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Krumbach: Bürgermeisterwahl in Krumbach: Das sagen die Parteien über mögliche Kandidaten

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Bürgermeisterwahl in Krumbach: Das sagen die Parteien über mögliche Kandidaten

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    Klemens Ganz (3. Bürgermeister, UFWG) spricht sich „pro Fischer“ (links) aus. Das Bild entstand bei der Gesundheitswoche 2010.
    Klemens Ganz (3. Bürgermeister, UFWG) spricht sich „pro Fischer“ (links) aus. Das Bild entstand bei der Gesundheitswoche 2010. Foto: Peter Bauer

    Donnerstag, 23. Mai, Gasthof Munding Krumbach: Auch den Termin für die Gründung eines Grünen-Ortsverbandes in Krumbach nennt der Landtagsabgeordnete Maximilian Deisenhofer im Gespräch mit unserer Zeitung. Ein eigener Ortsverband der Grünen in Krumbach? Allein dieses Stichwort deutet an, wie massiv sich die kommunalpolitische Landschaft in Krumbach bei der Wahl 2020 verändern könnte. Bürgermeister Hubert Fischer (Junge Wähler/Offene Liste) wird nach zwölf Jahren im Amt noch einmal bei der Wahl antreten. Doch anders als zuletzt 2014 wird es wohl einen oder gar mehrere Gegenkandidaten geben.

    „Herzlich willkommen bei der CSU Krumbach. Bewerben Sie sich als Bürgermeisterkandidat“ heißt es nach wie vor auf der Internetseite der CSU Krumbach. Allein das deutet sehr klar darauf hin, dass die Suche der Krumbacher CSU nach einem Gegenkandidaten für Hubert Fischer noch nicht abgeschlossen ist. Für die Version, dass mit einer 37-jährigen Architektin, die nicht aus Krumbach kommt, bereits eine Kandidatin gefunden sei, gibt es keine offizielle Bestätigung. Die CSU-Ortsvorsitzende Sabine Turek sagt auf Anfrage, dass sie zum gegenwärtigen Zeitpunkt „keine näheren Erläuterungen“ zum Thema abgeben möchte. Sie betont aber auch: „Wir haben jemand“. Offensichtlich wurde in den letzten Monaten allerdings auch, dass sich die Krumbacher CSU mit der Suche schwertut. Bekanntlich hat der langjährige 2. Bürgermeister Gerhard Weiß erklärt, dass er nicht für eine Bürgermeisterkandidatur zur Verfügung steht.

    Weitere Infos zur Bürgermeisterkandidaten-Suche der Krumbacher CSU:

    Wahl 2020: Krumbacher CSU will den Wechsel

    Die Ziemetshauser CSU beispielsweise ist hier deutlich weiter. Sie hat ihren Bürgermeisterkandidaten gefunden und auch den Namen verkündet. Es ist Ralf M. Wetzel, Jahrgang 1978, Fachbereichsleiter für das Landkreis-Bürgerbüro und für den Bereich Verkehr im Landratsamt. Der gebürtige Lauinger lebt mit seiner Frau und seiner Tochter – in Krumbach.

    Doch Wetzel kandidiert in Ziemetshausen. Aber dort ist die kommunalpolitische Lage bekanntlich eine ganz andere als in Krumbach. Der langjährige Amtsinhaber Anton Birle tritt nicht mehr an. Die Chancen Wetzels, in Ziemetshausen gewählt zu werden, gelten als gut.

    Die CSU möchte einen Bürgermeisterkandidaten ins Rennen schicken. Im Bild die Ortsvorsitzende Sabine Turek.
    Die CSU möchte einen Bürgermeisterkandidaten ins Rennen schicken. Im Bild die Ortsvorsitzende Sabine Turek. Foto: Bauer

    In Krumbach muss sich ein Gegenkandidat allerdings gegen den langjährigen Amtsinhaber Hubert Fischer behaupten. Mit 52 ist Fischer in einem Alter, in dem er nicht an die „politische Pension“ denken muss. Und im Stadtrat gibt es weiterhin schwergewichtige kommunalpolitische Stimmen, die sich klar für einen Verbleib Fischers im Amt aussprechen. Beispielsweise Klemens Ganz, Fraktionsvorsitzender der Gruppierung UFWG, der vor Kurzem als Nachfolger von Dr. Josef Langenbach zum 3. Bürgermeister gewählt worden ist.

    Die Schatten der Wahl 2020 in Krumbach werden sichtbar

    Bei der Wahl des 3. Bürgermeisters Ende vergangenen Jahres waren bereits die Schatten der Kommunalwahl 2020 sichtbar. Bürgermeister Fischer gab einer Wahl von Klemens Ganz zum 3. Bürgermeister gegenüber einer möglichen Kandidatur von Ursula Bader (CSU) klar den Vorzug. Das war keine Überraschung, denn Fischer braucht mit Blick auf die kommende Bürgermeisterwahl einen „guten Draht“ zur UFWG, am besten deren klare Unterstützung. Ganz positioniert sich deutlich „pro Fischer“, aber er könne derzeit nicht für seine Fraktion sprechen. Diese steht offensichtlich vor einem Umbruch. Möglicherweise nur zwei von fünf UFWG-Stadträten – Christian Plail und er selbst – würden wieder bei der Stadtratswahl kandidieren. Ganz betont, dass in den vergangenen Jahren vom Straßenbau über die Innenstadtgestaltung bis hin zur Bereitstellung von Plätzen in Kindertagesstätten viel geschehen sei. Und das würde klar dafür sprechen, dass Bürgermeister Fischer seine politische Arbeit fortsetzen könne.

