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Krumbach: Eine Chance bleibt der Krumbacher Firma Lingl noch

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Eine Chance bleibt der Krumbacher Firma Lingl noch

Peter Bauer
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    Blick in den Produktionsbereich von Lingl: Das Insolvenzverfahren für die Krumbacher Firma wurde jetzt offiziell eröffnet.
    Blick in den Produktionsbereich von Lingl: Das Insolvenzverfahren für die Krumbacher Firma wurde jetzt offiziell eröffnet. Foto: Peter Bauer (Archivbild)

    „Die ersten Tage nach der Insolvenz sind für den Erfolg entscheidend“, sagt Christian Plail in einem Gespräch mit unserer Redaktion. Der 57-Jährige weiß, wovon er spricht. Seit vielen Jahren betreut der Leiter der Augsburger Niederlassung der Kanzlei Schneider, Geiwitz & Partner Firmen, die nicht selten lange in ihrem Bereich Marktführer waren und dann vor dem Aus stehen. Er sei ein positiver Mensch, ein

    Christian Plail (Kanzlei Schneider, Geiwitz & Partner) betreut bei Lingl das laufende Insolvenzverfahren.
    Christian Plail (Kanzlei Schneider, Geiwitz & Partner) betreut bei Lingl das laufende Insolvenzverfahren. Foto: Stephanie Denzler

    Der Krumbacher Christian Plail kümmert sich um die Krumbacher Firma Lingl. Plail erwähnt diesen Umstand nur am Rande, er weiß, dass er dieses Verfahren selbstredend genauso professionell angehen muss wie in allen anderen betroffenen und von der Kanzlei betreuten Firmen. Aber natürlich ist da bei ihm auch der Blick eines Krumbachers auf Lingl, dieses Krumbacher Traditionsunternehmen, das prägend für das heimische Wirtschaftsleben ist. Bei dem über Jahrzehnte hinweg mehrere Familiengenerationen beschäftigt waren und sind.

    Lingl: Was bei einer Insolvenz am Anfang wichtig ist

    Bei einer Insolvenz geht es zunächst maßgeblich darum, dass Insolvenzverwalter, Arbeitgeber- und Arbeitnehmerseite sowie Gläubiger einen „Gesprächsdraht“ finden. Das ist angesichts einer so schwierigen Ausgangslage alles andere als selbstverständlich. Plail hat wiederholt darüber berichtet, wie Nerven blank liegen, von Fassungslosigkeit und einer oft regelrechten Schockstarre bei den Mitarbeitern. Positive Signale können in einer solchen Situation sehr wichtig sein. Bei Lingl haben sich die maßgeblichen Gesprächspartner darauf geeinigt, dass es bis zum Jahresende keine betriebsbedingten Kündigungen oder Freistellungen geben wird. Das dürfte etwas Luft schaffen für die schwierigen Gespräche, die jetzt anstehen.

    Lingl (in Krumbach sind circa 400 Mitarbeiter, in weiteren Niederlassungen in Deutschland und weltweit etwa 150 Mitarbeiter beschäftigt) ist unter anderem Ausrüster von Ziegeleien. Der Markt ist nicht größer geworden, aber immer wieder ist auch zu hören, dass der Ruf der Lingl-Produkte nach wie vor gut sei.

    Bei Lingl in Krumbach sind rund 400 Mitarbeiter beschäftigt.
    Bei Lingl in Krumbach sind rund 400 Mitarbeiter beschäftigt. Foto: Peter Bauer

    Plail sprach in einer ersten Analyse von einem „Stau“ bei der Neuausrichtung von Lingl auf die Entwicklungen am Markt. Das lässt ahnen, dass es bei einer Neustrukturierung der Firma Lingl durchaus noch Gestaltungsspielraum geben könnte. Dass ein Abbau von Arbeitsplätzen nicht vermeidbar sein wird, hat Plail, der in seiner Karriere über 1000 Insolvenzen betreut hat, aber ebenfalls eingeräumt.

    Krumbach: Lingl ist für Mittelschwaben ernorm wichtig

    Doch wie viele werden es sein und welche Perspektive kann es für sie geben? Und wird es gelingen, für Lingl einen Investor zu finden, der die Firma mit Blick auf das Kommende entscheidend voranbringt?

    Wenn Plail über die Arbeit der Kanzlei Schneider, Geiwitz & Partner spricht, dann auch immer wieder über die Fälle, in denen Firmen nach großen Schwierigkeiten wieder Tritt fassen konnten. Dass nach all den Schwierigkeiten auch Lingl wieder eine Perspektive bekommt: Das ist für Krumbach und die Region Mittelschwaben enorm wichtig.

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