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Krumbach: Doch noch Schwimmbetrieb im Krumbacher Freibad?

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Doch noch Schwimmbetrieb im Krumbacher Freibad?

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    Schwimmen im großen Becken des Krumbacher Freibades: Für viele ein Traum. Wird das heuer möglich sein? Bürgermeister Hubert Fischer schließt nicht aus, dass es im Lauf des Sommers doch noch zu einer Öffnung kommen könnte. Entscheiden müsse letzten Endes die Staatsregierung.
    Schwimmen im großen Becken des Krumbacher Freibades: Für viele ein Traum. Wird das heuer möglich sein? Bürgermeister Hubert Fischer schließt nicht aus, dass es im Lauf des Sommers doch noch zu einer Öffnung kommen könnte. Entscheiden müsse letzten Endes die Staatsregierung. Foto: Peter Bauer

    Es ist ein April, der mitunter sommerlich ist. Es sind Tage, an denen Vorfreude auf die Öffnung des Krumbacher Freibads aufkeimen könnte – normalerweise. Doch das ist ja in dieser Corona-Krise bekanntlich anders. Aktueller Stand ist, dass an eine Öffnung von Bäderbetrieben ähnlich wie bei Sportstätten derzeit nicht gedacht ist. Aber gibt es doch noch eine Chance für eine Öffnung der Freibäder wie beispielsweise in Krumbach?

    Derzeit ist die Lage mit Blick auf die Corona-Krise klar: Der für Mai übliche Saisonstart fällt fürs Erste ins Wasser. Doch Krumbachs Bürgermeister Hubert Fischer schließt nicht aus, dass die bayerische Staatsregierung eine Öffnung der Bäder in diesem Sommer doch noch zulassen könnte. „Womöglich sagt die Regierung dann, Ihr dürft im Juni öffnen. Wir müssen sehen, was da die Aussage der Staatsregierung ist.“

    Fischer sprach sich auch mit Blick darauf im Bauausschuss dafür aus, die anvisierten Sanierungsarbeiten, unter anderem im Bereich der Durchschreitebecken, nicht zu verschieben. Ursula Bader (CSU) hatte das Thema im Ausschuss angesprochen. Bekanntlich ist eine Neugestaltung von Durchschreitebecken und von Treppenaufgängen beim Schwimmerbecken geplant. Dies wurde bereits im vergangenen November im Stadtrat diskutiert. Ferner ist eine Neugestaltung des Parkplatzes und der Fahrradabstellfläche im Gespräch.

    Wie Martin Strobel, Leiter der auch für das Freibad zuständigen Stadtwerke Krumbach, vor einigen Tagen auf Anfrage unserer Redaktion mitteilte, hat das beauftragte Planungsbüro die Gesamtkosten für die Maßnahmen auf, je nach Variante, 333.000 bis 345.000 Euro geschätzt. Ob sich die ausbleibenden Einnahmen durch fehlende Eintrittsgelder auf die Pläne auswirken, müsse man abwarten, fügte Strobel hinzu. Aktuell bereite man das Bad ganz normal vor, um schnell öffnen zu können, sollte es grünes Licht von der Staatsregierung geben.

    Von einer Umsetzung noch weit entfernt

    Mit Blick auf die angedachten Maßnahmen fügte er hinzu: Von einer Umsetzung sei man noch weit entfernt. „Es ist noch nichts beschlossen. Eigentlich wollte der Stadtrat sich bei einem Ortstermin selbst ein Bild machen.“ Ursula Bader regte nun an, diese Maßnahmen zu verschieben, da derzeit doch davon auszugehen sei, dass das Bad nicht öffne. Bis zum 31. August dürfe ja keine Großveranstaltung stattfinden. So könne heuer im Bad ein Betrag von rund 350.000 Euro eingespart werden.

    Bekanntlich müssen die Kommunen infolge der Corona-Krise mit massiven Einbrüchen bei den Steuereinnahmen rechnen. Am kommenden Montag, 27. April steht auf einer Sitzung des Krumbacher Stadtrates der Haushalt auf der Tagesordnung. Vorgesehen ist, dass die Sitzung um 18.30 beginnt. Sie findet im Stadtsaal statt, damit sich Stadträte und gegebenenfalls auch Zuschauer mit dem notwendigen Sicherheitsabstand platzieren können. Bei der Sitzung sollen auch Stadtratsmitglieder, die aus dem Gremium ausscheiden, feierlich verabschiedet werden.

    Welchen Sinn macht eine Schließung des Bades?

