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Krumbach: Krumbacher Stadtgarten wird zur „Künstlerwerkstatt“

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Krumbacher Stadtgarten wird zur „Künstlerwerkstatt“

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    „Befreiung“: Das ist der Titel der großen Kalkstein-Faust von Richard Géczi und Emil Kräß, die sich im Teich des Krumbacher Stadtgartens befindet. Auch die Enten finden daran offensichtlich Gefallen.
    „Befreiung“: Das ist der Titel der großen Kalkstein-Faust von Richard Géczi und Emil Kräß, die sich im Teich des Krumbacher Stadtgartens befindet. Auch die Enten finden daran offensichtlich Gefallen. Foto: Peter Bauer

    „Befreiung“. Es ist ein Wort, das in dieser Corona-Krise wohl wie kaum ein anderes für den Wunsch vieler Künstler steht. „Befreiung“: Das ist der Titel der großen Kalkstein-Faust von Richard Géczi und Emil Kräß, die sich im Teich des Krumbacher Stadtgartens befindet. Die steinerne Faust ist eines der markantesten Werke des Krumbacher Bildhauer-Symposiums des Jahres 2018. Im kommenden Juni soll es im Stadtgarten eine Neuauflage des Krumbacher Bildhauer-Symposiums geben. Der Stadtgarten wird zu einer Art "Künstlerwerkstatt", man den Künstlern bei der Arbeit zuschauen.

    Federführend ist der Krumbacher Kulturverein Kult, maßgeblich organisiert wird das Bildhauer-Symposium von den beiden Künstlern Andreas Birkner (Wabato Movement) und Wolfgang Mennel. Der Bildhauer

    Die Grundidee für das Treffen der Bildhauer

    Bildhauer-Symposium – welche Grundidee steckt dahinter? Gewissermaßen, dass die Künstler mit ihrer Arbeit unter die Menschen gehen. So war es auch vor drei Jahren im Krumbacher Stadtgarten. Bildhauer arbeiteten dort mehrere Tage lang unter freiem Himmel an ihren Werken. Und jeder konnte ihnen dabei zusehen, ihnen Fragen stellen. Rentner machten bei ihren Spaziergängen bei den Künstlern im Stadtpark Station. Schüler kamen vorbei, machten Fotos, sprachen mit den Künstlern. „Und am Nachmittag kamen manche dann noch einmal mit ihren Eltern“, erinnert sich Andreas Birkner. Die Zuschauer sahen, dass Bildhauer bisweilen mit mächtigen Werkzeugen an ihren Werken arbeiten, Kettensägen zum Beispiel.

    Andreas Birkner (Wabato Movement, rechts) und Wolfgang Mennel organisieren das Krumbacher Bildhauer-Symposium.
    Andreas Birkner (Wabato Movement, rechts) und Wolfgang Mennel organisieren das Krumbacher Bildhauer-Symposium. Foto: Peter Bauer

    Normalerweise sehen die Menschen in der Kunst nur das fertige Werk, sagt Wolfgang Mennel. Bei einem Bildhauer-Symposium können sie den Weg dorthin beobachten, ja an ihm regelrecht teilhaben. Durchbrochen wird die geschlossene Welt der Vernissagen, Kunst und Künstler gehen sozusagen hinaus zu den Menschen.

    2018: Corona und die Abgründe der gegenwärtigen Zeit waren da noch weit weg. Wolfgang Mennel und Andreas Birkner hoffen, dass in diesem Sommer die dann geltenden Regeln ein neues Bildhauer-Symposium in Krumbach möglich machen.

    Stattfinden soll es von Montag, 21. Juni, bis zum Sonntag, 27. Juni. Wie 2018 sollen wieder fünf Künstler im Krumbacher Stadtgarten arbeiten. Der Schwerpunkt wird, wie Birkner und Mennel erklären, auf der Holzbildhauerei liegen. In Krumbach stehen an verschiedenen Stellen Werke, die während der großen Kunstaktionen 2005 und 2018 entstanden sind. Auch nach dem Bildhauer-Symposium 2021 sollen dabei entstandene Arbeiten in Krumbach bleiben – wie beispielsweise die große steinerne Faust im Stadtgartenteich.

    Künstler können sich noch bis zum 20. März bewerben

    Bewerben können sich interessierte Künstler noch bis zum 20. März unter der Adresse www.kult-krumbach.de. Eine Jury des Kult-Vereins wählt dann die fünf Teilnehmer aus. Für die teilnehmenden Künstler werden Paten gesucht, die sich mit 1000 Euro an der Aktion beteiligen. Warum werden Paten gebraucht? Die Künstler werden für eine Woche in Krumbach untergebracht, zudem würden Materialkosten anfallen. Paten könnten mit ihrer finanziellen Unterstützung bei all dem eine große Hilfe sein, sagen Mennel und Birkner. Auf den Werken werde auch der Name des jeweiligen Paten angebracht. Weitere Infos dazu gibt es auf den Internetseiten www.kult-krumbach.de, www.kunstpfad-krumbach.de und www.museum-krumbach.de.

    Birkner und Mennel betonen, dass auch Gruppen, Vereine oder Firmen eine Patenschaft übernehmen können. Beide freuen sich, dass das Holz für die Künstler maßgeblich aus Waldbeständen, die das Staatliche Forstamt Weißenhorn betreut, zur Verfügung gestellt werden. Während des Bildhauer-Symposiums werde es wohl auch wieder Führungen zu den Bäumen im Stadtgarten geben, die vom Forstamt organisiert werden.

    Mennel blickt hinüber zur steinernen Faust im Stadtgarten-Teich. Ein Trupp Enten hat sich der mächtigen Skulptur „Befreiung“ angenähert. „Sieht fast so aus, als wollen die eine Patenschaft übernehmen“, sagt Mennel lächelnd. Kunst entspannt offensichtlich Mensch und Tier gleichermaßen. Und das ist, gerade in diesen Corona-Zeiten, eine gleichsam befreiende Botschaft.

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