Der Drogeriemarkt Müller möchte sich erweitern und in die Innenstadt von Krumbach umziehen. Auf dem Gelände der ehemaligen Hirschbrauerei (jetzt Scheppach) in der Schlachthausstraße sollen die jetzigen Gebäude abgerissen und durch mehrere neue Gebäude ersetzt werden. Dort will die Drogerie auf einer Fläche von rund 1400 Quadratmeter ihr Angebot ausbauen. Dies war in der jüngsten Sitzung des Krumbacher Stadtrats zu erfahren. Allgemein gab es im Stadtrat für das Vorhaben viel Zuspruch bis auf einen Knackpunkt: Ein Gebäude soll 24 Meter hoch werden.
„Wir versuchen seit Jahren, die Innenstadt zu beleben“, sagte Bürgermeister Hubert Fischer in der Sitzung. Mit der Neugestaltung des Kernstücks vom Textilgeschäft NKD bis zur Schlachthausstraße sei jetzt eine Lösung gefunden worden.
Markus Daffner, Geschäftsführer von Kling Consult in Krumbach, Jochen Trede vom Architekturbüro Schmidt-Schicketanz in München und Investor Sascha Lochbrunner stellten den Stadträten das Bauvorhaben vor. Kein einzelner großer Gebäudekomplex soll es werden, sondern es sind mehrere Baukörper geplant für Einzelhandel und Wohnen. Im Erdgeschoss wird der Drogeriemarkt Müller einziehen. Im Innenhof sind rund 50 Parkplätze vorgesehen. Für die Bewohner der neuen Gebäude ist eine Tiefgarage mit 83 Stellplätzen geplant. Eines der Gebäude soll 24 Meter hoch werden. Das unter Denkmalschutz stehende Gebäude der Familie Hofmeister werde in das Vorhaben eingebunden. Sowohl mit der Familie Hofmeister als auch mit dem Denkmalschutz habe man sich abgestimmt, sagte Trede.
Krumbach: Neuer Müller-Markt soll 24 Meter hoch werden
„Es ist ein Glück, dass hier etwas passiert“, meinte Gerhard Weiß (2. Bürgermeister und CSU-Fraktionsvorsitzender). Zu den in einer Präsentation vorgestellten geplanten Bebauung meinte er: „Es wird nicht nur schön, sondern auch hoch und groß“. Das sei beachtlich, daran müsse man sich noch gewöhnen. Doch man sollte das Verfahren auf den Weg bringen, war seine Meinung.
Ganz Krumbach warte darauf, dass an dieser Stelle etwas passiert und dass sich der Müller-Markt vergrößert, meinte Klemens Ganz (3. Bürgermeister und UFWG-Fraktionsvorsitzender). Die Höhe sei „gewöhnungsbedürftig“. Die künftige Verkehrsführung in diesem Bereich müsse jedoch noch überdacht werden, sagte Ganz.
Insgesamtpositiv, aber mit Blick auf die Höhe als kritisch sah Lothar Birzle (JW/OL) das Vorhaben. Er sprach von „großstädtischem Flair“. Aber der Knackpunkt sei die Höhe. Hermann Maier (SPD) meinte, dass noch kein Beschluss gefasst werden sollte, da noch Diskussionsbedarf bestehe. Aber es sei positiv zu sehen, dass sich auf diesem Gelände etwas entwickle. Christoph Helmes schloss sich den Meinungen seiner Vorredner Birzle und Maier an.
Welche Auswirkungen hat der Bau auf den Verkehr?
Bei dieser Veränderung wird die Schlachthausstraße den aufkommenden Verkehr nicht mehr schlucken, meinte Ursula Bader (CSU). Hier sei ein Verkehrskonzept notwendig.
Dr. Marcus Härtle (UFWG) erinnerte daran, dass beim Bau des daneben liegenden Ärztehauses ein Satteldach vorausgesetzt worden sei. Hier werde nun ohne Satteldach geplant. Auch er wies auf die Notwendigkeit einer Verkehrsregelung hin. Ob die 50 geplanten Parkplätze ausreichen werden, sei er sich nicht sicher. Ein Beschluss wurde an diesem Abend noch nicht gefasst. In der kommenden Bauausschusssitzung am Montag, 2. Dezember, ab 18 Uhr soll nochmals über das Bauvorhaben diskutiert werden. Einen Beschluss des Stadtrates wird es dann voraussichtlich in der Sitzung am 16. Dezember geben.