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Krumbach: Unfallschwerpunkte im Raum Krumbach: Wo sie sind und was dort getan wird

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Unfallschwerpunkte im Raum Krumbach: Wo sie sind und was dort getan wird

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    Schon von Weitem sind die neuen Stopp-Schilder an der Nattenhauser Kreuzung zu sehen – sowohl tagsüber als auch nachts. Die grelle Farbe wird bei Verkehrsschildern nur selten eingesetzt, damit Autofahrer sich nicht an sie gewöhnen.
    Schon von Weitem sind die neuen Stopp-Schilder an der Nattenhauser Kreuzung zu sehen – sowohl tagsüber als auch nachts. Die grelle Farbe wird bei Verkehrsschildern nur selten eingesetzt, damit Autofahrer sich nicht an sie gewöhnen. Foto: Alexander Sing

    Drei Monate ist es her, dass auf einer Kreuzung in Nattenhausen ein schwerer Unfall passierte, bei dem ein 58-jähriger Mann ums Leben kam. Der Fahrer eines Gespanns hatte ein Stopp-Schild übersehen. Das passierte nicht zum ersten Mal an dieser Stelle. Wenig später wurden erste Maßnahmen beschlossen, um die Kreuzung zu sichern. Doch warum musste erst ein Mensch sterben?

    Kerzen erinnern an der viel befahrenen Kreuzung der Staatsstraße 2018 mit der Kreisstraße GZ13 noch an den tödlichen Unfall vom 15. Dezember. Sie stehen auf dem Betonfuß eines neuen Stoppschildes, das im Februar dort aufgestellt wurde. Vergangene Woche kamen weitere Schilder hinzu, die an einem Tragarm über die Straße ragen. „So viel Aufmerksamkeit wie möglich“ wolle man mit der neuen Beschilderung erzeugen, erklärt Stefan Rogg von der Straßenmeisterei. „Die Oberflächen reflektieren sehr stark und sind in einer sehr grellen Farbe gehalten, die man nur sehr selten verwendet – eben damit sich Autofahrer nicht daran gewöhnen.“

    Tödlicher Unfall in Nattenhausen: Neue Schilder waren schon bestellt

    Das tragische an dieser Sache: Nachdem es bereits im Oktober 2020 an eben jener Kreuzung einen schweren Unfall gegeben hatte, waren Polizei, Staatliches Bauamt und Straßenmeisterei bereits aktiv geworden und hatten die neue Beschilderung bestellt. Wegen Lieferschwierigkeiten kam sie aber später als gedacht. Zu spät für den 58-Jährigen, der andernfalls womöglich noch leben könnte.

    Kerzen erinnern an den tödlichen Unfall, der hier im Dezember geschah.
    Kerzen erinnern an den tödlichen Unfall, der hier im Dezember geschah. Foto: Alexander Sing

    Generell sei es schwierig, bei Unfallschwerpunkten präventiv zu handeln, sagt Marcus Praschivka, Verkehrssachbearbeiter bei der Krumbacher Polizei. „Es wird hier immer ein Zeitraum von drei Jahren betrachtet. Gibt es in dieser Zeit eine bestimmte Häufung von Unfällen mit Personenschaden, wird die Stelle zu einem Unfallhäufungspunkt.“ Erst dann stünden auch finanzielle Mittel zur Verfügung, um entsprechende Umbaumaßnahmen zu treffen.

    Südlicher Landkreis Günzburg: 2020 weniger Unfälle durch Corona

    Erst im Zeitraum 2018 bis 2020 wurde die Nattenhauser Kreuzung zum Unfallschwerpunkt. Nun soll dort noch im Herbst dieses Jahres ein Kreisverkehr entstehen. Die nötigen Grundstücksgeschäfte gingen ungewöhnlich schnell über die Bühne, berichtet Andreas Müller vom Staatlichen Bauamt Krumbach. „Bürgermeisterin Wohlhöfler war hier sehr engagiert. Die Gemeinde wünscht sich diese Lösung auch. Und nach den Unfällen ist der Druck natürlich größer.“

    Der Crash in Nattenhausen war 2020 der einzige Unfall im südlichen Landkreis, der tödlich endete. Insgesamt registrierte die Polizei 1062 Unfälle, mehr als zehn Prozent weniger als im Vorjahr. Das liege vor allem an der geringeren Mobilität durch die Corona-Pandemie, erklärt Marcus Praschivka. Er und seine Kollegen merkten aber bereits, dass die Zahl wieder zunimmt.

    Unfallschwerpunkte gibt es auch bei Muttershofen und in Niederraunau

    Auch Baumaßnahmen hätten zur Sicherheit beigetragen. Als Beispiel nennt er die Bahnhofstraße in Krumbach. Nachdem dort eine Mittelinsel installiert wurde, nahm die Zahl der Unfälle ab. „Die Anlieger bewerten die Entwicklung positiv und die Insel wird rege genutzt“, sagt Praschivka. Die Stelle gilt folglich in der neuen Statistik nicht mehr als Unfallschwerpunkt. Dafür gibt es zwei neue Sorgenkinder im südlichen Landkreis:

    B300 bei Muttershofen: Die B300 gilt auf Höhe der Abbiegung zum Ziemetshauser Ortsteil Muttershofen als Unfallschwerpunkt. Hier kam es in der Vergangenheit immer wieder zu Unfällen, häufig spielten überhöhte Geschwindigkeit oder riskante Überholmanöver eine Rolle. Bauliche Maßnahmen sind hier aber schwierig. Stattdessen wurden dort eine Geschwindigkeitsobergrenze von 70 Stundenkilometern und ein Überholverbot festgelegt. Zudem wird regelmäßig geblitzt, um die Zahl der Unfälle zu senken.

    Kreuzung B16/GZ7 in Niederraunau: An dem Knotenpunkt zwischen Krumbach und Mindelzell ist die Lage schwieriger. Zuletzt gab es an dieser Stelle im August 2020 einen schweren Unfall mit drei Verletzten. Ein Kreisverkehr scheidet mangels Platz aber aus, eine neue Beschilderung ist wohl nicht ausreichend. Daher soll an dieser Stelle eine Ampel aufgebaut werden – allerdings erst im kommenden Jahr. Vorgespräche gab es aber bereits.

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