Startseite
Icon Pfeil nach unten
Krumbach
Icon Pfeil nach unten

Krumbach: In Krumbach nutzen viele für kurze Strecken das Auto

Krumbach

In Krumbach nutzen viele für kurze Strecken das Auto

    • |
    In der Banhofstraße ist der Verkehr oft dicht. Die Stadt Krumbach möchte ein neues Verkehrskonzept auf den Weg bringen.
    In der Banhofstraße ist der Verkehr oft dicht. Die Stadt Krumbach möchte ein neues Verkehrskonzept auf den Weg bringen. Foto: Peter Bauer

    Der Verkehr ist gezählt, die Bürger in Krumbach und in den Ortsteilen befragt. Nun stellten Vertreter der von der beauftragten Planungsgesellschaft Stadt-Land-Verkehr (München) dem Stadtrat erste Ergebnisse vor. Eine der Erkenntnisse: In Krumbach nutzen offenbar nicht wenige den Pkw auch dann, wenn es um relativ kurze Strecken geht.

    18 Prozent der Verkehrsteilnehmer seien mit dem Rad unterwegs, das sei „nicht schlecht“, kommentierte Robert Ulzhöfer von der Planungsgesellschaft Stadt-Land-Verkehr. Aber er sah noch „Luft nach oben“. Ähnlich ist die Situation beim Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV).

    Im Juli vergangenen Jahres wurde der Verkehr in Krumbach durch 135 Schüler der zehnten Jahrgangsstufe des Krumbacher Gymnasiums gezählt. An neun Stellen wurden Verkehrsteilnehmer befragt. Am Kreisverkehr im Bereich Augsburger Straße/Raunauer Straße waren es in 14 Stunden etwa 14500 Fahrzeuge. Bei den unterschiedlichen Verkehrsströmen entfallen offensichtlich etwa 8000 Fahrzeuge auf den Durchgangsverkehr, rund 30000 auf den Binnenverkehr und circa 33000 auf den Ziel- und Quellverkehr. Beim Durchgangsverkehr gebe es einen gewissen Ost-West-Schwerpunkt, aber keine eindeutige Tendenz.

    Zudem waren Fragebögen an rund 6000 Haushalte verschickt worden. Die Rücklaufquote von rund 13 Prozent bezeichnete Ulzhöfer als ein „bisschen wenig“, offenbar habe es Probleme bei der Verteilung gegeben. Aber mit dem Ergebnis „kann man leben“. Erfasst wurden von der Planungsgesellschaft auch die Stellplätze im Krumbacher Zentrum. Mit rund 1000 sei Krumbach hier gut ausgestattet.

    Strecken unter 500 Meter mit dem Auto

    Bei der Autonutzung ist in Krumbach offenbar eine Tendenz erkennbar, dass viele auch auf kurzen Strecken mit dem Fahrzeug unterwegs sind. Sechs Prozent der Autofahrer würden ihren Wagen für Strecken bis 500 Meter nutzen. 15 Prozent für Strecken bis 1000 Meter. Eine solche Zahl „gibt zu denken“, meinte Ulzhöfer.

    Den Öffentlichen Personennahverkehr würden mit Monats- oder Jahreskarten fast nur Schüler nutzen. Aber Ulzhöfer sagte auch, dass es im Umland Krumbachs etliche kleine Gemeinden gebe, in denen die Menschen wohl noch lange im Individualverkehr unterwegs seien.

    Gerhard Weiß, 2. Bürgermeister, CSU-Fraktionsvorsitzender und Bürgermeisterkandidat der CSU, sprach sich dafür aus, die Ergebnisse der Befragung und Zählung auf die Internetseite der Stadt zu stellen. Die Räte sollten sich mit den Ergebnissen zeitnah detailliert befassen. Auch Klemens Ganz (Fraktionsvorsitzender der UFWG) hielt eine Veröffentlichung für wichtig. Er fragte, wie es nun weitergehe.

    Ulzhöfer sagte, dass die Stadt basierend auf den Ergebnissen konkrete Ziele für sich definieren könne. Zu rechnen sei damit, dass die Stadt im Jahr 2035 etwa 800 Einwohner mehr habe. Zu überlegen sei, ob die Stadt die Fahrradnutzung forcieren möchte und welche Möglichkeiten es beim ÖPNV gebe. Der habe auf dem Land mitunter nach wie vor ein schlechtes Image. Das gehe gar so weit, dass manche denken, ein Erwachsener müsse seinen Führerschein verloren haben, wenn er den Bus nutze.

    Ein starkes Mittelzentrum

    Krumbach habe mit seiner Entfernung zu den Hauptverkehrsachsen eine durchaus starke „Autarkie“. Die Stadt sei, so Ulzhöfer auf Nachfrage von Maximilian Behrends (JW-OL) ein starkes Mittelzentrum und das sei durchaus ein „Potenzial, auf dem Sie aufbauen können“, erklärte Ulzhöfer. Peter Tschochohei (SPD) sprach sich dafür aus, im Bereich des ÖPNV „mehr zu machen“. Dr. Ildiko Sugar-Bunk hielt es für denkbar, auch Techniken, bei denen Fahren ohne Fahrer möglich sei, zu nutzen. Krumbachs Stadtbaumeister Björn Nübel kündigte in der Sitzung an, dass beim Thema Verkehr auch Ideen der Bürger berücksichtigt würden. Ein neues Verkehrskonzept für Krumbach dürfte für den neuen Stadtrat wohl ein Schwerpunktthema sein.

    Das Thema Verkehr spielt auch bei unserer Diskussion mit den Krumbacher Bürgermeisterkandidaten eine wichtige Rolle:

    Bürgermeisterwahl: Krumbacher Kandidaten auf dem MN-Podium

    Weitere Informationen finden Sie hier

    Diese Projekte will Krumbach im Jahr 2020 angehen

    Wie die Stadt Krumbach den Verkehrsfluss verbessern will

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden