„Öffnung ab einem Inzidenzwert unter 50“: Der Aushang an der Eingangstür des Krumbacher Freibades macht klar, wann in diesem Jahr mit einer Öffnung des Krumbacher Freibades zu rechnen ist. Im Gespräch mit unserer Redaktion erläutert Werkleiter Martin Strobel, warum Krumbach in Sachen Freibadöffnung einen anderen Weg geht als Kommunen in der Nachbarschaft wie etwa Günzburg (Öffnung unter Inzidenz 100, aber mit Testpflicht).
Wie die Stadt Günzburg vor Kurzem mitteilte, ist dort die Öffnung des Waldbades ab der 100er-Marke geplant. Allerdings muss die Inzidenz an fünf aufeinanderfolgenden Tagen unter 100 liegen, dann kommt noch ein weiterer Karenztag hinzu und schließlich steht die Freigabe durch das örtliche Gesundheitsamt zur Entscheidung. Bei einer Inzidenz zwischen 100 und 50 können Gäste aber nur mit Corona-Test ins Bad, unter 50 fällt der Test weg. Die Günzburger Stadtwerke planen die Errichtung einer Teststation in der Nähe des Waldbades. Zudem gibt es im benachbarten Industriegebiet bereits eine weitere Teststation.
Freibad: Was die Lage in Krumbach von der in Günzburg unterscheidet
Die Voraussetzungen in Krumbach seien mit der Lage in Günzburg nicht vergleichbar, sagt Martin Strobel, Leiter der Krumbacher Stadtwerke. Diese sind für die Bereiche Wasserversorgung, Abwasserentsorgung und das Freibad zuständig. In Krumbach würden bei den Stadtwerken die personellen Voraussetzungen für die Bereitstellung von Schnelltestkapazitäten und deren Kontrolle vor Einlass ins Bad fehlen.
Das Prüfen von Testbescheinigungen könne gerade an Tagen mit großem Andrang aufwendig sein, zudem müssten ja auch noch diverse Impfbescheinigungen kontrolliert werden. „Und dann stehen vor der Tür womöglich Menschenmassen. Da bringt eine Öffnung doch nichts“, erklärt Strobel. Personell bräuchte man an der Kasse dann zwei Leute mehr. Die stünden aber nicht zur Verfügung.
Bestünde die Möglichkeit, die Tests von einem privaten, externen Anbieter durchführen zu lassen, ähnlich wie etwa beim Kaufland-Markt? Strobel meint, dass dies keinen Sinn machen würde. Bei Märkten wie dem Kaufland gebe es einen kontinuierlichen Andrang, im Bereich des Freibads sei dies nicht der Fall. Hier sei der Zustrom der Badegäste ja sehr stark wetterabhängig. Mit Blick darauf, dass bei schlechtem Wetter nur wenige kommen, sei die Bereitstellung von Testkapazitäten wohl keine Option für einen externen Anbieter.
Zusammen mit Bürgermeister Hubert Fischer und dem Personal im Freibad habe man ausführlich über die aktuelle Situation gesprochen. Klar sei dann gewesen, dass in Krumbach die Öffnung des Bades bei einer Inzidenz zwischen 100 und 50, anders als in verschiedenen Nachbarkommunen, keinen Sinn mache.
Strobel: Krumbacher Freibadkonzept 2020 hat sich bewährt
Strobel hofft, dass bei einer Öffnung das Krumbacher Freibad-Konzept, das sich im vergangenen Jahr so bewährt habe, wieder umsetzbar ist. Im Gebäudebereich und beim Gang über die Terrasse gab es im ersten Corona-Jahr 2020 eine Maskenpflicht. Ferner hinterließen die Badegäste ihre Kontaktdaten. Aber anders als in vergleichbaren Bädern gab es in Krumbach kein Zeitkontingent, das Badegäste im Vorfeld buchen mussten. Wiederholt verwies Bürgermeister Fischer seinerzeit auf die große Liegefläche des Bades, die ein solches Konzept möglich mache.
Ein erster Wassertest im Krumbacher Schwimmerbecken
Das Personal im Freibad mit Schwimmmeister Markus Sauer hoffe, dass es trotz der aktuellen Hindernisse im Bad bald „losgehen“ kann. Manuel Klimkeit, derzeit dort in Ausbildung, hat das Wasser im Schwimmerbecken schon mal schwimmend getestet. 14 Grad, berichtet er, noch ganz schön frisch. Aber das Wasser sei dann rasch auf Temperatur gebracht.
Im Bad sollen, wie Werkleiter Strobel erläutert, noch vier neue Umkleidekabinen installiert werden. Die Freibad-Terrasse sei mit einem neuen Geländer versehen worden, verschiedene Fenster im Gebäudebereich seien erneuert worden. Im Herbst sollen drei Durchgangsbecken am Schwimmerbecken erneuert werden. Das Bad sei auf den Saisonstart gut vorbereitet, sagt Strobel. Jetzt hofft er wie wohl alle im Kreis Günzburg, dass die Corona-Inzidenz im Kreis endlich in einen Bereich wie in anderen Regionen sinkt.
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