    Wahlkampthema Kita-Plätze: Im Bild das Kinderzentrum.
    Wahlkampthema Kita-Plätze: Im Bild das Kinderzentrum. Foto: Bauer

    Vor rund zehn Jahren war der Ausbau der Kita-Plätze in Krumbach ein zentrales Anliegen von Rathauschef Fischer. Insbesondere in der CSU-Fraktion gab es damals skeptische Stimmen. Doch inzwischen zeichnet sich ab, dass die bedarfsgerechte Bereitstellung von Kita-Plätzen zu einem zentralen Wahlkampfthema in Krumbach wird. Am kommenden Montag, 29. April, kommt der Krumbacher Stadtrat um 18.30 Uhr zu einer Sitzung zusammen. Thema des Tages: Die aktuelle Lage bei den Kita-Plätzen und der Antrag der CSU dazu. Die CSU schreibt in ihrem Antrag, dass die Stadt „in den letzten Jahren sehr viel geleistet“ habe, um das „Angebot und die Qualität in den Kindergärten nachhaltig zu verbessern.“ Trotzdem zeichne sich ab, „dass ab dem neuen Kindergartenjahr im September 2019 nicht ausreichend viele Plätze zur Verfügung stehen.“

    „Kinder sind doch unsere Zukunft, das ist für uns ein ganz wichtiges Thema“, sagt die Ortsvorsitzende Sabine Turek dazu. Sie räumt ein, dass es bei der CSU gegenüber der Position vor rund zehn Jahren eine Trendwende gebe. Aber „man muss auch die Größe haben, seine Meinung zu verändern“, fügt sie hinzu. Eine Art Comeback wird es bei der Kommunalwahl für die Junge Union (JU), die Jugendorganisation der CSU, geben. Infolge der Änderung des Kommunalwahlrechts kann die JU bei der Stadtratswahl wieder wie bereits zwischen den 50er und 80er Jahren mit einer eigenen Liste antreten. Diese aber solle, so betonte die JU, keine Konkurrenz zur CSU sein.

    Lesen Sie dazu auch:

    Junge Union stellt bei Kommunalwahl eigene Liste auf

    Sauter: Die nächste Kommunalwahl wird spannend

    Bei der SPD ist der Entscheidungsprozess in Sachen Bürgermeisterwahl noch nicht abgeschlossen. Wie der Vorsitzende Achim Fißl vor Kurzem mitteilte, könne er es sich aber durchaus vorstellen, dass die SPD einen Gegenkandidaten für Hubert Fischer unterstützt.

    Eine wesentliche Frage bei der Kommunalwahl wird sein, welches Potenzial die Grünen und die AfD haben. Beide hatten bei der Bundestagswahl und der Landtagswahl in Krumbach gut abgeschnitten. Die AfD hatte 2017 bei der Bundestagswahl in Hohenraunau gar 33,6 Prozent der Zweitstimmen erhalten. Der Niederraunauer Maximilian Deisenhofer wurde 2018 für die Grünen in den Landtag gewählt. Dabei trat er im benachbarten Stimmkreis Augsburg-Land-Süd an. Doch auch in seinem Heimatort Krumbach war er infolge des bayerischen Wahlrechts über die Zweitstimme wählbar. In etlichen Krumbacher Ortsteilen lagen die Grünen bei den Zweitstimmen über 20 Prozent.

    Neuer Ortsverband der Grünen in Krumbach

    Während sich die AfD in Sachen Krumbacher Kommunalwahl bislang nicht öffentlich positioniert hat, haben die Grünen bereits einen klaren Fahrplan vorgestellt. Am 23. Mai soll der neue Krumbacher Grünen-Ortsverband gegründet werden. Deisenhofer ist zuversichtlich, dass die Grünen auch mit einer kompletten Liste von Stadtratskandidaten bei der Wahl antreten können. Über die Positionierung bei der Bürgermeisterwahl werde dann in einem nächsten Schritt entschieden. Eventuell finde sich unter den Grünen in Krumbach ein Kandidat für dieses Amt.

    Veränderung der politischen Landschaft in Krumbach: Grünen-Landtagsabgeordneter Maximilian Deisenhofer (rechts) bei einer Veranstaltung im Krumbacher Gymnasium. Zweiter von links Bürgermeister Fischer.
    Veränderung der politischen Landschaft in Krumbach: Grünen-Landtagsabgeordneter Maximilian Deisenhofer (rechts) bei einer Veranstaltung im Krumbacher Gymnasium. Zweiter von links Bürgermeister Fischer. Foto: Sammlung Rothermel

    Und er selbst? Der 32-jährige Deisenhofer betont dazu auf Nachfrage unserer Redaktion, dass er zu Bürgermeister Fischer ein gutes Verhältnis habe und er sich jetzt „erstmal“ auf seine Aufgabe als Landtagsabgeordneter konzentriere und wichtig sei jetzt der strukturelle Aufbau der Partei in Krumbach. Aber – er möchte auch nichts ausschließen, man solle „nie nie sagen“. Eine Bürgermeister-Kandidatur Deisenhofers bei der Wahl 2020 erscheint derzeit unwahrscheinlich. Aber ein Kenner der kommunalpolitischen Szene in Krumbach sagt auch: Wenn Deisenhofer antreten würde – er hätte Chancen.

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