„Auslastung der Intensivstation: 9 Betten/9 belegt“: Die Zahl, die von der Klinikdirektion am Donnerstagvormittag für die Kreisklinik Krumbach gemeldet wurde, lässt ahnen, wie schwierig die Lage auf der Intensivstation der Krumbacher Klinik derzeit ist. Die Lage sei „angespannt“, sagt Klinikmanager Hermann Keller auf Anfrage unserer Redaktion. Das sei derzeit alles „auf Kante genäht.“
In einer solchen Situation müssten Patienten, die eine Behandlung auf einer Intensivstation benötigen, gegebenenfalls in Nachbarkliniken verlegt werden. Dr. Sebastian Hafner, Chefarzt der Anästhesie in der Kreisklinik Krumbach und Intensivmediziner, betont aber, dass die Versorgungssicherheit weiterhin gewährleistet sei.
Auch wenn die Intensivbetten in Krumbach belegt seien, sei es möglich, Covid-Patienten, die eine Beatmung benötigen, vorübergehend in der Krumbacher Klinik zu beatmen und sie dann gegebenenfalls in eine Nachbarklinik zur weiteren intensiven Behandlung zu verlegen, erklärt der Chefarzt.
Coronalage: Enge Abstimmung mit Kliniken in Mindelheim und Neu-Ulm
Mit Nachbarkliniken wie etwa Mindelheim oder Neu-Ulm stimme man sich mit Blick auf diese Situation eng ab, sagen Hafner und Keller. Hier könne ein entsprechendes Datenbanksystem genutzt werden. Auch Krumbach habe schon Patienten aus benachbarten Regionen und Orten aufgenommen. Beispielsweise Patienten aus Senden, Augsburg oder Kaufbeuren, in Günzburg sei ein Patient aus Bad Grönenbach untergebracht worden. Es seien tagesaktuelle Schwankungen, die für eventuelle Verlegungen ausschlaggebend seien. Keller berichtet, dass sich der Klinikbetrieb mittlerweile sehr stark auf die Bewältigung der Probleme in Zusammenhang mit Corona ausgerichtet habe.
Beispielsweise sei der ambulante OP-Bereich geschlossen worden. Anästhesiepersonal sei verstärkt im Intensivbereich tätig. Dies sei mit Blick auf die aktuelle Entwicklung notwendig gewesen. Chefarzt Hafner bittet die Bevölkerung um Verständnis, dass man verschiedene Operationen habe verschieben müssen. Aber es sei gewährleistet, dass alle notwendigen Eingriffe auch bewerkstelligt werden könnten.
Krumbach: Drei Covid-Patienten werden beatmet
Keller und Hafner berichten, dass die Covid-Patienten zunehmend jünger werden. Aktuell liege das Alter in Krumbach zwischen 40 und 60 Jahren. Keller und Hafner sprachen von mitunter schweren Fällen. In Krumbach waren am Donnerstagmorgen drei Covid-Patienten auf der Intensivstation, alle drei wurden nach Auskunft der Klinik beatmet. Keller und Hafner loben mit Nachdruck die Arbeit des gesamten Klinikpersonals, das in dieser schweren Zeit Außergewöhnliches leisten würde.
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