Startseite
Icon Pfeil nach unten
Krumbach
Icon Pfeil nach unten

Krumbach: Nach Kritik von Anwohnern: Was am Lexenrieder Weg genau geplant ist

Krumbach

Nach Kritik von Anwohnern: Was am Lexenrieder Weg genau geplant ist

    • |
    Die Anlieger des Lexenrieder Weges wünschen sich, dass die Zufahrt von der Augsburger Straße her auch nach dem Ausbau gesperrt bleibt und die wegen der Kanalerneuerung gefällten Bäume nachgepflanzt werden.
    Die Anlieger des Lexenrieder Weges wünschen sich, dass die Zufahrt von der Augsburger Straße her auch nach dem Ausbau gesperrt bleibt und die wegen der Kanalerneuerung gefällten Bäume nachgepflanzt werden. Foto: Emil Neuhäusler

    Ab Mai dieses Jahres soll der 430 Meter lange Lexenrieder Weg in Krumbach nach den Berechnungen des beauftragten Ingenieurbüros für Bauwesen Thielemann & Friderich für rund 2,3 Millionen Euro ausgebaut werden. In der jüngsten Bauausschusssitzung wurde die Planung vorgestellt. Bürgermeister Hubert Fischer bedauerte, dass dies wegen Corona zum ersten Mal ohne Anliegerversammlung vonstattengehen muss. Einen Nachteil haben die Anlieger jedoch nicht zu befürchten. Die Ausschussmitglieder waren bei der Erörterung sehr darauf bedacht, von Anliegern bekannte Anregungen und Bedenken in die Beratung einfließen zu lassen.

    Zuerst zeigte Dipl.-Ing. Thomas Friderich anhand von Bildern die Notwendigkeit der Sanierung der Straße, die von der B16 bis zur B 300 reicht, auf: viele Flickstellen im Asphalt und defekte Randsteine, ein nicht durchgezogener Gehweg sowie desolate Sockelmauern und Entwässerungsrinnen mit Setzungen. Beim Neuausbau wird eine Straßenbreite von 5,50 Metern angestrebt, begleitet auf beiden Seiten von einem Gehweg mit je 1,5 Metern. Im Einmündungsbereich in die B 16 (Raunauer Straße) ist im Plan ein möglicher Kreisverkehr mit einem Durchmesser von 30 Metern skizziert. Zur Absicherung des Gehweges auf der Südseite muss westlich der Ulrichstraße eine 40 Meter lange und 1,20 Meter hohe Stützwand errichtet werden. Verkehrsberuhigungsmaßnahmen sind in Form von höher gelegenen Bereichen und dem Einbau von Pollern und Schwellen angedacht.

    Anwohner wollen in Lexenrieder Weg wollen keinen Durchgangsverkehr

    Drei Ausbauvarianten legte Friderich für den Anschluss an die Augsburger Straße vor. Der Bauausschuss entschied sich für die, welche es in großem Umfang ermöglicht, die, wie Stadtrat Clemens Ganz betonte, „schweren Herzens“ gefällten Bäume nachzupflanzen. Außerdem wird die Einfahrt so gestaltet, dass Pkw und kleine Lkw von dort einfahren könnten. Damit diese Detailplanung bei den Anliegern nicht zu falschen Schlüssen führt, merkte Bürgermeister Fischer an, dass die vom Stadtrat beschlossene totale Sperrung der Einfahrt weiterhin Bestand hat.

    Auch dürfe von dem eingezeichneten Kreisverkehr nicht auf die Öffnung des Lexenrieder Weges für den Durchgangsverkehr geschlossen werden. Es gebe, so Fischer, derzeit keine politische Aussage und auch keinen Wunsch des staatlichen Bauamtes hier einen Kreisverkehr umzusetzen. Dieser sei lediglich im Stadtrat ins Gespräch gebracht worden, und man habe bereits auf der Ostseite dafür notwendigen Grund erwerben können. Auf der Westseite fehle dieser noch.

