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Krumbach: So kann Radeln in Krumbach angenehmer und sicherer werden

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So kann Radeln in Krumbach angenehmer und sicherer werden

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    Wie kann Krumbach radfreundlicher gestaltet werden? Diese Frage spielt in Krumbach gerade eine wichtige Rolle.
    Wie kann Krumbach radfreundlicher gestaltet werden? Diese Frage spielt in Krumbach gerade eine wichtige Rolle. Foto: Peter Bauer

    Wie kann Krumbach fahrradfreundlicher werden? Diese Frage steht bei der Entwicklung eines neuen Verkehrskonzepts für Krumbach derzeit im Mittelpunkt. Zweiter Bürgermeister Gerhard Weiß skizziert Möglichkeiten: beispielsweise Radfahren in Einbahnstraßen auch gegen die Fahrtrichtung zulassen, Radwege besser ausschildern und bekannter machen. In den kommenden Monaten sollen für Krumbach konkrete Maßnahmen für Radler auf den Weg gebracht werden. Dabei spielt auch das viel diskutierte Thema Marktplatz eine Rolle.

    Bürgermeister Hubert Fischer ist selbst Immer wieder mit dem Rad unterwegs: Unser Bild zeigt ihn im Jahr 2010 mit seinem Fahrrad auf dem Demeterberg.
    Bürgermeister Hubert Fischer ist selbst Immer wieder mit dem Rad unterwegs: Unser Bild zeigt ihn im Jahr 2010 mit seinem Fahrrad auf dem Demeterberg. Foto: Peter Bauer (Archivbild)

    2018 hatte sich der Krumbacher Stadtrat bekanntlich entschlossen, ein neues Verkehrskonzept für die Stadt auf den Weg zu bringen. Das war unter anderem auch eine Konsequenz wichtiger Veränderungen im Vorfeld wie die mehrheitliche Ablehnung einer Südumgehung in einem Bürgerentscheid, die Neugestaltung der Karl-Mantel-Straße und der Bau des "Durchstichs" von der Südstraße hinüber zur Schlachthausstraße. Federführend bei der Erstellung eines neuen Verkehrskonzepts ist die Planungsgesellschaft Stadt-Land-Verkehr mit Sitz in München.

    Viele Krumbacher nutzen das Auto für Kurzstrecken

    Als erste Schritte gab es 2019 unter anderem Verkehrszählungen, Verkehrsteilnehmer wurden direkt befragt. An Krumbacher Haushalte wurden 6000 Fragebögen verschickt. Bei den Antworten lag die Rücklaufquote lediglich bei rund 13 Prozent. Doch die Projektverantwortlichen sahen mit Blick auf die Daten durchaus prägnante Anhaltspunkte für den Verkehrsfluss und das Verkehrsverhalten der Menschen in Krumbach. Robert Ulzhöfer von der Planungsgesellschaft Stadt-Land-Verkehr wies in einer Stadtratssitzung darauf hin, dass in Krumbach offenbar sechs Prozent der Autofahrer ihren Wagen für Strecken bis 500 Meter nutzen würden. 15 Prozent für Strecken bis 1000 Meter. "Eine solche Zahl gibt zu denken", kommentierte er im Februar 2020. Damit wurde auch klar: In Sachen Fahrradfreundlichkeit gibt es in Krumbach offenbar noch einige Luft nach oben.

    Die Planskizze zeigt es: Im nördlichen Bereich der Krumbacher Bahnhofstraße wurde ein neuer Radweg eingerichtet.
    Die Planskizze zeigt es: Im nördlichen Bereich der Krumbacher Bahnhofstraße wurde ein neuer Radweg eingerichtet. Foto: Kling Consult/Peter Bauer (Repro)

    Diese Frage steht in der ersten Phase der Entwicklung eines neuen Verkehrskonzepts für die Stadt im Mittelpunkt. Und zu diesem Thema kam jetzt eine Arbeitsgruppe des Stadtrates (Dieter Behrends und Sebastian Kaida für die Fraktion CSU-JU), Maximilian Behrends (JW-OL), Benedikt Diem (UFWG), Heinz Weber (Grüne) und Achim Fißl (SPD), im Stadtsaal zusammen. Bürgermeister Hubert Fischer hat, wie er auf Anfrage unserer Redaktion berichtet, die Leitung der ersten Sitzung an seinen Stellvertreter, Zweiten Bürgermeister Gerhard Weiß (CSU), übertragen. Weiß teilt mit, dass an der Sitzung auch Planer Ulzhöfer, eine weitere Mitarbeiterin des Planungsbüros, sowie Vertreter des Staatlichen Bauamtes, des ADFC und der Polizei sowie die Seniorenbeauftragte, Stadträtin Johanna Herold (CSU) und Stadtbaumeister Björn Nübel, teilgenommen hätten. Weiß weist darauf hin, dass der Stadtrat (einen Antrag der CSU-JU-Fraktion aufgreifend) bis zum Jahresende erste konkrete Maßnahmen für die Verbesserung des Radverkehrs in Krumbach beschließen möchte.

