Startseite
Icon Pfeil nach unten
Krumbach
Icon Pfeil nach unten

Krumbacher Bürgerentscheid: Südumgehung: Knappe Mehrheit stimmt mit Nein

Krumbacher Bürgerentscheid

Südumgehung: Knappe Mehrheit stimmt mit Nein

    • |
    Eine besondere Begegnung von Wahl und Kunst: Unser Bild entstand beim Stimmenauszählen im Nazarenersaal des Krumbacher Heimatmuseums. In der Stadt Krumbach musste gestern nach der Bundestagswahl noch der Bürgerentscheid ausgezählt werden.
    Eine besondere Begegnung von Wahl und Kunst: Unser Bild entstand beim Stimmenauszählen im Nazarenersaal des Krumbacher Heimatmuseums. In der Stadt Krumbach musste gestern nach der Bundestagswahl noch der Bürgerentscheid ausgezählt werden. Foto: Peter Bauer

    Viele hatten ein relativ knappes Ergebnis erwartet beim Bürgerentscheid zur Südumgehung. Und so kam es dann auch. 51,18 Prozent stimmten mit Nein, 48,82 Prozent mit Ja. Knapp, aber am Ende doch klar: So bewertete Krumbachs Bürgermeister Hubert Fischer in einer ersten Stellungnahme das Ergebnis. Es sei wichtig gewesen, den Bürger bei dieser bedeutenden Entscheidung zu befragen. Nun sei die „Sache für lange Zeit geklärt“.

    Die Fragestellung lautete: "Soll die Stadt Krumbach den Bau einer Südumfahrung im Zuge der Bundesstraße 300 befürworten und sich mit Nachdruck dafür einsetzen, dass die Planungen für eine solche Umfahrung fortgesetzt werden?"

    Deutlich sei beim Bürgerentscheid auch geworden, warum in Krumbach zwar seit vielen Jahrzehnten über eine Südumgehung gesprochen werde, die Straße aber nie realisiert worden sei. Im Gegensatz zu Umgehungsdebatten in anderen Kommunen gebe es in Krumbach keine klare Mehrheit für eine solche Lösung. Bereits im Vorfeld des Entscheids hatte Wilhelm Weirather, Leiter des Staatlichen Bauamtes, immer wieder betont, dass eine Aufnahme in den vordringlichen Bedarf – federführend ist hier der Bund – nur gelingen könne, „wenn es vor Ort eine vorbehaltlose Zustimmung zu diesem Projekt gibt“. Der Bürgerentscheid hat nun klar gezeigt, dass Krumbach davon weit entfernt ist.

    Bürgermeister Fischer meinte, dass es Argumente für und gegen die Straße gebe. Nun aber habe der Bürger, der Souverän, gesprochen. Ihn freue es, dass die Beteiligung mit gut 64, 72 Prozent zwar knapp unter der Krumbacher Beteiligung bei der Bundestagswahl (68,20 Prozent) liege, aber sich doch viele an der Abstimmung beteiligt hätten. Selbstverständlich bleibe das Thema Verkehr und im speziellen die Lärmschutzproblematik weiter auf der Tagesordnung. Es werde weiterhin intensive Gespräche mit dem Staatlichen Bauamt geben.

    Erfreut über das Ergebnis war Axel Bosch, einer der Sprecher des Aktionsbündnisses „Neues Verkehrskonzept Krumbach“. „Ich werde den Abend noch genießen“, sagte er auf MN-Anfrage. Wichtig sei, dass sich an der Abstimmung über 6000 Krumbacher beteiligt hätten, so sei der Bürgerentscheid durchaus repräsentativ. Bürgermeister und Stadträte, „unsere auf Zeit gewählten Volksvertreter“, müssten nun bei der Verkehrsproblematik Lösungen präsentieren, die von einer klaren Mehrheit der Krumbacher mitgetragen werden.

    Klemens Ganz, Stadtrat der UFWG und einer der intensivsten Befürworter einer Umgehung, war vom Ausgang des Entscheids erwartungsgemäß enttäuscht. Aber der Bürger habe entschieden und dies sei natürlich zu akzeptieren. Eine Umgehung hätte für Krumbach wichtige Vorteile gebracht, nun könne diese Möglichkeit nicht mehr genutzt werden. An die Adresse des Aktionsbündnisses gerichtet meinte er, dass das Bündnis nun formulieren solle, wie es sich ein Gesamtverkehrskonzept für Krumbach vorstelle.

    Ein Blick auf die Ergebnisse im Detail zeigt, dass es in den verschiedenen Stimmbezirken höchst unterschiedliche Ergebnisse gab. So stimmten beispielsweise die Niederraunauer mit satten 63,17 Prozent mit Nein. Auch im Abstimmungsbezirk Heimatmuseum war der Nein-Anteil mit 59,07 Prozent stark. Hoch ist der Ja-Anteil in Edenhausen (57,14 Prozent) und in Billenhausen (57,84 Prozent). Die Auszählung des Entscheids erfolgte am Sonntag im Anschluss an die Auszählung der Bundestagswahl.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden