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Krumbach: "Wir tun, was wir können": Wo in Krumbach Kindergartenplätze entstehen

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"Wir tun, was wir können": Wo in Krumbach Kindergartenplätze entstehen

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    Die Stadt Krumbach investiert kräftig in die Kinderbetreuung.
    Die Stadt Krumbach investiert kräftig in die Kinderbetreuung. Foto: Alexander Kaya (Symbolbild)

    Eigentlich sind diese Nachrichten ja ganz erfreulich: Ähnlich wie die Schulen sind in Krumbach auch die Kindergärten und Krippen voll, mit Nachwuchs also ist die Stadt gesegnet. Gleichzeitig aber gestaltet es sich immer kniffliger, dem steigenden Bedarf an Betreuungsplätzen gerecht zu werden. Und so kommt den Stadträten das Thema wieder und wieder auf den Tisch. "Auf weite Sicht wird sich das nicht entspannen, es ist landauf, landab so. Aber wir tun, was wir können, und brauchen uns nicht zu verstecken", so Stadtkämmerer Hubert Bühler, der die Pläne fürs kommende Kindergartenjahr ab September im Rat vorgestellt hat. Wie sehen die aus?

    Kurz zusammengefasst ist Folgendes geplant: Im Krumbacher Kinderzentrum soll es eine sechste Gruppe geben, in der 25 Kinder betreut werden können. Ebenfalls im Kinderzentrum ist zudem eine Waldgruppe vorgesehen, in Zahlen soll es damit noch mal 20 Kindergartenplätze mehr für Kinder im Alter von drei bis sechs Jahren geben. Der dafür benötigte Waldkindergarten-Wagen an der Attenhauser Straße soll bis zum Beginn des kommenden Betreuungsjahres stehen, die Stadtverwaltung wird dafür noch einen Förderantrag einreichen.

    Umbau- und Neubau in den Krumbacher Einrichtungen St. Gabriel und St. Michael

    Im katholischen Kindergarten St. Gabriel in Niederraunau sind nach Abschluss des Neubaus und der Sanierung 30 Krippenplätze vorgesehen. Zuletzt herrscht auch bei der Bereitstellung von Hortplätzen für Grundschulkinder Handlungsbedarf, weil die momentane Unterbringung im Kinderhort St. Michael und im angrenzenden Pfarrheim nicht mehr den pädagogischen und räumlichen Anforderungen entspricht. Bereits beschlossen wurde hier ein Neubau eines viergruppigen Kinderhorts mit zusätzlichen Räumen für den Kinderschutzbund. Während es derzeit 64 Plätze gibt, soll die Anzahl im kommenden Betreuungsjahr um 36 auf 100 Betreuungsplätze erhöht werden. Auch hier will die Stadtverwaltung einen Förderantrag einreichen.

    Noch Zukunftsmusik, aber zumindest in Arbeit, ist der Ersatzneubau des Kindergartens der evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde. Dieser soll durch einen viergruppigen Neubau mit 50 Kindergarten- und 30 Krippenplätzen ersetzt werden, im Moment werden hier erste rechtliche Schritte geprüft. Für das neue Betreuungsjahr stehen außerdem weiterhin zehn Kindergartenplätze in der Gemeinde Breitenthal für Krumbacher Kinder bereit.

    Bürgermeister Hubert Fischer: "Wir wählen den ehrlichen Weg"

    "Das Problem lässt uns nicht los, aber wir sind auf einem guten Weg und müssen weiter kreativ sein", betonte Gabriele Tuchel (CSU). Ursula Bader (ebenfalls CSU) ergänzte, dass die Stadt jetzt sehr viel Geld dafür ausgegeben habe. "Kinder sind unser höchstes Gut, aber in Zukunft muss es auch Notlösungen geben, weil wir noch andere Aufgaben haben", lautete ihr Appell. Bürgermeister Hubert Fischer musste diesbezüglich jedoch klarstellen, dass der Aufwand auch in Bestandsgebäuden sehr hoch ist. "Das ist leider frustrierend, aber das können Sie komplett knicken. Am Ende hat man von A bis Z alles wie bei einem Neubau." Fischer bezeichnete die jetzt ins Auge gefassten Lösungen als "den ehrlichen Weg". "Wir schlagen nur das vor, was wir meinen, auch umsetzen zu können."

    Der Kindergarten in Niederraunau (hier in einer Aufnahme aus dem Jahr 2020) wird neu gestaltet.
    Der Kindergarten in Niederraunau (hier in einer Aufnahme aus dem Jahr 2020) wird neu gestaltet. Foto: Peter Bauer

    Aber wo kommen die Zahlen und Prognosen überhaupt her? Zum einen schaut sich die Stadt dafür die aktuelle Belegung der sechs bestehenden Kindertagesstätten und des Horts an. Momentan stehen in Krumbach insgesamt 624 Betreuungsplätze zur Verfügung, darunter sind 466 Kindergartenplätze, 75 Krippenplätze, 19 Krippenplätze für Kinder ab zwei Jahren und 64 Plätze für Schulkinder. 25 Kinder besuchen derzeit eine Einrichtung in einer anderen Gemeinde, im Gegenzug sind aber nur sechs Gastkinder in Krumbacher Einrichtungen untergebracht. Ein wichtiger Faktor sind dann die Anmeldezahlen auf dem Portal "Little Bird", das seit einem Jahr genutzt wird, miteinbezogen werden außerdem die Prognosen zur Bevölkerungsentwicklung.

    Kitaplätze in Krumbach: Stadt hat keine Kapazitäten mehr

    Mit den jetzigen Plänen, die der Stadtrat letztlich einstimmig beschlossen hat, ist die Stadt am Kapazitätslimit fürs kommende Betreuungsjahr angelangt. Die Bereitstellung neuer Plätze darf daher auch weiterhin nicht fehlen in der städtischen Planung. Unmöglich ist es jetzt und auch in Zukunft, dass die Wünsche aller Eltern hinsichtlich ihrer Wunscheinrichtung berücksichtigt werden können. Oftmals haben die Familien aber schlicht Probleme, ihre Kinder in Einrichtungen außerhalb der Kernstadt zu bringen.

    "Können wir denn schon herauslesen, wie sich die Steigerung in den nächsten Jahren auswirken wird? Können wir auch mal durchatmen?", wollte Maximilian Behrends (Junge Wähler/Offene Liste) wissen und verwies auf einen Puffer, der im Idealfall immer eingeplant sei. Doch hier ist die Lage klar. "Natürlich wäre es gut, wir hätten ein paar Plätze mehr", so Kämmerer Bühler. "Aber wir werden immer wieder zusätzlichen Bedarf haben und mehr können wir momentan nicht finanzieren."

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