    Krumbachs Zweiter Bürgermeister Gerhard Weiß betont das "Miteinander"

    Deutlich wird der Weg zur Beschlussfindung: Die Arbeitsgruppe soll Ideen und Vorschläge erarbeiten, die Entscheidung fällt im Stadtrat. Eine erste Ideensammlung: So könnte man die Zusammenkunft im Stadtsaal vor einigen Tagen beschreiben. Weiß betont, dass es wichtig sei, die Belange der Radler, Fußgänger und Autofahrer aufeinander abzustimmen. Ziel sei ein "Miteinander" aller Verkehrsteilnehmer.

    Deutlich sei in den Gesprächen geworden, dass viele gute Passagen für Radler in Krumbach offenbar zu wenig bekannt seien. Beispielsweise wurde vor Kurzem ein neuer Radweg entlang der Bahnhofstraße vom Bahnhof bis zum B16-Kreisverkehr im Norden Krumbachs eingerichtet. Offenbar ist dieser Weg so manchem noch gar nicht bekannt. Weiß sprach von der Notwendigkeit, Wege für Radler besser auszuschildern.

    Ein zunehmend wichtiges Thema sei die Nutzung von E-Bikes. Hier gehe es, so Weiß, unter anderem um die Einrichtung von Ladestationen. Wie können Radler Einbahnstraßen nutzen? Weiß hält es für sinnvoll, dass Radler in bestimmten Fällen auch gegen die Fahrtrichtung fahren könnten.

    Auch das Krumbad ist für Radler eine erste Adresse.
    Auch das Krumbad ist für Radler eine erste Adresse. Foto: Peter Bauer (Archivbild)

    Bei der Verbesserung der Fahrradfreundlichkeit spiele auch das Thema Marktplatz eine Rolle. Unter anderem stehe die Frage im Raum, wie die Gastronomie noch besser in das bestehende Radwegenetz eingebunden werden könne. Über die Sperrung der Südseite des Krumbacher Marktplatzes wird derzeit in der Stadt heftig debattiert. Mitunter wird kritisiert, dass der Platz gesperrt werde, obwohl eine Außenbewirtung und die Veranstaltungsreihe "Live am Marktplatz" zuletzt nicht möglich gewesen seien. Weiß bestätigt, dass diese Debatte auch die Stadträte durchaus beschäftige. Die fehlende Außenbewirtung erschwere natürlich die Akzeptanz für eine Sperrung, sagte er. Auch eine kurze Umleitung (250 Meter) sei eben eine Umleitung. Und eine Geschwindigkeitsbegrenzung wie in der Karl-Mantel-Straße werde von den Menschen auch eher akzeptiert, wenn die Straße belebt sei.

    Die Arbeitsgruppe radelt bald durch Krumbach

    Wie geht es weiter? Weiß kündigt an, dass sich die Arbeitsgruppe bald erneut (vermutlich im Juli vor der Sommerpause) treffen möchte. Mit Rädern soll es dann auf eine gemeinsame Fahrt durch Krumbach gehen. Dabei gibt es für verschiedene Ideen sozusagen auch einen Praxisabgleich. Weitere Treffen sollen folgen, bevor es im Stadtrat an die Beschlussfassung geht.

    Wenn in Krumbach das Stichwort Verkehr fällt, dann fällt sehr schnell bei dieser viel diskutierten Thematik das Stichwort Bürgerbeteiligung. Weiß hofft, dass in absehbarer Zeit wieder eine größere Präsenzveranstaltung möglich sei. Zu prüfen seien noch Möglichkeiten einer Online-Beteiligung. Weiß spricht von einer sehr guten Atmosphäre in der Arbeitsgruppe. Dies sei eine wichtige Basis für weitere Schritte.

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