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Krumbach: Manuela Vill aus Illertissen ist Krumbachs erste Schwimmmeisterin

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Manuela Vill aus Illertissen ist Krumbachs erste Schwimmmeisterin

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    Ihre erste Saison im Krumbacher Freibad: Manuela Vill auf dem Dreimeterturm.
    Ihre erste Saison im Krumbacher Freibad: Manuela Vill auf dem Dreimeterturm. Foto: Peter Bauer

    Morgens um 6. Uhr. Der Gesang der Vögel, der Blick auf die ruhige Wasseroberfläche, die Sonne, die sich am Horizont erhebt. Manuela Vill gerät regelrecht ins Schwärmen, wenn sie über diese Augenblicke erzählt. An manchen Tagen beginnt ihr Arbeitstag im Krumbacher Freibad bereits um 6 Uhr. Das ist sehr früh. Doch es sind auch die speziellen Momente dieser frühen Tageszeit, die die Arbeit im Freibad zu etwas Besonderem machen.

    Manuela Vill, staatlich geprüfte Meisterin für Bäderbetriebe, ist seit Beginn der neuen Saison für die Stadt Krumbach im Freibad tätig. Das ist eine besondere Premiere für die Kammelstadt, denn in Krumbach war dies bislang eine klassische Männerdomäne. Die 37-jährige Illertisserin war zuvor knapp 20 Jahre im Freizeitbad Nautilla beschäftigt. „Ich wollte etwas anderes machen“, sagt sie. „Arbeitsplatz Freibad“, das war ihr Wunsch, auch weil die Atmosphäre dort in der Regel wesentlich familiärer sei als in großen Freizeit- und Spaßbädern. In ihrer ersten Krumbacher Saison hat die Mutter dreier Kinder (ein 14-jähriger Sohn, eine elfjährige Tochter und ein siebenjähriger Sohn) diese besondere Atmosphäre bereits kennen- und schätzen gelernt. Viele Stammgäste kommen regelmäßig ins Freibad und der gepflegte „Ratsch am Beckenrand“ ist sozusagen seit Jahrzehnten eine regelrechte Institution.

    Im Arbeitsalltag von Manuela Vill hat sich im Vergleich zu ihrer früheren Tätigkeit so manches verändert. Früher kümmerte sie sich neben den Aufsichtsdiensten unter anderem um die Wassergymnastik und weitere Kursangebote. In Krumbach gehört zum ihrem Arbeitsalltag nun auch eine „gehörige Portion Technik“. Die Wassertechnik des Krumbacher Bades wurde bekanntlich vor einigen Jahren grundlegend modernisiert. „Ich habe sehr liebe Kollegen, die mir alles mit Ruhe erklärt haben“, freut sie sich. Manuela Vill arbeitet in Teilzeit (15 Stunden pro Woche).

    „Wasser“ ist für sie ein Lebensbegleiter

    Im Krumbacher Freibad/Hallenbadteam mit Markus Sauer an der Spitze sind drei Kollegen in Vollzeit beschäftigt. Sie sei sehr dankbar, dass es ihr die Stadt Krumbach ermöglich habe, „als Mama in Teilzeit“ anzufangen. „Und der Bürgermeister ist ja selbst auch noch oft im Bad“, fügt sie hinzu. Für sie selbst ist „Wasser“ offenbar ein regelrechter Lebensbegleiter. „Ich bin Sternzeichen Fisch“, erzählt sie (Geburtsdatum: 8. März 1982). Seit ihrer frühesten Kindheit war und ist sie gerne im Wasser, gerne schwimmt sie immer wieder auch in Weihern. Sie ist oft im Freien unterwegs und verzichtet zuhause ganz bewusst auf einen Fernseher.

    Manuela Vill lebt im Illertisser Ortsteil Au. Die Tochter eines Maurers und einer Näherin hat zwei jüngere Brüder. Bis zum Beginn ihrer Ausbildung turnte sie für den TSV Illertissen in der Bundesliga.

    Sie bedauert, dass sich Deutschland immer mehr zu einer Art „Nichtschwimmerland“ entwickle. Bedenklich sei, dass rund 50 Prozent der Zehnjährigen nicht schwimmen könnten. Dies stelle auch das Aufsichtspersonal vor neue Herausforderungen. Immer weniger Menschen die schwimmen können: Nicht zuletzt mit Blick darauf sei der Erhalt von Bädern, insbesondere von Hallenbädern, so wichtig, betont sie. Und hofft, dass für das schöne Krumbacher Hallenbad eine gute, zukunftsfähige Lösung gefunden wird.

    Ihr Beruf sei sehr abwechslungsreich. Umso bedauerlicher sei, dass in den vergangenen Jahren in diesem Bereich zu wenig ausgebildet worden sei. Zudem schrecke die Arbeit in Schichten viele ab. Daher komme es in verschiedenen Kommunen zu Engpässen. In Krumbach sei die Situation glücklicherweise in dieser Hinsicht sehr gut und so spricht sie schon jetzt von einer „ersten, wunderschönen Freibadsaison“. Sie schwärmt von der „familiären, persönlichen Atmosphäre, und dann sind da auch noch diese ganz stillen Momente, sehr früh am Morgen.

    Krumbacher Freibadgeschichte

    Badeanstalt:

    Der Krumbacher Magistrat beschließt im Jahr 1916, die schon zuvor von Ludwig Ibele betriebene private Badeanstalt an der Brunnenstraße zu kaufen. Nach dem Ausbau der primitiven Anlage wird am 22. Juni 1924 das „neue Stadtbad“ an der Kammel eröffnet. Doch wiederholt muss das Bad infolge der Verunreinigungen der Kammel geschlossen bleiben.

    Neubau:

    Im September 1960 beschließt der Stadtrat unter Bürgermeister Franz Aletsee ein neues Freibad zu bauen. Im Februar 1961 beginnen die Arbeiten. Am 5. August 1962 wird das neue Krumbacher Freibad an der Raunauer Straße offiziell eröffnet. Die Gesamtkosten liegen bei rund 800 000 Mark.

    Erneuerung:

    Die Anlage wird im Laufe der Jahre durch neue Besonderheiten ergänzt und bereichert: Unter anderem mit einem neuen Planschbecken und einer Erlebnisrutsche. Ein 2010 gegründeter „Förderverein Freibad Krumbach“ unterstützt das Freibad aktiv.

    Große Modernisierung:

    In den Jahren 2013/2014 werden Teile des Krumbacher Freibades umfassend modernisiert. Investiert werden in dieser Zeit rund 2,3 Millionen Euro. Neu gestaltet wird das Nichtschwimmerbecken, modernisiert wird die Wassertechnik.

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