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Krumbach: In Krumbach fehlen kurzfristig 35 Kindergartenplätze

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In Krumbach fehlen kurzfristig 35 Kindergartenplätze

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    Die Kindergärten in Krumbach sind voll – noch immer suchen viele Eltern nach einem Platz für ihre Kinder. Kurzfristig fehlen 35 Plätze. Um Planungssicherheit zu erlangen, müssten in Zukunft noch 90 weitere Plätze entstehen.
    Die Kindergärten in Krumbach sind voll – noch immer suchen viele Eltern nach einem Platz für ihre Kinder. Kurzfristig fehlen 35 Plätze. Um Planungssicherheit zu erlangen, müssten in Zukunft noch 90 weitere Plätze entstehen. Foto: Monika Leopold-Miller (Archiv)

    In Krumbach fehlen kurzfristig etwa 35 Kindergartenplätze – das geht aus der Bedarfsfeststellung hervor, die Kämmerer Klaus Bühler im Stadtrat

    Kritik an Kindergartenfachaufsicht und der Baugenehmigungsbehörde

    Die Bereitstellung von zusätzlichen Kindergartenplätzen nehme schon seit einem halben Jahr die Mitarbeiter der Verwaltung sehr stark in Anspruch, führte Bürgermeister Hubert Fischer in das Thema ein. Er zeigte sich sehr verärgert, dass manche günstige und schnelle Lösung nicht verwirklicht werden kann, weil von Seiten der Kindergartenfachaufsicht und der Baugenehmigungsbehörde selbst bei Provisorien an Maximalstandards festgehalten und auf bestehende Gesetze und Vorschriften verwiesen werde. Für Lösungen, die Chancen auf Realisierung haben, müsse nun in einem ersten Schritt eine Bedarfsfeststellung getroffen werden. Erst wenn diese vom Landratsamt anerkannt ist, könnten bauliche Maßnahmen mit Aussicht auf staatliche Zuschüsse für zusätzliche Betreuungsplätze in Angriff genommen werden. Die Erläuterung der aktuellen Bedarfsplanung überließ Bürgermeister Fischer dem Stadtkämmerer Klaus Bühler.

    Im Bereich der Stadt Krumbach stehen derzeit insgesamt 562 Kindergarten- und Krippenplätze zur Verfügung. Neben dem erheblichen Bevölkerungszuwachs in den vergangenen Jahren wurde die Nachfragesituation in Krumbach durch kurzfristige politische Weichenstellungen wie der Beitragsfreiheit für das zweite und dritte Kindergartenjahr oder der Einführung des Einschulungskorridors, der eine spätere Einschulung zulässt, maßgeblich beeinflusst. Allein durch die Einführung des Einschulungskorridors gingen in Krumbach mindestens 16 Kinder nicht in die Grundschulen, sondern belegen weiterhin einen Kindergartenplatz. Die Bedürfniserhebung erfolgt derzeit nach der aktuellen Belegung der vorhandenen Einrichtungen sowie nach der Auswertung der Anfrage- und Anmeldezahlen für das jeweils kommende Betreuungsjahr, erläuterte Bühler.

    Mehr Planungssicherheit bei der Bedarfsermittlung werde künftig durch die Einrichtung eines zentralen Anmeldeverfahrens erwartet. In der Sitzung des Hauptausschusses im März diesen Jahres war man nach einem ersten Abgleich der Anmeldungen von einem zusätzlichen Bedarf von 80 Betreuungsplätzen für das Kindergartenjahr 2019/2020 ausgegangen. Bisher haben sich jedoch nur 32 Eltern schriftlich an die Stadtverwaltung gewandt und einen Betreuungsplatz für das kommende Jahr beantragt.

