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Krumbach: Legionellen: Wird es für Krumbach doch noch richtig teuer?

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Legionellen: Wird es für Krumbach doch noch richtig teuer?

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    Im Krumbacher Sportzentrum war im Herbst 2018 an drei Duschen Legionellenbefall festgestellt worden. Inzwischen liegen die Werte laut Stadt wieder unter dem zulässigen Bereich. Doch wie das weitere Vorgehen aussieht, ist noch unklar.
    Im Krumbacher Sportzentrum war im Herbst 2018 an drei Duschen Legionellenbefall festgestellt worden. Inzwischen liegen die Werte laut Stadt wieder unter dem zulässigen Bereich. Doch wie das weitere Vorgehen aussieht, ist noch unklar.

    Sicherheitsfilter wurden eingebaut, alle Proben lagen nach Auskunft von Bürgermeister Hubert Fischer unter dem Grenzwert („technischer Maßnahmenwert“). Die drei Duschen im Krumbacher Schul- und Sportzentrum, die im vergangenen Herbst von einem Legionellenbefall betroffen waren, würden keine Probleme mehr bereiten, von ihnen gehe keine akute Gesundheitsgefahr aus, betonte der Krumbacher Rathauschef auf Anfrage unserer Zeitung. Aber reicht der Einbau von Filtern langfristig aus? Oder muss gar für etwa 600000 Euro das Wasserleitungssystem im Sportzentrum erneuert werden? Und dass kurz vor dem Abriss und dem Neubau des Gebäudes? Fischer hofft weiterhin, dass dies vermieden werden kann. Doch eine abschließende Entscheidung gibt es noch nicht.

    Die Stadt hat, so berichtete Fischer, ihr Konzept zur Legionellen-Gefahrenabwehr im Sportzentrum des Krumbacher Schul- und Sportzentrums an das zuständige Gesundheitsamt des Landkreises Günzburg weitergeleitet. Wie Dr. Patrick Dudler, Leiter des Amtes, auf Nachfrage mitteilte, sei das Konzept, das auf den Einsatz von Filtern und regelmäßige Spülungen setzt, noch nicht abschließend geprüft. „Wir müssen uns hier mit der Stadt noch ausführlich austauschen“, sagte Dudler. Mit Blick auf den ohnehin geplanten Abriss und Neubau des Sportzentrums erklärte Dudler, dass bei einer Lösung natürlich alle Aspekte berücksichtigt werden müssten. Aber die Lösung müsse sicherstellen, dass es keine Gefährdung durch Legionellen gibt. Dudler: „Wir sind im Dialog mit der Stadt.“ Bis wann wird es eine Entscheidung über das weitere Vorgehen geben? Dudler erläuterte dazu, dass er derzeit keinen konkreten Zeitpunkt nennen könne, denn es handele sich um einen komplexen Fall.

    Im Sportzentrum war im Herbst 2018 an drei Duschen (zwei Duschen in der Sporthalle und eine Dusche in den Umkleideräumen der Außensportanlage) Legionellenbefall festgestellt worden. Dabei wurde ein Wert von bis zu rund 23000 koloniebildenden Einheiten pro 100 Milliliter Wasser festgestellt.

    Infos über die Legionellen-Diskussion im Krumbacher Stadtrat und unser Kommentar zum Thema:

    Legionellen im Sportzentrum bereiten Stadtrat Kopfzerbrechen

    Das Krumbacher Sportzentrum ist ein sensibler Ort

    Wie Gesundheitsamtsleiter Dudler dazu erklärte, spricht man bei Legionellen nicht von einem Grenzwert, sondern von einem technischen Maßnahmenwert. Ab einem Wert von 10000 koloniebildenen Einheiten pro 100 Milliliter Trinkwasser sei eine „direkte Gefahrenabwehr“ erforderlich. Den am 15. Oktober 2018 im Krumbacher Sportzentrum festgestellten Wert stufte er als „extrem hohe Kontamination“ ein.

    Weitere Infos zur Position des Gesundheitsamtes:

    Legionellen im Sportzentrum: Wie es jetzt weitergeht

    Wie Dudler erklärte, bilden sich Legionellen häufig in sogenanntem Stagnationswasser. Also etwa im Bereich von Duschen, die nicht intensiv genutzt werden. Bei Wassertemperaturen von rund 25 bis 45 Grad könne es zu einer hohen Konzentration kommen. Legionellen könnten unter anderem eine Form der Lungenentzündung, die sogenannte Legionärskrankheit, verursachen. Bei Legionellen lasse sich aber nicht mit letzter Sicherheit sagen, ab wann ein Wert gesundheitsschädlich ist. Dudler betonte vor Kurzem aber auch: „Ein Schul- und Sportzentrum ist aber natürlich ein sehr sensibler Ort, da müssen wir genau hinschauen.“ Bürgermeister Fischer erläutert dazu, dass seit der „Nachbeprobung“ am 21. November 2018 alle Werte unterhalb des technischen Maßnahmenwertes gelegen seien.

    Was sich der Krumbacher Bürgermeister wünscht

    Fischer hofft, dass das Gesundheitsamt grünes Licht für das Konzept der Stadt gibt. Der Einbau von Filtern in die drei Duschen, regelmäßige Spülungen und Kontrollen – dies hätte sich bewährt. Es wäre doch völlig unverständlich, wenn kurz vor dem Abriss und Neubau des Gebäudes hohe Summen in die Sanierung des Leitungsnetzes investiert werden müssten.

    Im Bereich des Schul- und Sportzentrums steht bekanntlich der Neubau der Sporthalle und des Hallenbades an. Fischer geht davon aus, dass die entsprechenden Planungsunterlagen noch vor September bei der Regierung von Schwaben eingereicht werden können. Hier entscheide sich dann auch, wie der weitere Zeitplan aussieht. Der Finanzplan der Stadt sieht für das Jahr 2020 entsprechende Summen vor.

    Das Krumbacher Schul- und Sportzentrum ist rund 40 Jahre alt

    Das Krumbacher Schulsportzentrum ist inzwischen rund 40 Jahre alt. In vielerlei Hinsicht entspricht der Bau nicht mehr den heutigen Standards – beispielsweise bei der Barrierefreiheit, dem Brandschutz oder der Energieeffizienz. Nach umfassender Prüfung sei festgestellt worden, dass eine Generalsanierung teurer käme als ein Neubau an gleicher Stelle, erläuterte Hubert Fischer wiederholt im Stadtrat und vor Kurzem auch im Schul-, Kultur- und Sportausschuss des Kreistags. Mit Kosten von 30,3 Millionen Euro war der Neubau zuletzt veranschlagt. Enthalten soll er ein Hallenbad, eine Mensa mit Küche für die Mittel- und Realschüler sowie eine Sporthalle, die als Mehrzweckhalle auch für andere Veranstaltungen (Ausnahme sind Konzerte) mit bis zu 800 Plätzen ausgelegt sein soll.

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