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Krumbach/Ellzee: Wie Borgers Süd in Ellzee und Krumbach auf die Krise reagiert

Krumbach/Ellzee

Wie Borgers Süd in Ellzee und Krumbach auf die Krise reagiert

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    Die Corona-Krise trifft die heimische Wirtschaft hart. Wie bei vielen anderen Firmen in der Region Mittelschwaben ist auch beim Automobilzulieferer Borgers Süd mit Werken in Krumbach (Bild) und Ellzee Kurzarbeit angesetzt.
    Die Corona-Krise trifft die heimische Wirtschaft hart. Wie bei vielen anderen Firmen in der Region Mittelschwaben ist auch beim Automobilzulieferer Borgers Süd mit Werken in Krumbach (Bild) und Ellzee Kurzarbeit angesetzt. Foto: Peter Bauer

    Die Corona-Krise bringt auch im Landkreis Günzburg das Wirtschaftsleben immer mehr zum Stillstand. Massiv betroffen ist davon unter anderem der Automobilzulieferer Borgers Süd mit Werken in Krumbach und Ellzee. In unserem Interview schildert

    Der Hauptsitz der Borgers-Gruppe befindet sich in Bocholt (Nordrhein-Westfalen). Borgers Süd produziert unter anderem Dämpfungen und Isolationen für den Innen- und Außenbereich von Lkw und Pkw.

    Ist bei Borgers Süd in nächster Zeit Kurzarbeit geplant?

    Josef Lutz: Ja. Nachdem die meisten Automobilhersteller ihre Produktion aufgrund der Corona-Epidemie eingestellt haben, sind auch wir bei Borgers Süd als Zulieferer gezwungen, unsere Produktion nahezu vollständig herunterzufahren. Dies ist umso bedauerlicher, als dass wir mit großem Erfolg umfangreiche Maßnahmen ergriffen hatten, um einerseits das operative Geschäft trotz Corona-Krise fortzuführen und andererseits die Sicherheit und Gesundheit unserer Mitarbeiter mit höchster Priorität zu gewährleisten. Ihnen gilt in dieser Situation unser ausdrücklicher Dank, denn sie tragen alle getroffenen Maßnahmen mit und unterstützen uns mit großem Engagement, damit wir diese für alle schwierige Phase gemeinsam meistern.

    Borgers Süd: Großteil der 700 Mitarbeiter muss in Kurzarbeit

    Für wie lange ist die Kurzarbeit vorgesehen?

    Lutz: Die Dauer der Kurzarbeit ist davon abhängig, wann und in welchem Umfang unsere Kunden aus der Automobilindustrie die Produktion wieder aufnehmen. Wir beginnen jedoch schon jetzt mit den Vorbereitungen, um unsere Geschäftstätigkeit nach Überwindung der Corona-Krise möglichst schnell und mit voller Kraft wieder aufnehmen zu können. Deshalb werden jetzt übrigens auch keine festangestellten Mitarbeiter entlassen.

    Rund eine Million Euro wurde 2018 in Ellzee in eine neue Maschinenanlage zur Verarbeitung von PU-Schaum-Teilen investiert.
    Rund eine Million Euro wurde 2018 in Ellzee in eine neue Maschinenanlage zur Verarbeitung von PU-Schaum-Teilen investiert. Foto: Firma Borgers (Archivbild)

    Wie viele Mitarbeiter gehen in Kurzarbeit?

    Lutz: Auch dies ist abhängig von der Entwicklung der Auftragslage. Wahrscheinlich wird jedoch ein Großteil unserer knapp 700 Mitarbeiter betroffen sein.

    In welcher Form wird die Kurzarbeit durchgeführt, eventuell abteilungsweise?

    Lutz: Die Kurzarbeit betrifft letztlich das gesamte Unternehmen. Die konkrete Umsetzung erfolgt bereichsweise.

    Geschäftsführer Lutz: Sind für Zeit nach Corona-Krise gut aufgestellt

    Gab es Überlegungen, mit anderen Lösungen die Zeit der Krise zu überbrücken?

    Lutz: Aufgrund unserer ausschließlichen Geschäftstätigkeit als Automobilzulieferer – nein. Wenn keine Autos, Lkw, Busse und Traktoren gebaut werden, können wir auch keine Fahrzeug-Bauteile produzieren und verkaufen.

    Wie bewerten Sie die aktuellen Angebote von Staatshilfen?

    Lutz: Die von staatlicher Seite angekündigten und nun anlaufenden Maßnahmen sind aus unserer Sicht die richtigen Schritte, um die Folgen der Corona-Krise abzufedern. In diesem Sinne sollten die staatlichen Hilfen jedoch nicht nur der Überbrückung dienen, sondern auch dazu beitragen, dass sich die gesamtwirtschaftliche Lage möglichst bald wieder erholen kann. Dabei wird viel davon abhängen, ob die entsprechenden Mittel auch tatsächlich in ausreichenden Maße und vor allem zeitnah zur Verfügung gestellt werden.

    Borgers-Chef Werner Borgers (links) mit Borgers Süd-Geschäftsführer Josef Lutz.
    Borgers-Chef Werner Borgers (links) mit Borgers Süd-Geschäftsführer Josef Lutz. Foto: Maximilian Czysz (Archivbild)

    Ist in dieser Zeit überhaupt eine mittelfristige Planung der Firmenentwicklung möglich? Wo sehen Sie Borgers Süd, sagen wir, in einem halben Jahr?

    Lutz: Die Vorbereitungen für eine gute und reibungslose Wiederaufnahme unserer Geschäftstätigkeit und insbesondere unserer Produktion laufen bereits. Damit sind wir bereit, ab dem „Tag X“ unseren Beitrag dafür zu leisten, dass nicht nur die Automobilindustrie, sondern auch die Wirtschaft insgesamt schnell wieder auf die Beine kommt. Parallel laufen auch unsere umfangreichen Baumaßnahmen im Werk Ellzee weiter, sodass wir für die Zeit nach der Corona-Krise gut aufgestellt sind und am Ende möglichst sogar gestärkt aus ihr hervorgehen.

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