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Krumbad: Kaum Therapien, weniger Patienten: Wie Corona den Alltag im Krumbad verändert

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Kaum Therapien, weniger Patienten: Wie Corona den Alltag im Krumbad verändert

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    Der Alltag im Krumbad wird von der Corona-Krise dominiert. Externe Besucher dürfen das Heilbad nicht betreten.
    Der Alltag im Krumbad wird von der Corona-Krise dominiert. Externe Besucher dürfen das Heilbad nicht betreten. Foto: Peter Bauer

    „Bilderbuchwetter“. So würde man diese Szenerie wohl umschreiben. Wolkenlos ist der Himmel an diesem Mittwochvormittag, es ist angenehm warm, der Zauber des Frühlings hat sich gewissermaßen über das Krumbad gelegt. Doch da ist dieser fast leere Parkplatz. Und dieses Schild vor dem Innenhof. „Liebe Gäste, auf behördliche Anordnung, als Vorsichtsmaßnahme für unsere Rehapatienten, dürfen bis auf Weiteres keine externen Besucher das

    Externe Gäste und Besucher können das Krumbad nicht mehr nutzen. Das Restaurant ist für sie geschlossen, ebenso das Hotel. Behandelt werden noch Patienten, denen ärztlich eine Krankengymnastik verordnet wurde. Dies geschieht aber, wie Geschäftsführer Peter Heinrich erklärt, separat im Therapie-Pavillon. Hier gebe es, so Heinrich, in Sachen Personal auch eine Trennung vom Haupthaus.

    Alle Veranstaltungen im Krumbad abgesagt

    Das Krumbad privat für einen Wohlfühltag oder Ähnliches nutzen? Keine Chance derzeit. Pilates- oder Yoga-Gruppentherapie? Alles abgesagt, berichtet Heinrich. Nicht zuletzt das sei ein wesentlicher Grund für den momentan nur gering belegten Parkplatz. Öffentliche Veranstaltungen im Krumbad finden bis auf Weiteres nicht statt. Ebenso wenig Gottesdienste.

    Ein fast leerer Parkplatz vor dem Krumbad: Der reduzierte Betrieb im Heilbad steht ganz im Zeichen der aktuellen Corona-Krise.
    Ein fast leerer Parkplatz vor dem Krumbad: Der reduzierte Betrieb im Heilbad steht ganz im Zeichen der aktuellen Corona-Krise. Foto: Peter Bauer

    Einen Rückgang gebe es auch bei den ambulanten Patienten. Manche würden, so Heinrich, von sich aus zuhause bleiben. Auch das Krumbad ist vorsichtig bei Terminvereinbarungen. Da würde auch telefonisch nachgefragt, ob der Patient beispielsweise erkältet sei. Wichtig sei jetzt, so Heinrich, dass eine gute Behandlung der stationären Patienten, die sich bereits im Haus befinden, gewährleistet sei. Neu übernommen werden könnten nur noch Patienten, die direkt aus einer Klinik ins Krumbad kommen. Hier sei, so Geschäftsführer Peter Heinrich, am besten gewährleistet, dass keine Corona-Infizierung vorliege. Wer von zuhause stationär ins Krumbad zur Reha möchte, könne derzeit nicht aufgenommen werden.

    Krumbad: Geschäftsführer lobt seine Mitarbeiter

    So mancher Patient bleibe jetzt auch erst einmal zuhause, weil er während eines Aufenthaltes im Krumbad nicht von seinen Angehörigen besucht werden könne. Für die Reha-Patienten, die sich aktuell im Krumbad befinden, gebe es derzeit „keinen externen Kontakt“, erklärt Heinrich. Natürlich sei das für die betroffenen Menschen hart, sagt er. Aber das Personal im Krumbad unternehme alles, um den Aufenthalt für die Patienten so angenehm wie möglich zu gestalten. Heinrich ist voll des Lobes für seine Mitarbeiter, die sich mit sehr großem Engagement auf die neue Situation eingestellt hätten.

    Welche neuen Detailanweisungen gibt es aus München? Auch das gehört zur täglichen Lektüre von Krumbad-Geschäftsführer Peter Heinrich.
    Welche neuen Detailanweisungen gibt es aus München? Auch das gehört zur täglichen Lektüre von Krumbad-Geschäftsführer Peter Heinrich. Foto: Peter Bauer

    Und Lob gibt es auch für die Patienten, die für die aktuell schwierigen Umstände viel Verständnis aufbringen würden. Und wer von den Patienten entsprechend mobil sei, nutze mitunter intensiv die Möglichkeit zu Spaziergängen in der schönen Umgebung des Krumbads. Mit Blick auf die Hygienevorschriften gebe es derzeit selbstredend einen erhöhten Verbrauch an entsprechendem Material. Die Versorgung sei aber nicht zuletzt durch ein zentrales Lager in Ursberg gesichert, mit dem das Krumbad „in engem Kontakt“ steht. „Aber natürlich müssen wir die Situation im Auge behalten“, sagt Peter Heinrich.

    Droht ein wirtschaftlicher Schaden für das Krumbad?

    Welcher Schaden wird dem Krumbad wirtschaftlich entstehen, wenn die Lage weiterhin so angespannt bleibt? Wie lange wird dieser regelrechte Ausnahmezustand andauern? Immer wieder fällt das Stichwort Ostern. Aber wer kann derzeit schon eine halbwegs realistische Prognose wagen? Zunächst muss sich das Krumbad auf die aktuelle Situation einstellen. Vor sich hat Heinrich einen dicken Pack Papier. Detaillierte Handlungsanweisungen von den zuständigen Stellen der Staatsregierung. Das ist die tägliche Lektüre für den Krumbad-Geschäftsführer. Wo kann er externe Gesprächspartner treffen? Auch das ist mitunter schwierig.

    Wegen Corona läuft es auch im Heilbad Krumbad nur eingeschränkt.
    Wegen Corona läuft es auch im Heilbad Krumbad nur eingeschränkt. Foto: Monika Leopold-miller

    Das Treffen mit dem Gast aus der MN-Redaktion findet unter freiem Himmel vor dem Kräutergarten statt. Eine Bank bietet die passende Möglichkeit für das Einhalten des Sicherheitsabstands. Heinrich links außen auf der Bank, sein Gesprächspartner rechts außen, Sicherheitsabstand in der Mitte. Eine Situation, die natürlich auch Platz lässt für die eine oder andere humorvolle Bemerkung. Und Humor tut in solch schwierigen Zeiten ja bisweilen ganz gut.

    Ein Mitarbeiter nähert sich, er erinnert Heinrich daran, dass um 10 Uhr ja wieder der Krumbad-Krisenstab tagt. „Das machen wir jetzt täglich“, sagt der Geschäftsführer, der sich dabei mit seinen führenden Mitarbeitern trifft. Dann blickt er in den Innenhof. „Ja, da gibt es dann doch auch etwas Erfreuliches“, sagt er. In der kommenden Woche soll das neue Kneipp-Tretbecken angeliefert und im Innenhof eingerichtet werden. Voraussichtlich am Donnerstag in der nächsten Woche. Und der Termin ist bislang nicht abgesagt.

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