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Krumbach: Krumbad: Nur der Biergarten macht bald auf

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Krumbad: Nur der Biergarten macht bald auf

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    Das Krumbad hat in der Corona-Krise immer noch geschlossen als Rehaklinik und Gastronomie. Die Physiotherapeuten dürfen arbeiten. Für Patienten und Therapeuten gilt Mundschutzpflicht, wie auch Geschäftsführer Peter Heinrich auf unserem Bild demonstriert.
    Das Krumbad hat in der Corona-Krise immer noch geschlossen als Rehaklinik und Gastronomie. Die Physiotherapeuten dürfen arbeiten. Für Patienten und Therapeuten gilt Mundschutzpflicht, wie auch Geschäftsführer Peter Heinrich auf unserem Bild demonstriert. Foto: Annegret Döring

    Immer noch weitgehend geschlossen ist das Krumbad und auf dem Gelände herrscht Mundschutzpflicht, wie ein Schild an der Schranke im Eingangsbereich verkündet. „Die Lage ist undurchsichtig“, sagt Peter Heinrich, seit Juli 2016 Geschäftsführer der Klinik für Reha-Anschlussbehandlungen mit Hotel, Gastronomie und Therapieeinrichtungen auch für ambulante Patienten. Für eine Wiederaufnahme des Betriebs sei man angewiesen auf das Okay des Gesundheitsamtes, wie andere Kliniken auch.

    116 Mitarbeiter hat das Krumbad - Sie sind in Kurzarbeit

    Er persönlich findet die Lage schwierig, sagt Heinrich, weil man kaum etwas planen könne. Offiziell befinden sich die 116 Krumbad-Mitarbeiter seit 1. April in Kurzarbeit. Arbeiten könne die Rezeption, ebenso wie die Physiotherapeuten. Und auch Massagen auf Rezept sind möglich, allerdings unter strengen Auflagen, was die Hygiene angehe. Im Therapiebereich habe man schon immer auf die Hygiene achten müssen, sodass dies keinerlei Problem darstelle. Klienten müssten aber Mundschutz tragen bei der Behandlung, ebenso wie das Personal.

    Praktisch komplett brach liegt der Hotelbetrieb, den hauptsächlich die Reha-Patienten für ihre Anschlussbehandlungen normalerweise nutzen. Aber auch Touristen beherbergte man und Geschäftsreisende. Nachdem man für touristische Zwecke niemanden derzeit übernachten lassen dürfe, habe man im April im Krumbad nur eine einzige Übernachtung eines Kunden, der für geschäftliche Zwecke als Gast da war, in der Nacht auf den 1. Mai gehabt. „Normalerweise haben wir monatlich zwischen 2300 und 2500 Übernachtungen, im Jahr 2019 waren es im März 2500 und im April 2400“, macht der 55-Jährige die Lage deutlich. Bei einem Standardzimmerpreis von 65 Euro pro Nacht mit Frühstück könne sich jeder selber ausrechnen, wie viel Umsatzverlust man da mache.

    Auf vier verschiedene Zuschüsse wartet der Geschäftsführer

    Die kompletten Verluste kann Heinrich indes noch nicht beziffern, denn es sei noch nicht klar, wie viel an Hilfe käme, die man gegenrechnen müsse. Für die Kurzarbeit erwarte man erst noch die Erstattungen, für die leer stehenden Rehaklinikbetten habe man einen Antrag auf den versprochenen Corona-Zuschuss beim Landesamt für Gesundheit gestellt. Es habe geheißen, innerhalb weniger Tage bekäme man Bescheid, doch er habe noch keine Nachricht diesbezüglich erhalten. Weil dieser Zuschuss für die leer stehenden Betten eventuell zu gering ausfallen könnte, habe der bayerische Staat weitere Zuschüsse angekündigt, doch dafür gebe es bislang weder eine Antragsmöglichkeit noch entsprechende Durchführungsbestimmungen. Und auch im Rezeptbereich soll es Zuschussgelder geben. Die Antragsformulare hierfür fehlten noch. Anträge sollen aber ab 20. Mai gestellt werden können. Bevor er also ein Defizit bis jetzt kalkulieren könne, müsse auf diese vier Zuschussmöglichkeiten noch gewartet werden, erklärt Heinrich.

    Schade sei auch, dass die Präventionskurse wie Qi Gong, Yoga oder Reha-Sport ausfallen müssten. Auch die Gastronomie im Restaurant sei komplett zu. Alle Abteilungsleiter seien mit ihren Mitarbeitern über digitale Medien in Kontakt. Die Kurzarbeit liege auch nicht überall bei 100 Prozent. Es gebe in einigen Bereichen Arbeiten, die man schon immer mal machen habe wollen, welche aber im laufenden Betrieb schwierig seien. Für diese werde die Corona-Zwangspause jetzt auch genutzt.

    Ab 18. Mai in den Biergarten gehen

    Für die Gastronomie gebe es jetzt wenigstens einen Stufenplan zur Öffnung, wenngleich Details noch fehlten. Sicher sei, dass auch das Krumbad seine Außenbewirtung im kleinen Biergarten am Glasanbau des Restaurants zum 18. Mai aufmachen werde. Wie viele Plätze dort dann zur Verfügung gestellt werden können, sei noch nicht klar, weil man noch keine klaren Abstandsvorgaben vorliegen habe. Auch sei noch in der Überlegung, ob man die Sonnenterrasse des Krumbads ebenfalls in die Außenbewirtung mit einbeziehen könnte. Der Öffnungstag sei ein Montag, da rechne man noch nicht mit einem so großen Ansturm der Gäste. Ab dem 25. Mai darf man dann auch die Innenräume der Gastronomie mit Auflagen aufmachen. Letztere lägen im Bereich der Hygiene, des Tragens von Mundschutz und Abstandsregeln. Ansonsten nutze man die Corona-Pause auch für Bauarbeiten. So werde die Wohnung des verstorbenen Paters Theo Schmidkonz komplett umgebaut in mehrere Hotelzimmer.

    Trotz des brachliegenden Betriebs ist der Krumbad-Geschäftsführer zuversichtlich, dass das Krumbad die Krise überleben werde. Vermutlich werde man nicht wieder auf das Niveau der Vorjahre kommen, allein wegen des Einhaltens der Abstände. „Doch wenn wir die Reha-Anschlussbehandlungen wieder beginnen können, bin ich überzeugt, dass wir wieder auf die Füße kommen“, sagt Heinrich.

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    Klosterschwestern werden wieder einziehen

    Wenn der Betrieb wieder anlaufe, dann würden auch die fünf Klosterschwestern der St. Josefskongregation wieder ins Krumbad ziehen. Sie wohnen derzeit in Ursberg, da noch keine Gottesdienste in der Krumbadkapelle gefeiert würden. Das sei momentan größeren Kirchen vorbehalten. Die Schwestern seien die guten Geister des Hauses und von den Gästen immer sehr geschätzt worden. „Wir sind sehr froh, dass sie wieder einziehen werden. Sie gehören einfach zum Krumbad.“

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