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Krumbach: Wassersperre für Sporthalle, Mensa und Hallenbad in Krumbach

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Wassersperre für Sporthalle, Mensa und Hallenbad in Krumbach

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    Wenn Duschen nicht intensiv genutzt werden, können sich im sogenannten Stagnationswasser Legionellen bilden. Im Krumbacher Sportzentrum war im Herbst an drei Duschen Legionellenbefall festgestellt worden.
    Wenn Duschen nicht intensiv genutzt werden, können sich im sogenannten Stagnationswasser Legionellen bilden. Im Krumbacher Sportzentrum war im Herbst an drei Duschen Legionellenbefall festgestellt worden. Foto: Ulrich Waigel

    Am Krumbacher Schul- und Sportzentrum darf zurzeit weder in der Mensa, der Sporthalle und auch nicht in der Schwimmhalle Trinkwasser aus den dortigen Wasserhähnen genutzt werden. Dies wurde durch das Gesundheitsamt des Landkreises Günzburg untersagt, wie Tobias Handel, Leiter des Bereichs Hochbau im Stadtbauamt, in der jüngsten Sitzung des Krumbacher Bauausschusses mitteilte. Die Stadt Krumbach muss jetzt ein provisorisches Wasserleitungsnetz installieren. Dies könnte - relativ kurz vor dem geplanten Abriss der Gebäude - richtig teuer werden. Bekanntlich soll das Schul- und Sportzentrum möglicherweise ab 2020 neu gebaut werden.

    Nach einer Begehung am Schul- und Sportzentrum mit Sachverständigen des Landratsamts seien alle Entnahmestellen wie Duschen, Waschbecken überprüft worden. Ein Tag später sei die Trinkwasserentnahme untersagt worden, berichtete Handel.

    „Die Abgabe von Trinkwasser für den menschlichen Gebrauch, zum Beispiel zum Duschen, Hände waschen, Kochen oder Geschirr spülen unter Verwendung der Trinkwasserinstallation in der Turnhalle, der Schwimmhalle sowie der Mensa des Schul- und Sportzentrums Krumbach wird mit sofortiger Wirkung untersagt“, so laute der Bescheid des Landratsamtes. Als Begründung werde genannt, dass die Anlage nicht den allgemein anerkannten Regeln der Technik entspreche.

    Bürgermeister Hubert Fischer hält dies für nicht angemessen. „Die Stadt und der Bürgermeister spielen nicht mit der Gesundheit der Kinder“, sagte er. Laut Fischer gehe für die Kinder keine Gefahr aus. Bei den zuletzt durchgeführten Messungen seien keine Grenzwerte überschritten worden.

    Zur Vorgeschichte: Im Sportzentrum war im Herbst 2018 an drei Duschen (zwei Duschen in der Sporthalle und eine Dusche in den Umkleideräumen der Außensportanlage) Legionellenbefall festgestellt worden. Dabei wurde ein Wert von bis zu rund 23 000 koloniebildenden Einheiten pro 100 Milliliter Wasser festgestellt. Mit dem Einbau von Filtern in die drei Duschen, regelmäßigen Spülungen und Kontrollen sollte das Problem erledigt sein, so seinerzeit Bürgermeister Fischer. Bei weiteren Untersuchungen wurden die Grenzwerte nicht mehr überschritten, wie Bürgermeister Fischer weiter sagte.

    Zum Legionellenproblem im Krumbacher Schul- und Sportzentrum im Herbst 2018 finden Sie hier weitere Informationen:

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    Aber, wie Christoph Langer, Leiter des Geschäftsbereichs öffentliche Sicherheit und Ordnung im Landratsamt Günzburg, erklärte, habe eine Gefährdungsanalyse der Trinkwasseranlage zu der angeordneten Sperrung geführt. Trinkwasser ist ein Lebensmittel, sagte Langer, „wir können nicht zuschauen, dass doch noch etwas passiert“. Es gehe um gesetzliche Vorschriften. Die Stadt Krumbach sei mit der Errichtung einer neuen provisorischen Wasserleitung auf einem guten Weg, meinte Langer. Die jetzige Sperrung der Trinkwasseranlage bedeutet, dass beispielsweise in der Mensa keine Teller mehr abgewaschen werden dürfen. Toiletten könnten zwar benutzt werden, aber die Hände dürfen nicht gewaschen werden. In der Sporthalle darf nicht geduscht werden.

    Stadt hat eine Fachfirma beauftragt

    Laut Fischer habe die Stadt nun eine Firma beauftragt, die eine neue provisorische Wasserleitung vom Hof zur Mensa und zur Sporthalle verlegt. Dies werde einige Wochen in Anspruch nehmen. Einige Entnahmestellen sollen zurückgefahren werden, zum Beispiel statt sechs Duschen nur noch drei Duschen, sagte Handel.

    Am wichtigsten sei, dass das Tagesheim und die Sporthalle mit Trinkwasser versorgt werden. Die Schwimmhalle stehe an dritter Stelle, da jetzt Freibadsaison ist. Bei der Trinkwasseranlage handele es sich um ein über 40 Jahre hinweg gewachsenes Netz, so Handel. Auf die drei betroffenen Gebäudeteile verteilt gebe es über 100 Entnahmestellen. Darunter seien auch Ausgussbecken im Keller, die kaum oder nie benutzt würden. Hier sei die Gefahr einer Verunreinigung groß. Das Trinkwasser muss auf mikrobiologische und chemisch veränderliche Parameter beprobt werden.

    Die Verlegung eines neuen Trinkwassernetzes als Interimslösung wird die Stadt laut Handel vermutlich einen „fünfstelligen bis zu einem sechsstelligen Betrag im unteren Bereich“ kosten. Die im Haushalt eingestellten 50000 Euro seien bereits aufgebraucht, so Handel. Eine weitere Freigabe von finanziellen Mitteln werde benötigt.

    Die Gebäudekomplexe sind in die Jahre gekommen. Nicht nur die Wasserleitungen sind alt, es gehe auch um den Brandschutz, um die Elektrik, die Lüftung oder die Statik, sagt Fischer. Fischer betonte, dass die langfristige Lösung nur ein Ersatzbau sein könne.

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