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Krumbach: Corona: So ist die Lage in der Intensivstation der Kreisklinik in Krumbach

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Corona: So ist die Lage in der Intensivstation der Kreisklinik in Krumbach

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    In der Kreisklinik in Krumbach stehen nun wieder zehn Intensivbetten zur Verfügung.
    In der Kreisklinik in Krumbach stehen nun wieder zehn Intensivbetten zur Verfügung. Foto: Bernhard Weizenegger

    „Die Lage ist angespannt, aber so, dass wir sie noch gut steuern können hier“, sagt Dr. Sebastian Hafner, Chefarzt der Anästhesie in der Kreisklinik Krumbach und Intensivmediziner. Vor etwa einer Woche hat die Klinik Krumbach wegen Erkrankungen und teils Quarantäne beim Pflegepersonal die Zahl der Intensivbetten auf acht von ursprünglich zehn herunterfahren müssen. „Das hat uns schon sehr belastet und betroffen“, so Hafner. Inzwischen können wieder alle zehn Intensivbetten, die alle mit modernster Beatmungstechnik ausgestattet sind, betrieben werden, erläuterte der Chefarzt im Gespräch mit unserer Zeitung.

    Das liege unter anderem auch daran, dass seit Mittwoch alle nicht dringend notwendigen Operationen nicht mehr durchgeführt würden. Dadurch werde Personal auf den Stationen frei, das anderweitig eingesetzt werden kann. Die Situation ändere sich täglich, so Hafner. Natürlich werden aber dringliche Eingriffe wie zum Beispiel Frakturen, mit Schmerzen einhergehende Erkrankungen, Gallenblassenoperationen, Darmverschlüsse oder Tumorerkrankungen weiter behandelt.

    "Intensivbus Ulm": Ungewöhnliches Fahrzeug macht auch Halt in Krumbach

    Gemäß Allgemeinverfügung könnten auch alle Intensivbetten genutzt werden und es müssen keine extra für mögliche Covid-19-Patienten freigehalten werden. Man müsse täglich schauen, was frei ist. Außerdem sei man „extrem gut vernetzt“ in Südbayern, etwa im Bereich der Rettungsleitstelle Donau-Iller, die die Landkreise Neu-Ulm, Günzburg, Unterallgäu und die Stadt Memmingen umfasst, oder mit den Unikliniken in Augsburg und Ulm. Die Vernetzung geschehe per elektronischer Systeme und es würden immer wieder Patienten verlegt in andere Krankenhäuser. Beispielsweise würden Covid-19-Erkrankte, nachdem sie ausbehandelt seien in Krumbach und vom Beatmungsgerät nach der Langzeitbeatmung entwöhnt werden müssten, in Lungenfachkliniken transportiert. Ebenso nehme die Klinik Krumbach aber auch aus anderen Krankenhäusern Erkrankte zur Behandlung auf, so etwa am Donnerstag eine Person aus Augsburg, die eine intensivmedizinische Behandlung aufgrund einer Covid-19-Lungenentzündung benötigte.

    Am Mittwochnachmittag war ein ungewöhnliches Fahrzeug in Krumbach zu sehen: ein großer Bus mit Lackierung vom Roten Kreuz und der Fahrtzielaufschrift „Intensivbus Ulm“. Der Transport hatte aber nichts mit Corona-Fällen im Krumbacher Krankenhaus zu tun. Es wurde lediglich eine Person zur medizinischen Behandlung in die Uni-Klinik Ulm transportiert. Derzeit müssten einfach alle Transportkapazitäten ausgeschöpft werden, erklärt Chefarzt Hafner. Tatsächlich hätte, so Hafner, eigentlich für diese bodengebundene Verlegung auch ein kleineres Fahrzeug ausgereicht.

    Krumbachs Klinikdirektor Hermann Keller erklärte, das Arbeiten für das medizinische Personal sei in diesen Zeiten „sehr, sehr aufreibend“. Ohne die eingeschränkte Bettenzahl aufgrund der nicht dringenden Operationen „könnten wir es nicht mehr bewältigen“. Man habe in letzter Zeit sehr viel Personal in der Krumbacher Klinik eingestellt und stelle kontinuierlich weiter ein. Hauptsächlich benötigt würden medizinische Fachangestellte, aber auch Krankenpflegepersonal.

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