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Krumbach: Neubau: Ist das der "Durchbruch" für das Sportzentrum in Krumbach?

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Neubau: Ist das der "Durchbruch" für das Sportzentrum in Krumbach?

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    Bei diesem Bild kommt wohl bei so manchem Wehmut auf. „Finale“ im Krumbacher Hallenbad, Sonntag, 15. März 2020. Der 88-jährige Krumbacher Roman Klarmann, vielen als „Klaro“ bekannt, hat sein Akkordeon mitgebracht und spielt unter anderem „La Paloma“. Das Bad wurde danach wegen der Corona-Krise geschlossen. Und vor allen wegen des maroden Zustands der Technik ist es sehr fraglich, ob das Hallenbad in seiner bisherigen Form noch einmal für die Öffentlichkeit zugänglich ist. Der Stadtrat hat jetzt die Weichen für einen Ersatzneubau gestellt. Bürgermeister Fischer hielt zuletzt eine Realisierung bis zum Ende der Wahlperiode 2026 für möglich.
    Bei diesem Bild kommt wohl bei so manchem Wehmut auf. „Finale“ im Krumbacher Hallenbad, Sonntag, 15. März 2020. Der 88-jährige Krumbacher Roman Klarmann, vielen als „Klaro“ bekannt, hat sein Akkordeon mitgebracht und spielt unter anderem „La Paloma“. Das Bad wurde danach wegen der Corona-Krise geschlossen. Und vor allen wegen des maroden Zustands der Technik ist es sehr fraglich, ob das Hallenbad in seiner bisherigen Form noch einmal für die Öffentlichkeit zugänglich ist. Der Stadtrat hat jetzt die Weichen für einen Ersatzneubau gestellt. Bürgermeister Fischer hielt zuletzt eine Realisierung bis zum Ende der Wahlperiode 2026 für möglich. Foto: Peter Bauer

    Eine Lösung für das Krumbacher Sportzentrum? Seit fast acht Jahren wird über dieses Projekt, bei dem es um eine Summe in einer Größenordnung von rund 30 Millionen Euro geht, debattiert. Im Stadtrat waren die Positionen lange Zeit verhärtet, doch jetzt zeichnet sich eine Annäherung der Standpunkte ab. Mit großer Mehrheit sprach sich der Rat prinzipiell für einen Ersatzneubau von Mehrzweckhalle, Schwimmhalle und Mensa aus. Gebildet werden soll für dieses komplexe Thema ein eigener Stadtratsausschuss. Doch klar wurde in der Ratssitzung auch, dass es sozusagen jetzt erst ans „Eingemachte“ geht und dass noch viel Detailarbeit vor den Räten liegt.

    Die letzte offizielle Behandlung des Themas Sportzentrum? Das war bis zur Sitzung des Krumbacher Stadtrates am Montagabend durchaus lange her. Im September 2020 hatte es im Stadtsaal eine Zusammenkunft von Kommunalpolitikern aus Krumbach, des Landkreises und der umliegenden Gemeinden gegeben. Das federführende Büro Krug Grossmann Architekten (München) hatte noch einmal die verschiedenen Varianten – Neubau für rund 32 Millionen Euro und Generalsanierung für geschätzt etwa 25 Millionen Euro – vorgestellt. Im Gegensatz zur Neubauvariante, die im alten Stadtrat mit einer knappen Mehrheit favorisiert worden war, gibt es bei der Generalsanierung keine vertiefte Planung. Beim Neubau wird von einer Hallengröße für 800 Personen, bei der Generalsanierung für 500 Personen ausgegangen. Die Zusammenkunft im Stadtsaal war eine Infoveranstaltung, eine wegweisende Weichenstellung gab es nicht.

    Sportzentrum: Mit 16:8 stimmt der Stadtrat in Krumbach für einen Ersatzneubau

    Dann wurde es in der Öffentlichkeit still um das Thema. Doch wie Bürgermeister Hubert Fischer bereits vor einigen Wochen bestätigte, gab es zwischen den Fraktionen intensive Gespräche mit dem Ziel, endlich eine Lösung zu finden. Sie mündeten jetzt ein in einem gemeinsamen Antrag aller Stadtratsfraktionen (gegliedert in vier einzelne Detailanträge). Fischer dankte in der jüngsten Ratssitzung den Stadträten dafür, dass sie sich so intensiv mit dem Thema befasst hatten. Die Spitzen der Fraktionen gaben danach keine weiteren Stellungnahmen mehr ab. In der Bevölkerung gab es immer wieder massive Kritik, dass das Thema Sportzentrum im Stadtrat „zerredet“ werde und nichts vorangehe. Die Zurückhaltung bei den Wortmeldungen darf durchaus als Indiz dafür gewertet werden, dass der Rat bemüht war, genau diesen Eindruck zu vermeiden.

