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Krumbach: Flexitrans: Warum wird das neue Angebot in Krumbach nicht genutzt?

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Flexitrans: Warum wird das neue Angebot in Krumbach nicht genutzt?

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    Die Rufbusse des Krumbacher Busunternehmers Josef Brandner werden mittlerweile nicht nur zum Personentransport verwendet. Unter dem Namen Flexitrans werden seit Kurzem auch Einkäufe nach Hause geliefert.
    Die Rufbusse des Krumbacher Busunternehmers Josef Brandner werden mittlerweile nicht nur zum Personentransport verwendet. Unter dem Namen Flexitrans werden seit Kurzem auch Einkäufe nach Hause geliefert.

    Es ist unbeschrittenes Terrain, in das der Krumbacher Busunternehmer Josef Brandner mit seiner Idee vorstößt. Seit gut einer Woche bietet er unter dem Namen Flexitrans eine neue Dienstleistung in Krumbach und den umliegenden Gemeinden an. Die seit Jahren im Einsatz befindlichen Flexibusse helfen nun auch Menschen, die weniger mobil sind, beim Einkaufen. Genauer gesagt, bringen die Rufbusse Lebensmittel, aber auch anderen Waren, zu den Kunden nach Hause. Und das Interesse für dieses neue Angebot ist sowohl bei den Kunden als auch bei Händlern in Krumbach und Umgebung groß – trotzdem hat Flexitrans bisher noch keine einzige Lieferung ausgeführt. Der Urheber hat aber eine Idee, woran das liegen könnte.

    Acht bis zehn Kundenanfragen hat das Krumbacher Unternehmen seit dem Start des Angebots vor gut einer Woche pro Tag, berichtet Brandner. „Die Menschen erkundigen sich, wie das mit Flexitrans funktioniert“, sagt er. Doch trotz des großen Interesses habe Flexitrans bislang noch keine einzige Auslieferung durchgeführt. „Es ist eben ein völlig neuer Service. Das Angebot muss sich nun einfach noch in den Köpfen der Menschen setzen“, sagt der Busunternehmer.

    Flexitrans: Ein Bus bringt den Einkauf in Krumbach nach Hause

    Fünf Euro kostet die Lieferung der Waren. Und die funktioniert so: Der Kunde kann online, telefonisch oder per Mail bei einem Händler oder bei BBS Brandner direkt Waren nach Wunsch bestellen und sich diese dann mit einem Flexibus nach Hause bringen lassen. Dieser Service kommt gut an bei den Menschen. „Finde ich ganz toll. Den Flexibus sowieso und auch das Einkaufen, jetzt in dieser Zeit“, schreibt uns etwa eine Leserin auf Facebook. Ihr 83-jähriger Vater wohne in Krumbach und sie 35 Kilometer außerhalb: „Da es mir gesundheitlich nicht so gut geht, ist das für uns eine sehr gute Sache, wenn ich nicht zum Einkaufen fahren kann.“ Der Bedarf ist also ganz offenbar da – da ist sich auch Brandner sicher: „Auch einige Geschäfte haben sich gemeldet und sind mittlerweile unsere Partner.“ Zum Beispiel sind sämtliche Dorfläden in Krumbach und Umgebung Teil von Flexitrans. Aber auch Bäckereien und Metzger beteiligen sich an dem neuen Angebot. „Das Interesse ist auf jeden Fall groß, sowohl bei den Kunden als auch bei den Händlern. Das ist sehr erfreulich. Die großen Ketten halten sich aktuell allerdings noch etwas zurück“, berichtet Brandner. Aber: „Es wird deutlich: Flexitrans stärkt ganz eindeutig die regionale Verbundenheit.“

    Woran aber liegt es, dass trotz des großen Interesses bei den Menschen, bislang noch niemand den neuen Service genutzt hat? Der Urheber hat da eine Vermutung: „Ich denke, das liegt auch daran, dass der Service Geld kostet. In Zeiten von Amazon muss eine Lieferung wohl kostenlos sein“, sagt Brandner. Und fügt gleich hinzu: „Uns war aber bewusst, dass das schwierig wird. Wir müssen uns erst am Markt platzieren. Aber die Resonanz ist nach einer guten Woche durchweg positiv – und das macht Mut.“

    Brandner: "ÖPNV hat wegen Corona 70 Prozent Einbußen"

    Die Entwicklung, dass die Menschen in Corona-Zeiten weniger in die Öffentlichkeit gehen, macht sich übrigens auch in den anderen Geschäftsfeldern von BBS Brandner bemerkbar. Hier ist ein ganz eindeutiger Trend erkennbar: Während der öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV) Brandner zufolge derzeit Einbußen von rund 70 Prozent hat, sehe die Lage bei den Flexibussen deutlich besser aus. Hier stehen nach Angaben des Krumbacher Busunternehmers nur Einbußen von rund 40 Prozent zu Buche.

    „Das liegt vermutlich daran, dass sich die Menschen eher lokal bewegen“, vermutet Brandner und nennt das Stichwort Nahversorgung – diese Lücke soll auch das Angebot Flexitrans schließen. Beim ÖPNV hingegen hat sein Unternehmen auch längere Strecken im Repertoire. Gerade diese werden in Zeiten der Pandemie deutlich weniger genutzt. Und letztlich spüre man auch die Schulschließungen recht deutlich, berichtet Brandner. Denn die Schüler gehörten in normalen Zeiten zu seinen besten Kunden.

    In aller Kürze: So funktioniert Flexitrans in Krumbach und Umgebung

    • Flexitrans Der Kunde füllt seinen Einkaufszettel aus (per E-Mail oder telefonisch) und Flexitrans erledigt den Einkauf in dem Geschäft der Wahl. Die Einkaufsliste wird dafür an das Geschäft weitergeleitet und die Ware anschließend nach Hause gebracht. Der Kunde nimmt sein Paket in Empfang und bezahlt dem Fahrer die Kosten der Lieferung anhand des Kassenbelegs aus dem Geschäft.
    • Kosten Der Transport kostet fünf Euro. Beim Anfahren von mehreren Geschäften oder mehrerer Einkaufslisten berechnet Flexitrans jedes Paket/jede Lieferung mit fünf Euro. Aber: Die ersten 25 Lieferungen pro Woche fährt das Unternehmen bis 26. Februar kostenfrei (dieses Angebot gilt ein Mal je Lieferadresse/Kunde).
    • Partner Dorfladen in Deisenhausen, Dorfladen in Neuburg, Metzgerei Bader in Krumbach, Metzgerei Bischof in Neuburg, Metzgerei Falk in Krumbach, Metzgerei Leberl in Thannhausen, Parfümerie Bellissima in Krumbach, Ursberger Laden, Bäckerei Zitherbäck in Krumbach.
    • Internet Weitere Infos gibt es auf der Webseite.

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