    Zum Thema Freibad sagte Bürgermeister Fischer jetzt im Bauausschuss, dass es aus seiner Sicht keinen Hinweis gebe, dass das Freibad heuer gar nicht aufmachen dürfe. Zudem müsse man sich die Frage stellen, ob es Sinn mache, ein Bad geschlossen halten, wenn die Menschen dann an warmen Tage womöglich relativ eng aneinander an diversen Weihern liegen. In Bädern sei anders als in Weihern das Wasser chloriert und damit auch das Risiko beherrschbar.

    Die Chlorierung sorge dafür, dass das Wasser keimfrei sei. Gegebenenfalls sei in einem Bad zumindest ein Schwimmbetrieb zu organisieren. Unter Umständen könne an warmen Tagen auch die Zahl der Besucher begrenzt werden. Er halte es durchaus für möglich, dass das Bad im Lauf des Sommers öffnen könnte. Fischer: „Wer weiß, was der Regierung nächste Woche einfällt.“ Wenn das Bad nicht öffnen könne, würden der Stadt wohl rund 150000 Euro an Einnahmen fehlen, sie würde etwa 75000 an Ausgaben für den laufenden Betrieb einsparen.

    Gerhard Ringler (CSU) erkundigte sich nach der Gastronomie im Bad. Wird sie womöglich als Kiosk eingestuft, ist eine Mitnahme von Speisen und Getränken möglich? Auch bei diesem Thema deutete sich die Verunsicherung, die offensichtlich bei verschiedenen Kommunalpolitikern mit Blick auf die Corona-Beschlüsse herrscht, an. Fischer brachte dies so auf den Punkt: „Sagen Sie mir, was die Staatsregierung beschließt.“ In Mindelheim im Unterallgäu entschied man sich mit Blick auf die Corona-Krise bekanntlich dafür, das Bad heuer gar nicht erst zu öffnen und eine bereits geplante Sanierung vorzuziehen.

    Wie sieht es in Thannhausen aus? Da es sich bei dem dortigen Freibad um ein Naturbad handelt, steht die Saisoneröffnung ohnehin erst später an als in beheizbaren Bädern. Laut Bürgermeister Georg Schwarz werde das Bad aktuell aus der Winterpause geholt. „Ob und wann dann aufgemacht wird, muss mein Nachfolger entscheiden. Es werden sicher Auflagen kommen und man muss dann sehen, wie die umgesetzt werden können.“

    In Thannhausen erst Mitte Juni ein Thema

    Der noch amtierende Bürgermeister Georg Schwarz sagte vor Kurzem auch dazu: „Wir können die Leute nicht den ganzen Sommer einsperren. Man muss sich Gedanken machen, wie man das Freizeitverhalten vernünftig steuern kann.“ Und sollte sich in einem Bad jemand nicht an die Regeln halten, könne man gegebenenfalls vom Hausrecht Gebrauch machen und denjenigen des Bades verweisen.

    Wie es im Bereich von Seen und Weihern aussieht

    Angesichts des schönen Wetters waren zuletzt vermehrt Menschen an den heimischen Weihern unterwegs. Treffen von Menschen an den Naherholungsseen der Region sind verboten, genauso der längere Aufenthalt, hieß es zuletzt vonseiten der Polizei. Spaziergänge und Radtouren zu den Seen dagegen seien im Rahmen der gültigen Ausgangsbeschränkungen erlaubt – auch wenn man natürlich darauf achten müsse, niemandem zu nahe zu kommen. Und erlaubt ist auch sportliche Betätigung. Wie ist das mit einem Bad im See?

    Martina Junk, Pressesprecherin beim Bayerischen Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit, sagte zuletzt: Die Wahrscheinlichkeit einer Ansteckung mit Coronaviren beim Schwimmen in natürlichen Gewässern sei derzeit äußerst gering. Viren könnten zwar im Wasser für eine begrenzte Zeit aktiv bleiben, sie würden sich dort aber nicht vermehren. „Werden Viren in ein Gewässer eingetragen, nimmt die Konzentration potenziell infektiöser Viruspartikel durch Verdünnung und Inaktivierung zum Beispiel durch die UV-Strahlung der Sonne ab“, ergänzte Junk weiter. Schwimmen selbst sei also möglich, wenn man sich danach nicht am See hinlegt und sonnt.

    Das Umweltbundesamt stellte vor einigen Tagen klar: „Nach aktuellem Kenntnisstand sind unter Berücksichtigung der üblichen Managementmaßnahmen in Badegewässern keine relevanten Konzentrationen an Sars-CoV-2 zu erwarten, die zu einer Infektion führen können“, Das reine Schwimmen im See sei demnach möglich.

    Weitere Informationen zum Thema Freibadöffnungen finden Sie hier:

    Fällt wegen Corona die Freibad-Saison aus?

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