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Krumbach: Kommt der Skaterplatz für Krumbach noch in diesem Jahr?

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Kommt der Skaterplatz für Krumbach noch in diesem Jahr?

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    Skaten wird oft als Funsport bezeichnet. Doch übersehen wird häufig, wie viel Training und Disziplin für den gekonnten Umgang mit dem Brett erforderlich ist. In Krumbach wird derzeit über die Einrichtung eines neuen Skaterplatzes debattiert.
    Skaten wird oft als Funsport bezeichnet. Doch übersehen wird häufig, wie viel Training und Disziplin für den gekonnten Umgang mit dem Brett erforderlich ist. In Krumbach wird derzeit über die Einrichtung eines neuen Skaterplatzes debattiert. Foto: Silas Stein, dpa (Symbolfoto)

    Skaten – wenn dieses Stichwort fällt, dann gerät Benjamin Ali regelrecht ins Schwärmen. Seit vielen Jahren engagiert sich der Burtenbacher in der Skaterszene, er ist Fachwart für Skateboarding im Bayerischen Rollsportverband und er war zuletzt in Kassel, um dort das zweite Modul der Ausbildung zum Leistungssport-Trainer für Skateboarding zu absolvieren. Und Benjamin Ali setzt sich seit Langem intensiv für den Bau eines Skaterparks am Krumbacher Jugendzentrum ein. Jetzt gibt es einen neuen Anlauf zur Verwirklichung des Projekts. Und Bürgermeister Hubert Fischer hat auf Anfrage unserer Redaktion noch einmal deutlich gemacht, dass ihm der Skaterpark sehr am Herzen liegt und er den Bau des Skaterparks für realistisch hält.

    Aber bei 200.000 Euro Gesamtkosten sollen der Stadt selbst nicht mehr als 100.000 Euro an Kosten entstehen. Das hat der Stadtrat vor Kurzem noch einmal in seinem Beschluss bekräftigt. Doch Fischer hat dann auch angekündigt: Gegebenenfalls spende er selbst aus der eigenen Tasche einen Betrag von bis zu 2000 Euro, um das Projekt auf den Weg zu bringen. Skaterplatz – ja oder nein? Die Entscheidung wird wohl im Lauf der Krumbacher Haushaltsberatungen in den nächsten Wochen fallen. Und da gibt es noch einige Unwägbarkeiten. Zum Beispiel, ob die Stadt wegen eines Legionellenbefalls einen hohen Betrag in die Sanierung der Wasserleitungen im Sportzentrum am Krumbacher Schulzentrum investieren muss. Was Fischer angesichts der Tatsache, dass das Sportzentrum ohnehin bald einem Neubau weichen muss, aber für keinen realistischen Weg hält.

    Der neue Skaterplatz könnte im Bereich des Krumbacher Jugendzentrums im Norden der Stadt eingerichtet werden.
    Der neue Skaterplatz könnte im Bereich des Krumbacher Jugendzentrums im Norden der Stadt eingerichtet werden. Foto: Monika Leopold-Miller

    Auch auf unserer Facebookseite wurde das Thema Skaterplatz zuletzt kontrovers diskutiert. Prinzipiell eine gute Sache sagen die einen. Aber da steht auch die Frage im Raum, ob denn Kosten in einer Höhe von 200.000 Euro für die Freizeitaktivität einer zahlenmäßig überschaubaren Gruppe gerechtfertigt seien. Wie groß ist die Gruppe? Exakte Zahlen wurden in der Diskussion zuletzt nicht genannt. Die Skater sind nicht in einem Verein organisiert, so sind genaue Zahlen nur schwer zu ermitteln. Stadtrat Dr. Marcus Härtle sprach in der jüngsten Ratssitzung von etwa zwei Dutzend bis drei Dutzend Menschen. Fischer ergänzt dazu, dass bei diversen Workshops zum Thema Skatepark 40 bis 50 Personen gekommen seien. Das sei eine doch beachtliche Zahl. Heutzutage sei auch bei diversen klassischen Vereinsaktionen die Resonanz oft nicht höher.

