Die Bayernfahne flattert hoch über dem neuen Dachstuhl des künftigen Parkhotels am Schloss in Krumbach. In wenigen Wochen wird sie von einer geschmückten Fichte abgelöst, dann wird Richtfest gefeiert für ein Vier-Sterne-Hotel, das im Herbst eröffnet und der Umgebung des Hürbener Wasserschlösschens und der Karl-Mantel-Straße einen neuen Akzent verleiht. Gut 30 Arbeiter unterschiedlichster Handwerksbetriebe und Dachdecker sind derzeit am Werk, um dem ehemaligen Kinderhaus eine neue Zukunft zu geben.
Sichtlich stolz berichtet Bauherr Hans Drexel vom jetzt raschen Baufortschritt und erinnert ungern an die sechs Monate Baustillstand, die ihm einige Sorgen bereitet haben. Er blickt vorwärts und verweist auf neue Fakten: In den 56 modern ausgestatteten Zimmern mit Größen zwischen 18 und 35 Quadratmetern sowie drei Suiten werden in drei Stockwerken die Gäste übernachten oder sich auch für den Urlaub einquartieren. Ihnen stehen etwa 130 Betten zur Verfügung. Sauna und Wellness-Bereich, aber auch Aufzug und teilweise rollstuhlgerechte Ausstattung sind dabei.
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Vom Metzgerlehrling zum Unternehmer
Im Rahmen des Umbaus wurde auch das Dach mit seinen bisher drei Giebeln grundlegend umgestaltet und der Gesamtbau als Passivhaus nach modernsten energetischen Erkenntnissen ausgestattet. „Für die Zimmereinrichtung sind edle Naturmaterialien, weiche Stoffe und sanfte Farben vorgesehen, die neben luxuriöser Großzügigkeit eine Atmosphäre der Ruhe, Gemütlichkeit und Geborgenheit in historischer Umgebung vermitteln“, so Geschäftsführerin Andrea Riedl. Einen wichtigen Aspekt stellt deshalb auch die Farbe der Außenfassaden dar, die sich dem Weiß des Schlösschens und der Umgebung anpassen soll.
Restaurant-Café am Hürbener Wasserschloss
Ähnliches gilt für das Restaurant-Café mit knapp 100 Sitzplätzen, „das von mittags bis zum Abend Außergewöhnliches bietet“ (Riedl). Zusätzlich finden vom Frühjahr bis zum Herbst weitere 100 Besucher Platz auf dem östlichen Schlosshofareal neben der Wasserfontäne, also im Außenbereich. Hans Drexel: „Das Restaurant mit dem Namen „Das Drexels“ führen wir als eigenes Familienunternehmen, wobei die Verantwortung bei meinem Sohn und Koch Johannes, meiner Lebenspartnerin Andrea Riedl und mir liegt. Wir pachten also das gesamte westliche Erdgeschoss von unserem eigenen Hotel.“
Neu und auch neu gebaut für das Hotel wird der Eingangsbereich mit Rezeption im Norden. Die Anfahrt der Gäste erfolgt im Osten von der Karl-Mantel-Straße mit Zufahrt zu den insgesamt 60 Parkplätzen im Norden, von denen sich 40 auf dem hoteleigenen Grund befinden. Die Gästezimmer verteilen sich auf drei Obergeschosse und besitzen alle großformatige Fenster mit Blickrichtung Westen auf das ehemalige Wasserschloss, im Süden die Karl-Mantel-Straße und im Osten auf einen parkähnlichen Innenhof. In den oberen Stockwerken kommt jeweils ein herrlicher Blick auf Krumbachs Dachlandschaft hinzu. Im Norden reicht die Sicht noch weiter und so verweist der Bauherr zurecht auf die drei über der Rezeption eingerichteten Terrassen, die zusätzlich als Frühstücksraum, den Wellness-Bereich und als Bestandteil einer Suite genutzt werden.
„Kronenhof“ wird Mieter
Einziger Mitnutzer des Baukomplexes ist die Kronenhof Intensivpflege GmbH mit Sitz in Kempten, die 600 Quadratmeter im östlichen Erdgeschoss angemietet hat. Sie besitzt in Schwaben derzeit sechs gleichartige ambulante Wohngemeinschaften, in denen intensivpflichtige Patienten rund um die Uhr von 135 speziell ausgebildeten Fachkräften betreut werden. Seit zwei Jahren betreibt Kronenhof im fast benachbarten Gesundheitshaus an der Ecke Karl-Mantel-Straße/Gesundheitsweg eine gleichartige Einrichtung mit ebenfalls sieben Patientenzimmern. Das Ziel, so Geschäftsführer Michael Haschner: „Die Lebensqualität der zumeist pflegerisch sehr aufwendigen Patienten zu erhalten, zu verbessern und im besten Fall zu begleiten, bis diese wieder nach Hause zurückkehren können.“
Hans Drexel hat in naher Zukunft noch mehr vor: Bereits in der Planung und vom Krumbacher Bauausschuss genehmigt ist der Bau eines Tagungs- und Eventzentrums unmittelbar östlich seines Landgasthofs im Stadtteil Edenhausen. In der Hauptsache handelt es sich um ein erdgeschossiges Holzgebäude mit einem Saal für bis zu 400 Gäste. Der Bauherr will damit seine Vision „Wohnen in der Stadt – feiern und tagen auf dem Land“ verwirklichen. Das heißt für ihn: „Die Räume des jetzigen Edenhauser Landguts können durch Tagungen, Betriebsfeiern und Hochzeiten im Neubau noch besser genutzt und ausgelastet werden. Übernachtet wird im Krumbacher Hotel, wobei wir für die Gäste eine Shuttle-Verbindung einrichten.“
Bei der Entwicklung des Projekts von Hans Drexel war das Jahr 2017 ein Wendepunkt. Mehr Informationen lesen Sie hier:
Neues Hotel an der Krumbacher Karl-Mantel-Straße