    So wurde über die vier Detailanträge rasch abgestimmt. Mit 16:8 Stimmen bestätigte der Rat den „Beschluss zur Realisierung eines Ersatzneubaus für die Mehrzweck- und Schwimmhalle sowie Mensa im Sportzentrum Krumbach“. Bei einer Gegenstimme wurde beschlossen, dass für das Thema Sportzentrum ein separater „beschließender Stadtratsausschuss“ gebildet werden soll. „Fünf bis sechs Mitglieder, klein und schlagkräftig“, umschrieb dies Fischer.

    Gebildet werden soll der Ausschuss im Rahmen der Stadtratssitzung am 22. März. Die Geschäftsordnung, die die Grundlage für die Stadtratsarbeit ist, soll dann entsprechend geändert werden. Mit 19:6 Stimmen (der Stadtrat war zu diesem Zeitpunkt für die Abstimmung vollzählig) wurde der weitere, dritte Antrag abgesegnet. Darin heißt es: „Die Stadtverwaltung wird beauftragt, alle notwendigen Handlungen zur Weiterführung der Planungen für einen Ersatzneubau zu veranlassen.“ Dies darf als ein klares Signal für einen Neubau gewertet werden. Bei einer Gegenstimme gab es eine breite Mehrheit für den vierten Antrag: Der künftige Stadtratsausschuss prüft zusammen mit dem Planungsbüro mögliche Einsparpotenziale für den Ersatzneubau.

    Gerade bei den Kosten für den Sportzentrum-Neubau gibt es noch viel zu klären

    Und da sind wir sozusagen bei der zentralen Frage kommender Gespräche: Neubau ja – aber wie kann der deutlich preisgünstiger als bisher geplant gestaltet werden? Der Ausschuss berichtet über seine Ergebnisse „vor dem endgültigen Baubeginn im Stadtrat“.

    Bürgermeister Fischer sagte, dass die Krumbacher Beschlüsse eine wichtige Grundlage seien, jetzt mit den Umlandgemeinden und dem Landkreis in weitere Gespräche zu gehen und dabei zu einer „vernünftigen Kostenteilung“ zu kommen. Allein dieses Stichwort deutet an, dass es da wohl noch jede Menge Klärungsbedarf gibt.

    Sebastian Kaida (Fraktion CSU/JU) hatte vor der Sportzentrumsdebatte den Antrag gestellt, zuerst über den Haushalt 2021 (das war Tagesordnungspunkt 5 der Sitzung) und dann über das Thema Sportzentrum zu sprechen. Neun Stimmen waren dafür, von der Ratsmehrheit wurde dies abgelehnt.

    Grüne wollen Kostenberechnung für Generalsanierung prüfen lassen

    Sind die Zahlengrundlagen für eine Beurteilung der Variante Generalsanierung ausreichend? In der Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen gibt es Zweifel. Sie stellte einen „Antrag auf Kostenermittlung der Generalsanierung des Sportzentrums Krumbach durch ein unbeteiligtes, unabhängiges Büro.“ Weiter heißt es im Antrag: „Aus unserer Sicht und den bisherigen Darstellungen wurden die Kosten für eine Generalsanierung des Sportzentrums nie abschließend ermittelt. Daher fehlt eine wirkliche Gegenüberstellung „Ersatzneubau-Generalsanierung“. Eine solche Kostenermittlung sei eine wichtige Grundlage für die Argumentation und auch für die Bevölkerung wichtig zu wissen, betonte Grünen-Fraktionsmitglied Heinz Weber. Ähnlich sah dies Sebastian Kaida (CSU/JU). Er kritisierte, dass bei der Behandlung des Themas Sportzentrum zuletzt der Dialog mit den Bürgern nicht gesucht worden sei.

    Bürgermeister Hubert Fischer erklärte mit Blick auf den Antrag der Grünen, dass es von UFWG und CSU ja schon vergleichbare Initiativen gegeben hätte. Man müsse bedenken, dass allein für eine solche separate Kostenberechnung rund 1,5 Millionen Euro an Kosten anfallen würden. Die Stadtratsmehrheit lehnte den Antrag der Grünen mit 21:4 Stimmen ab. Einen weiteren wichtigen Schritt in Sachen Sportzentrum wird es jetzt wohl in der Sitzung am 22. März geben, in der es um die Besetzung des neuen Ausschusses geht.

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