In Krumbach und Umgebung reiht sich derzeit eine Baustelle an die nächste. Es wird so viel gebaut, dass sogar an mancher Stelle abgewartet werden muss, um an anderer Stelle eine geregelte Verkehrsführung über die Umleitungen aufrechterhalten zu können. Dass in den Sommerferien klassischer Weise viel gebaut wird, ist natürlich nichts Neues. Für die Autofahrer ist das dennoch eine große Belastung. Und ist eine solche Masse an Baustellen auch ein Problem für die Anwohner und die Polizei?
Während der Bahnübergang an der Nattenhauser Straße in Krumbach nun wieder frei ist, geht es an anderer Stelle noch etwas weiter. Der Bahnübergang an der Buchstraße ist beispielsweise noch bis Donnerstag, 2. September, voll gesperrt. Gebaut wird derzeit zudem am Bahnübergang an der Babenhauser Straße/B300. Dieser ist seit gut einer Woche für den Verkehr gesperrt. Die Sperrung dauert der Planung zufolge noch bis einschließlich Mittwoch, 1. September. Nahe des genannten Bahnübergangs im Bereich des Krumbacher Ortsendes in Richtung Memmingen finden zudem Arbeiten für eine Abbiegespur von der
Nach tödlichem Unfall: Kreuzung in Nattenhausen wird zum Kreisverkehr
Zwar haben die Arbeiten an der Kreuzung der Staatsstraße 2018 am Ortsausgang von Nattenhausen mit der Ortsverbindungsstraße zwischen Seifertshofen und Deisenhausen schon begonnen. Die Kreuzung am Ortsausgang von nachdem es an dieser Stelle im vergangenen Jahr zu einem schweren Verkehrsunfall gekommen war, bei dem ein Mann starb. Seit Montag ist die Straße in Richtung Deisenhausen und nach Breitenthal wegen der Bauarbeiten gesperrt. Die Verbindung von Seifertshofen nach Nattenhausen mit Abbiegemöglichkeit nach Krumbach bleibt aber zunächst offen.
Denn, weil der Bahnübergang an der Babenhauser Straße/B300 gesperrt ist, muss es für Verkehrsteilnehmer aus dem Raum Ebershausen möglich sein, nach Krumbach zu kommen. Sobald diese Arbeiten abgeschlossen sind, wird an der Kreisverkehrsbaustelle bei Nattenhausen die Strecke für den gesamten Verkehr gesperrt. Die Umleitung soll dann ab Breitenthal über die Ingstetter Straße, Staatsstraße 2019, Krumbach, B300, Staatsstraße 2018 nach Nattenhausen und umgekehrt erfolgen. Die Arbeiten am Kreisverkehr sollen rund sieben Wochen dauern, der Abschluss ist für den 15. Oktober geplant.
Umleitungen in Krumbach: Einige Autofahrer nutzen Schleichwege
Bis dahin müssen sich Verkehrsteilnehmer also noch auf zahlreiche Einschränkungen einstellen. Besonders Ortskundige halten sich allerdings nicht immer an die ausgeschilderten Umleitungen, wie Markus Praschivka von der Krumbacher Polizei berichtet. „Die kennen natürlich die verschiedenen Wege und werden diese bei Sperrungen auch weiterhin als Schleichwege nutzen – das kann man aber auch niemandem verdenken“, sagt der Verkehrssachbearbeiter im Gespräch mit unserer Redaktion. Er betont aber auch, dass sich die meisten Leute von außerhalb in aller Regel an die offiziellen Umleitungsstrecken halten. „Ein großes Problem sind die vielen Baustellen in Krumbach aus unserer Sicht deshalb nicht“, sagt er.
Praschivka vergleicht die Situation in Krumbach etwa mit der in Ziemetshausen. Dort führte wegen der Baustelle auf der B300 zwischen Thannhausen und Schönebach die Umleitung bis vor Kurzem direkt durch den Ortskern der Marktgemeinde. „Da sind die Bürgerinnen und Bürger natürlich Sturm bei uns gelaufen“, berichtet der Krumbacher Polizist. In solchen Situationen, so Praschivka, suchen die Beamten das Gespräch mit den Menschen: „Wir reagieren auf die Beschwerden und versuchen sensibel nachzusteuern.“ Im Fall von Ziemetshausen habe die Polizei zum Beispiel Zone-30-Schilder an den besonders vom Umleitungsverkehr betroffenen Stellen aufgestellt. „Das hat die Lage dann auch beruhigt“, berichtet Praschivka. Und fügt mit Blick auf die Situation in Krumbach hinzu: „Trotz alledem muss man natürlich sagen: Es hilft ja nichts, da müssen wir durch.“
Baustellen in Krumbach: Besser verteilen oder alle auf einmal?
Das sieht auch Krumbachs Zweiter Bürgermeister Gerhard Weiß so. Die Beschwerden seitens der Bürgerinnen und Bürger hätten sich bislang in Grenzen gehalten. „Die Stadt hat viele Gespräche geführt. Es gab natürlich kleinere Beschwerden und ab und zu eine gewisse Verärgerung. Aber uns erreichen hauptsächlich Nachfragen bezüglich der Dauer oder der Umleitungen“, berichtet Weiß. Den richtigen Zeitpunkt für solche Bauarbeiten werde man ohnehin nie erwischen, erklärt er im Gespräch mit unserer Redaktion. In den Sommerferien und speziell im August, so Weiß, sei jedoch am wenigsten Verkehr. Dass die Wahl deshalb auf diesen Zeitpunkt fiel, hält er für richtig. Ob man nun die Baustellen und die damit verbundenen Einschränkungen über einen längeren Zeitraum verteilen sollte, oder aber die Bauarbeiten besser bündelt, wie es nun in Krumbach der Fall ist, darüber, so Weiß, lasse sich streiten. „Ich glaube aber, möglichst viel in möglichst kurzer Zeit zu schaffen, das ist der richtige Weg“, sagt er.