    Größte Bedenken hätten die Anlieger, brachte Stadtrat Michael Kratky vor, der selbst an dieser Straße wohnt, bezüglich einer Öffnung von der Augsburger Straße her. Die Anlieger wollten keinen Durchgangsverkehr und wegen der Lärmentwicklung keine Pflasterung für verkehrsberuhigende Einbauten. Wichtig sei den Anliegern auch ein ganz konkreter städtischer Ansprechpartner während der Baumaßnahme. Dafür sei Bauingenieurin Eva Katzenschwanz von den Stadtwerken zuständig, ergänzte Bürgermeister Fischer, dies sei jedoch den Anliegern bereits mitgeteilt worden.

    Der Kanal unter der Straße ist teils in desolatem Zustand

    Wenn es um die Zufahrten zu den Grundstücken gehe, wäre es meist von Vorteil, wenn unmittelbar vor Ort mit dem Capo der ausführenden Firma Kontakt aufgenommen werde. Beruhigend auf die Anlieger dürften auch die Aussagen von Stadtbaumeister Björn Nübel wirken, der explizit herausstellte, dass sich an der Funktion der Straße nichts ändere. Sie bleibe Erschließungsstraße, das Parken am Straßenrand sei weiterhin möglich, man versuche lediglich, durch geeignete Maßnahmen, den Verkehr zu beruhigen.

    Ausgetauscht werden muss großflächig der Kanal. Er ist teilweise in einem desolaten Zustand und, wie die Erfahrung der Vergangenheit sei, zu klein dimensioniert. Größer werden müsse dieser auch, erläuterte Friderich, für die Aufnahme von Oberflächenwasser und Abwasser aus angedachten zukünftigen Wohngebieten östlich des AWO- Seniorenheims und östlich des Lexenrieder Weges. Im Zuge der Kanalbaumaßnahme, die ebenso wie die Trinkwasserversorgung in der Zuständigkeit der Stadtwerke liege, würden alle Hausanschlüsse kontrolliert und bei Notwendigkeit saniert. Dass hier vieles im Argen liege, hätte die Videobefahrung des Kanals gezeigt. Nichts würde sich aber an den Höhen ändern. Die Anlieger müssten also nicht befürchten, dass sie wegen der Kanalbaumaßnahme Nachteile erleiden.

    Die Arbeiten am Lexenrieder Weg sollen im Mai 2022 fertig sein

    Im Zuge des Ausbaues wird die LEW, führte Friderich weiter aus, Leerrohre sowie Kabel für die Straßenbeleuchtung verlegen sowie acht Beleuchtungsmasten aufstellen. Die Telekom plant eine neue Verlegung von Kabeln zwischen der Raunauer Straße und dem Schleifweg. Im weiteren Verlauf werden bestehende Papierkabel oder Kabelkanalformsteine in Teilbereichen ausgewechselt. Vodafone plant die Auswechslung von Abzweigen im Gehweg. Für die Gasversorgung sollen zusätzliche Hausanschlüsse geschaffen werden und die Gasleitung, die teilweise unter Wassereinlaufschächten liegt, in Richtung Straßenmitte verlegt werden.

    So sieht die Kostenberechnung des Ingenieurbüros aus: Straßenausbau 963.000 Euro, Kanalarbeiten 590.000 Euro, Wasserversorgung 118.000 Euro, sonstige Leistungen wie Baunebenkosten, Straßenbeleuchtung, Vermessung oder Rodung 260.000 Euro. Die Kosten für Wasser und Abwasser tragen die Stadtwerke. Die zeitliche Abwicklung sieht wie folgt aus: Ausschreibung der Bauleistungen bis März, Auftragsvergabe in der Stadtratssitzung am 3. Mai, Baubeginn nach Pfingsten am 25. Mai, Fertigstellung der Tiefbauarbeiten Mitte Dezember und Baufertigstellung (Aufbringen der Deckschicht) im Mai 2022.

    Lesen Sie dazu auch:

    Nach Baumfällungen: Das plant Krumbach für den Lexenrieder Weg

    Gesunde Bäume am Lexenrieder Weg in Krumbach gefällt: Die Gründe

    Trotz Corona-Krise: Wo Krumbach im Jahr 2021 investieren möchte

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden