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Krumbach: Wie sich die Krumbacher Kinderbetreuung verändert hat

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Wie sich die Krumbacher Kinderbetreuung verändert hat

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    So sah die Kinderbetreuung in Krumbach vor fast 100 Jahren aus. Die von der Stadt erbaute Kinderhalle im Stadtgarten ist fest in Kinderhand. Das Bild entstand im Jahr 1925.
    So sah die Kinderbetreuung in Krumbach vor fast 100 Jahren aus. Die von der Stadt erbaute Kinderhalle im Stadtgarten ist fest in Kinderhand. Das Bild entstand im Jahr 1925. Foto: Stadtarchiv Krumbach

    „Es fehlen Kita-Plätze in Krumbach“. Der Ruf in diese Richtung ist nicht neu, obgleich gerade in den letzten Jahren seitens der Stadt nicht unerhebliche Anstrengungen unternommen wurden, den stetig steigenden Betreuungsbedarf zu befriedigen. Erst jüngst hat der Stadtrat einmal mehr seinen Willen dokumentiert, sich des Problems entschlossen anzunehmen, um letztlich die Zusage zu erfüllen, fehlende Kita-Plätze bereitzustellen.

    Inmitten dieser Diskussionen macht der Kalender auf ein kleines Jubiläum aufmerksam, das zur Thematik Kinderbetreuung in Krumbach aktuell ins Haus steht: Genau vor 30 Jahren nämlich hat der Kinderhort „St. Michael“ in Krumbach seine Betreuungsdienste aufgenommen, als eine der ersten Einrichtung dieses Formats im weiten Umkreis. Grund genug, im Rückblick auf die lokale Historie der

    Die Historie des Kindergartenwesens in Krumbach verweist zunächst auf die Einrichtung eines provisorischen Kindergartens im Obergeschoss des „Alten Schulhauses (heute Parfümerie „Bellissima“ am Kirchplatz). Während der Kriegsjahre (ab 1939) war der Hort als NSV-Kindergarten im Weißkopfhaus (Karl-Mantel-Straße am Gesundbrunnenplatz) untergebracht. Auch nach dem Krieg wurde in diesen Räumen der nunmehr städtische Kindergarten (wieder unter klösterlicher Betreuung) fortgeführt.

    Die Ordensfrauen selbst waren bereits seit 1853 in Krumbach im Schulwesen und der Kindererziehung pädagogisch eingesetzt, mit zeitlicher Unterbrechung während der NS-Jahre. Im Juli 1954 konnte dann der damals neue städtische Kindergarten bei der Unteren Mühle eröffnet werden und die Betreuung der Kleinen im „Möbelhaus“ in der Karl-Mantel-Straße wurde zeitgleich eingestellt.

    Ein Zeitsprung: Das klösterliche Personal ist vom Orden der Armen Schulschwester längst abgezogen und seit dem Jahr 2013 zeigt sich der Kindergartenbau als städtisches Kinderzentrum „runderneuert saniert“ und durch einen Neubau erweitert. An- und eingegliedert die städtische „Martina-Fassrainer-Kinderkrippe“.

    Und wie gesagt: Dann ist da im direkten Gegenüber der KiZe-Gebäulichkeiten von städtischem Kindergarten und Kinderkrippe seit September 1989 – mithin also seit 30 Jahren – der Kinderhort „St. Michael“ eingerichtet, der sich wie heute feststellbar fortan als konstante Größe in „Sachen Kinderbetreuung“ bewähren sollte. Ursprünglich in einem ehemaligen Schulbungalow untergebracht, arbeitet der Kinderhort unter der kirchlichen Trägerschaft der katholischen Kirchenstiftung „St. Michael“ mit Unterstützung deutlicher städtischer Zuschüsse und zusammen mit Beiträgen der Eltern, Zuschüssen und Spenden.

    Und dann kommen noch die finanziellen und ideellen Beiträge und Leistungen des vom früheren Stadtrat Anton Maier initiierten und ebenfalls seit 30 Jahren rührigen „Kinderhort-Fördervereins“ hinzu: „Der Förderverein springt immer dann ein, wenn es darum geht, Spiele oder besondere Aktionen zu finanzieren“ wie es zum Jubiläum die Fördervereins-Vorsitzende Johanna Herold formuliert. Und weiter: „So werden kleine Highlights im Kinderhort ermöglicht und die Arbeit des Personals unterstützt“.

    Seinem Selbstverständnis entsprechend sieht sich der Kinder-Hort selbst als „Bildungs-, Betreuungs- und Erziehungseinrichtung“. Im Focus deutlich das Ziel, „familienergänzende und familienunterstützende Aufgaben praktisch umsetzen“: Insbesondere zur Unterstützung berufstätiger Eltern, zur Entlastung Alleinerziehender, mittels Hausaufgabenbetreuung, eben auch zur Förderung des Sozialverhaltens untereinander und sich der Integration ausländischer Kinder anzunehmen. Schwerpunkte sind nach wie vor die Hausaufgabenbetreuung und die betreute Freizeitgestaltung.

    An den Hortkindern selbst stellen die Betreuerinnen fest, dass sie weniger Distanz zu den Erwachsenen haben, als frühere Hortkinder. Mit Blick auf die derzeit im Hort betreuten 55 Kinder wird bemerkt, dass die Kinder auch frühzeitiger in den Hort kommen, also jünger sind, wie in den Anfangsjahren. Früher, so die Hortleitung dazu, gab es nur eine Gruppe, und in der waren deutlich ältere Kinder, als das heute der Fall ist. Heißt auch, dass sich das Angebot des Hortes den Bedürfnissen jüngerer Kinder anpassen muss. In „St. Michael“ hat jede Gruppe eine Leseecke. Und es gibt Entspannungsräumlichkeiten, die den Kindern Ruhezonen bieten, in die sie sich auch einmal zurückziehen können, ihr Bedürfnis nach Alleinsein, Wärme, Geborgenheit individuell ausleben können.

    Nach dem Essen dürfen die Kinder toben

    Nach dem Mittagessen dürfen sich die Hortkinder erste einmal austoben, bevor es an die Hausaufgaben geht. In den Gruppenräumen gibt es dann eine Vielzahl von Spielen, wenngleich das Spielen im Freien in jedem Fall attraktiver ist. Auch gelegentliche Abstecher „ins Grüne“, sprich in den benachbarten Stadtgarten, sind gern genutzte Freizeitalternativen. Aber ohne Hausaufgaben geht es nicht. Auch hierfür stehen eigene Räume zur Verfügung, sodass die spielenden Kinder die Lernenden nicht stören.

    Mitunter kommen zudem freiwillige Helfer, die sich um einzelne Schüler kümmern können, Hausaufgabenbetreuung intensivieren und bei Problemen Hilfestellung geben. Die meisten Kinder sind werktäglich vier bis fünf Stunden im Hort. Und werden von dem pädagogisch geschulten Personal in die unterschiedlichsten Projekte eingebunden. So bilden sich Gruppen für Experimente oder für kreative Tätigkeiten, wozu auch Ausflüge und Exkursionen gehören.

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