    Dem Skaten klebt schnell das Etikett eines sogenannten Funsports an. Ein ausgewiesener Experte wie Benjamin Ali hat hingegen immer wieder darauf aufmerksam gemacht, dass das Skaten eine sehr große Disziplin verlange, man müsse sich durchbeißen, bis man das Brett beherrscht, jeder neue Trick müsse hart trainiert werden. Willensstärke und Ausdauer seien gefragt. Aber die Tricks auf dem Brett – das sieht eben auch „cool“ aus. Und das ist ein Teil der Anziehungskraft dieses Sports. Benjamin Ali betont, dass Skateplätze für Jugendliche, die sich nicht unmittelbar in Jugendorganisationen engagieren wollen, ein idealer Anlaufpunkt seien. Benjamin Ali hat vor einigen Jahren in Augsburg Grafikdesign studiert, als Künstler war er auch schon bei der Krumbacher Kunstnacht aktiv. Im Univiertel von Augsburg hat er einen Skatepark mit auf den Weg gebracht.

    Benjamin Ali.
    Benjamin Ali. Foto: Monika Leopold-Miller

    Wissenswertes über Benjamin Ali und sein Engagement gibt es in diesem Bericht: Ein Mann mit einer Leidenschaft

    In Krumbach soll, so Bürgermeister Fischer, keine wettkampftaugliche Bahn entstehen. Ursprünglich waren für einen neuen Skate- und Bewegungspark am Jugendzentrum rund 600.000 Euro angesetzt. Dieses Konzept, das zuletzt von den Jugendpflegerinnen Birgit Baumann und Melissa Niedermair sowie von Sebastian Heinle (Vorstand des Vereins für das Jugendzentrum) im Stadtrat und im Bauausschuss vorgestellt worden war, ist inzwischen deutlich „abgespeckt“ worden. 200.000 Euro soll die Anlage kosten. Der Anteil der Stadt wird, so der jüngste einstimmige Beschluss des Stadtrates, auf 100.000 Euro „gedeckelt“. Der Rest des Betrages soll maßgeblich durch ein Förderprogramm der Europäischen Union (Leader-Programm) finanziert werden.

    Skaterplatz in Krumbach: Auch Spenden werden nötig sein

    Aber nötig sein werden wohl auch einige Tausend Euro an Spenden. Hier sieht Bürgermeister Fischer die Skaterszene und den Juze-Verein auch „in der Pflicht“, mit der Organisation von Spenden ein klares Signal für das Projekt zu setzen. Der Bürgermeister fügt aber hinzu, wenn es am Ende notwendig sei, werde auch er selbst bis zu 2000 Euro spenden. Der Bürgermeister hat in der Vergangenheit wiederholt Projekte durch private Spenden unterstützt, ohne darüber in der Öffentlichkeit viel Aufhebens zu machen.

    Wie kann man sich eine Skateranlage am Juze vorstellen? Es wäre im Gegensatz zum ersten deutlich teureren Entwurf kein kompletter, wettkampftauglicher Betonblock. Gedacht ist vielmehr an die Installierung mehrerer einzelner Betonrampen. Wenn es mit den Kosten Probleme gebe, könne gegebenenfalls auch eine Rampe weggelassen werden, sagt Fischer.

    Zur Parkplatzdiskussion, die sich mit Blick auf einen Skaterpark auf der MN-Facebookseite entwickelt hat, stellt der Bürgermeister fest, dass es im Bereich des Jugendzentrums Parkplätze für rund 25 bis 30 Fahrzeuge gebe und dies im Regelfall ausreiche. Kapazitätsprobleme habe es ab und zu bei größeren Konzertveranstaltungen im Jugendzentrum gegeben. Dies sei aber die Ausnahme. Fischer ist weiter zuversichtlich, dass Krumbach die Investition von 100000 Euro für eine neue Skateranlage im Haushalt für das Jahr 2019 unterbringen kann. Die Diskussion, die bereits mehrere Jahre laufe, zeige, dass Skaten in Krumbach für die Jugend ein wichtiges Thema sei.

    Weitere Infos zur ausführlichen Skateplatz-Debatte im Bauausschuss und zur neuen Krumbacher Jugendpflegerin Melissa Niedermair:

    Ein neuer Skate- und Bewegungspark für Krumbach?

    Melissa Niedermair hat sich für Krumbach viel vorgenommen

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