    Kinder sollen bei Bedarf nach Breitenthal

    Für diese gilt folgender Plan: Durch die Einrichtung einer zusätzlichen Kindergartengruppe im evangelischen Gemeindehaus stehen voraussichtlich ab Anfang Oktober 2019 weitere 20 bis 25 Betreuungsplätze zur Verfügung. Damit gibt es für die Kinder (von den 32), die bis dahin das dritte Lebensjahr erreichen, einen gesicherten Betreuungsplatz. Die anderen Kinder, die erst im Laufe des Kindergartenjahres das dritte Lebensjahr erreichen (von da ab gilt die staatliche Zusage auf einen Kindergartenplatz) finden in einem Interimsbau am Kindergarten Sankt Gabriel in Niederraunau Aufnahme. Bei weiterem Bedarf wäre der Kindergarten Breitenthal bereit, zehn Gastkinder aus Krumbach aufzunehmen.

    Stadträtin Gabriele Tuchel (CSU) war die erste, die rügte, dass bei der Stadt eingehende Schreiben über einen langen Zeitraum unbeantwortet liegen gelassen werden. Die Eltern, die meist in einem Arbeitsverhältnis stehen, brauchen Planungssicherheit, argumentierte sie. Von Christoph Helmes (parteilos), Dr. Marcus Härtle (UFWG) und Achim Fißl (SPD) bekam Tuchel Schützenhilfe. Im elektronischen Zeitalter, meinte Dr. Härtle, dürfte wenigstens eine Bestätigungsmail ohne großen Zeit-aufwand möglich sein. Für Fißl ist ein Antwortschreiben nicht Wunsch, sondern eine selbstver-ständliche Forderung. Einer solchen, will Fischer, der die Einwendungen als Angriffe auf die Verwal-tung wertete, nachkommen, er werde jedoch das zusätzliche Arbeitspensum bei kommenden Personaldiskussionen in Anrechnung bringen.

    „Zurückhaltender bei Zuschussanträgen sein“

    Härtle stößt auf, dass sich die katholische Pfarrei Maria Hilf im Gegensatz zur evangelischen Kirche nicht bereit erklärt, vorhandene Räume zur Verfügung zu stellen. Er regte an, bei künftigen Zuschussanträgen dieser Pfarrei etwas zurückhaltender zu sein. Klemens Ganz (UFWG) sieht eine Möglichkeit, mit Busverkehr den Besuch des Kindergartens in Breitental für die Eltern attraktiver zu gestalten. Zur Diskussionskultur brachte Ursula Bader (CSU) eine besondere Bitte vor. Sie meinte, wenn jeder möglichst Schuldzuweisungen unterlasse und auch Bürgermeister Fischer Stadträte während ihres Redebeitrags nicht unterbreche, würde es ihrer Meinung nach zu weniger Unstimmigkeiten kommen.

    Anschließend kam Bader wieder zum Tagesordnungspunkt zurück: Unverständlich ist für sie, dass man die Aufstellung eines Containers für eine provisorische Kindergartengruppe überhaupt nicht mehr ins Kalkül ziehe, obwohl damit beim Kindergarten Maria Hilf schon gute Erfahrungen gemacht worden seien. Sie meinte auch, in der frei werdenden FOS/BOS die Erlaubnis für die Umnutzung einiger Zimmer in Notfallgruppen erhalten zu können, wenn man mit den Behörden „freundlich umgehe“.

    Einstimmig wurde am Schluss folgender Bedarf festgestellt: Die in der Bestandsbestellung ausgewiesenen 405 Kindergarten-, 93 Krippen- und 64 Hortplätze werden als bedarfsnotwendig anerkannt, zusätzlich für die Betreuung von Kindern ab drei Jahren 25 Kindergar-tenplätze für das „Evangelische Haus der kinderbunten Wege“ sowie weitere 25 Kindergartenplätze für den katholischen Kindergarten St. Gabriel in Niederraunau. Daneben werden zur Zukunftssicherung weitere 25 Kindergartenplätze sowie 45 Krippenplätze als notwendig erachtet.

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