Drei Bürgermeisterkandidaten in Krumbach: Nicht wenige hatten angesichts dieser Ausgangslage mit einer Stichwahl gerechnet. Doch es kam anders. Hubert Fischer (JW-OL), seit 2008 im Amt, setzte sich mit 56,0 Prozent bereits im ersten Wahlgang klar durch.
Dieses Ergebnis ist, wenn man in die letzten Monate zurückblickt, keineswegs selbstverständlich. Vor allem die CSU hatte schon 2019 mit Entschiedenheit angekündigt, einen aussichtsreichen Gegenkandidaten gegen Fischer ins Rennen zu schicken. Doch es ist offensichtlich, dass die Wähler den langjährigen 2. Bürgermeister Gerhard Weiß nicht als wirkliche Alternative empfunden haben. Das Ergebnis von 32,8 Prozent ist für einen altgedienten und in der Bevölkerung durchaus beliebten Kommunalpolitiker wie Gerhard Weiß schlichtweg ernüchternd.
Freude über den deutlichen Erfolg
Fischer freute sich am Abend sehr über den deutlichen Erfolg. Jetzt gelte es rasch, den Wahlkampf hinter sich zu lassen und die konstruktive Sacharbeit wieder in den Vordergrund zu rücken. Offensichtlich habe der Wähler das, was in den vergangenen Jahren erreicht worden sei, honoriert. Gerhard Weiß sagte, dass ihn immerhin ein Drittel der Wahlbererchtigten gewählt hätten. Aber er sei eben auch deutliche 17 Prozent von einem Wahlerfolg entfernt. Das müsse man klar sehen.
Fischer hatte in seinem Wahlkampf immer wieder auf das in den vergangenen Jahren Erreichte wie den Ausbau zahlreicher Straßen, die Einrichtung neuer Kita-Plätze, die Ausweisung neuer Baugebiete oder auch die Weiterentwicklung der Innenstadt verwiesen. Bemerkenswert ist auch, dass die von vielen als nervig empfundene Endlos-Debatte um die Zukunft des Krumbacher Sportzentrums Fischer offensichtlich nicht geschadet hat. Zudem hat sich bei der Podiumsdiskussion unserer Zeitung zur Bürgermeisterwahl abgezeichnet, dass diese Thematik offensichtlich nur einen überschaubaren Personenkreis bewegt.
Das Thema Verkehr bewegt die Menschen
Im Gegensatz zum Thema Verkehr. Aber hier hat die Stadt ja ein neues Verkehrskonzept auf den Weg gebracht. Fischer gilt als Bürgermeister mit Ecken und Kanten, der seine Meinung mitunter pointiert zum Ausdruck bringt. Das war aber bei der Wahl offensichtlich kein Nachteil für ihn. Vielmehr deutet das Ergebnis darauf hin, dass die Wähler den Bürgermeister als durchsetzungsstark sehen und dies auch mit ihrer Stimmabgabe gewürdigt haben.
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Der Vergleich mit Thannhausen
Grünen-Kandidatin Angelika Hosser hat ihre Kandidatur erst relativ später erklärt. Sie ist in Krumbach unter anderem durch ihr Engagement in der Werbegemeinschaft bekannt. Direkt in die Kommunalpolitik stieg sie aber erst jetzt ein. So sind die 11,2 Prozent keine Überraschung. Auf MN-Nachfrage sagte sie, dass sie sich über ihr Ergebnis freue. Interessant ist ein Vergleich mit Thannhausen. Dort hat Carsten Pothmann mit 24,6 Prozent gezeigt, was für einen Grünen-Kandidaten in einer mittelschwäbischen Stadt inzwischen möglich ist. Mit 57,7 Prozent lag die Wahlbeteiligung in Krumbach über sieben Prozent über dem Wert von 2014, als Fischer Alleinkandidat war.
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