, kann noch keine Details sagen. Auch er wird sich den dann geltenden Vorgaben anpassen. Im Moment wird an der Schule über zwei Szenarien nachgedacht: Die über 100 Abiturienten werden zur Übergabe in zwei Gruppen aufgeteilt. Sollte es noch eine Lockerung der Vorgaben bis zum Entlasstermin geben, werden die Zeugnisse gleichzeitig an alle verteilt. Die Übergabe wird jedoch auf dem Schulgelände stattfinden und nicht wie in Zeiten vor Corona im Forum. Einen Abiturball, der von den Schülern organisiert wird, wird es nach derzeitigen Stand der Dinge in der üblichen Form nicht geben.

    Simpert-Kraemer-Gymnasium Krumbach hat Glück mit kleinem Jahrgang

    Das Simpert-Kraemer-Gymnasium in Krumbach hat im Corona-Jahr Glück mit den Schülerzahlen. Da für diesen Jahrgang zum ersten Mal die Mittelstufe Plus als Wahlmöglichkeit angeboten wurde, ist der aktuelle Jahrgang sehr klein. Es bekommen nur 61 Absolventen ihr Abiturzeugnis, informiert Jochen Schwarzmann, der stellvertretende Schulleiter. Die Feier ist derzeit ein großes Thema, da der Abschluss möglichst „feierlich und festlich“ sein soll. Auch die Eltern sollten die Möglichkeit haben, dabei zu sein, betont Schwarzmann. Derzeit wird deshalb ein Gottesdienst im Freien geplant – das sei für die Schüler und Eltern möglich, da für Gottesdienste im Freien eine Obergrenze von 200 Personen gelte, informiert er.

    Eine Ausnahmegenehmigung, die anschließende Feier gemeinsam in der Dreifachhalle zu veranstalten, wurde vom Landratsamt nicht erteilt. Derzeit wird deshalb geplant, den Abschluss in mehreren Gruppen im Freien an der Schule zu feiern. Im Freien sind Zusammenkünfte bis zu 100 Personen erlaubt. Änderungen müssten jedoch abgewartet werden. Es sei „ein dynamischer Prozess“, sagt Schwarzmann. Auch der von den Schülern veranstaltete Abiball gehe in der üblichen Form nicht. Allerdings seien die Schüler auch in dieser Sache am Planen, auch hier sei man um eine „schöne Lösung“ bemüht.

    Realschule Ichenhausen verabschiedet 105 Schüler

    Auch am Ringeisen-Gymnasium Ursberg bemüht man sich derzeit um eine Lösung. Voraussichtlich werden die Absolventen verteilt auf mehrere Gruppen ihre Zeugnisse erhalten. Details müssen jedoch erst geplant werden. Christian Pfeifer, Schulleiter der Hans-Maier-Realschule in Ichenhausen, verabschiedet heuer einen großen Jahrgang mit 105 Schülern. Wichtig ist auch ihm eine „würdige Abschlussmöglichkeit.“ Die Schüler sollen deshalb am Zeugnistag, dem 24. Juli, in schicker Kleidung in die Schule kommen. Das sei von den Schülern als Wunsch geäußert worden, da viele die Kleider schon längst gekauft hätten.

    Aufgeteilt in Gruppen, entsprechend der derzeitigen Aufteilung der Klassen, werden die Schüler verabschiedet. Die Reden werden per Videobotschaft an die Schüler übermittelt. Bei schönem Wetter bekommen die Gruppen danach im Freien die Zeugnisse. Somit können die Eltern dabei sein. Bei schlechtem Wetter muss die Übergabe in der Schule stattfinden. Nach den derzeitigen Vorschriften muss die Übergabe dann ohne Eltern stattfinden. Die Schule nehme die Hygienevorschriften sehr ernst, betont Pfeifer. Er hoffe jedoch, dass es bis zur Feier möglich sein wird, dass Klassleitung, Schüler und Eltern gemeinsam feiern. Auch bei den Abschlussfotos müsse es in diesem Jahr ein Umdenken geben. Mit Abstand und Mundschutz nennt er eine Möglichkeit.

    Schulleiter in Burgau hält die Abschiedsrede dreimal hintereinander

    In der Markgrafen-Realschule Burgau wird noch auf neue Bestimmungen gewartet. Schulleiter Eberhard Lechner plant derzeit mit mehreren Varianten. Sollte es bei einer Grenze von 50 Personen in Innenräumen bleiben, wird jede der Abschlussklassen einzeln verabschiedet, ohne Eltern, informiert er. Sollte die Zahl erhöht werden, dürfen auch die Eltern kommen. So wird es wohl in jedem Fall drei Abschlussfeiern hintereinander geben.

    Seine Rede wird der Schulleiter damit dreimal hintereinander halten. Weitere Wortbeiträge werden in Burgau unter Umständen per Videoeinspielung übermittelt. Darüber wird gerade diskutiert. „Es ist mir ein großes Anliegen, dass die Schüler eine würdige Abschlussfeier bekommen“, betont der Schulleiter. Stattfinden wird das Ganze in der Turnhalle. Unklar ist im Moment außerdem, wie das Abschlussfoto gemacht werden soll.

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