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Krumbach: Juze Krumbach: „Der Vorstand putzt derzeit Ecke für Ecke durch“

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Juze Krumbach: „Der Vorstand putzt derzeit Ecke für Ecke durch“

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    Das Krumbacher Jugendzentrum in der Hans-Lingl-Straße war schon vor der angeordneten Schließung drei Wochen lang Quarantäne-Herberge für einen Obdachlosen – der Test fiel allerdings negativ aus.
    Das Krumbacher Jugendzentrum in der Hans-Lingl-Straße war schon vor der angeordneten Schließung drei Wochen lang Quarantäne-Herberge für einen Obdachlosen – der Test fiel allerdings negativ aus. Foto: Monika Leopold-Miller

    Die Sofas, die schon die ein oder andere wilde Partynacht hinter sich haben, sind leer. Keiner steht an der Bar und bestellt ein Getränk. An warmen Tagen hört man nicht mehr das Brutzeln der Bratwurst auf dem Grill oder das Lachen der Jugendlichen. Im Krumbacher Jugendzentrum (Juze), wo sonst ausgiebig gefeiert, gelacht und über das Leben philosophiert wird, ist es still geworden. Wegen der auferlegten Schutzmaßnahmen im Umgang mit dem Coronavirus musste auch das Juze in Krumbach schließen. „Wir wissen wirklich nicht, wie es weitergeht“, sagt der Zweite Vorstand, Nico Andraschko, im Gespräch mit unserer Redaktion.

    Juze in Krumbach war schon vor der Ausgangsbeschränkung geschlossen

    Er stockt: „Wie sollen wir unsere Fixkosten bezahlen, wenn wir keine Einnahmen haben?“ Schon vor der Ausgangsbeschränkung und der angeordneten Schließung der Jugendzentren in Bayern sei das Juze in Krumbach geschlossen gewesen. „Kurz vor der verordneten Schließung hat die Polizei einen Obdachlosen mit Verdacht auf das Coronavirus ins Juze in Quarantäne gesteckt.“ Von dem Zeitpunkt an hätte keiner mehr den Jugendtreff betreten dürfen. Wie genau diese Maßnahme der

    Insgesamt neun Vorstandsmitglieder gebe es im Jugendzentrum in Krumbach. Seit Dezember ist Nico Andraschko Zweiter Vorstand. „Normalerweise bin ich für die Onlinesachen zuständig. Ich buche Konzerte und gestalte unsere Facebook-Seite“, berichtet er. Durch das Coronavirus hätte sich seine Tätigkeit in der Vorstandschaft geändert. „Ich würde schon sagen, dass die Arbeit mehr geworden ist. Im Moment richten wir alles für die Wiedereröffnung her“, erklärt er. Es werde ausgemistet, „alter Kruscht“ aussortiert und zum Sperrmüll gefahren. „Der Erste Vorstand putzt derzeit Ecke für Ecke durch.“ Partys oder Konzerte über das Internet via „Skype“ oder „zoom“ hätten bislang noch nicht stattgefunden.

    Intensiver Kontakt über Whatsapp

    „Natürlich haben wir Jugendliche untereinander Kontakt über WhatsApp, aber von der Vorstandschaft ging noch keine offizielle Online- Party aus“, berichtet der 21-Jährige. Vor der Schließung hätte die Vorstandschaft durch Geburtstagsfeiern oder Konzerte diverser Bands versucht, jedes Wochenende eine Party im Juze zu organisieren. „Wir hatten jedes Wochenende und manchmal auch unter der Woche geöffnet“, sagt er. Auch, wenn keine offizielle Feier veranstaltet wurde, hätten sich Jugendliche im Jugendzentrum getroffen und seien gemütlich zusammengesessen. Wie viele Leute die Feste im Jugendtreff besuchen, sei, so Andraschko, von Veranstaltung zu Veranstaltung unterschiedlich.

    „An manchen Abenden sind wir nur drei bis vier Leute, an anderen 60 bis 70. Das hängt immer ganz davon ab, was in der Gegend sonst so los ist“, erklärt er. Wegen der auferlegten Schutzmaßnahmen im Umgang mit dem Coronavirus seien drei Konzerte bereits abgesagt worden. Für zwei gäbe es einen neuen Termin Ende des Jahres. „Ob die stattfinden, können wir jetzt noch nicht sagen“, sagt Andraschko betrübt. Durch die fehlenden Einnahmen sei die Stimmung in der Vorstandschaft momentan nicht sehr prickelnd. „Wir haben Fixkosten, die wir bezahlen müssen, aber keine Ahnung, wann wir wieder aufmachen dürfen und etwas verdienen können.“ Dass das an den Nerven zehre, sei, so der Zweite Vorstand, menschlich. Vonseiten der Vorstandschaft sei bislang keiner positiv auf das Coronavirus getestet worden.

    Noch keine offiziellen Angaben zur Öffnung

    Auch wenn es noch keine offiziellen Anfragen von Freunden oder Bekannten gegeben hätte, wann das Jugendzentrum wieder aufmache, ist sich Nico Andraschko sicher, dass die Lust zu Feiern unter den Jugendlichen keinesfalls verflogen sei. „Ich denke, dass sich trotz des Coronavirus viele danach sehnen, am Wochenende wieder ihre Freunde treffen zu können und feiern zu gehen.“ Er lächelt: „Wenn das Juze wieder aufmacht, bin ich mir ganz sicher, dass richtig was los sein wird.“

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