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Krumbach: Bürgermeister Fischer, wann bekommt Krumbach ein Verkehrskonzept?

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Bürgermeister Fischer, wann bekommt Krumbach ein Verkehrskonzept?

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    Nahe des Bürgerhauses in Hürben sollen die Hohlstraße und die Heinrich-Sinz-Straße (im Bild) im Frühjahr versuchsweise nur noch in eine Richtung befahren werden können.
    Nahe des Bürgerhauses in Hürben sollen die Hohlstraße und die Heinrich-Sinz-Straße (im Bild) im Frühjahr versuchsweise nur noch in eine Richtung befahren werden können. Foto: Christoph Lotter

    Das Aufstellen eines Verkehrskonzeptes für die Stadt Krumbach hat der Stadtrat Krumbach beschlossen. Wesentliche Thematiken dafür soll ein Arbeitskreis aus Stadtratsmitgliedern und Experten erarbeiten, dessen Einrichtung der Stadtrat jüngst genehmigt hat. Ein Termin für eine erste Sitzung des ehrenamtlich arbeitenden Arbeitskreises hat jedoch für Bürgermeister Hubert Fischer „keine zeitliche Brisanz“.

    Das Verkehrskonzept werde sich über Jahre hinziehen und zunächst müsse man sich eben überlegen „wo wollen wir mit Krumbach hin?“, so Fischer im Gespräch mit unserer Zeitung. Der Arbeitskreis solle erst einmal Ziele erarbeiten. Ob man zum Beispiel zurück zur autogerechten Stadt wolle oder auf einen modernen Mix von Verkehrsträgern wie Radlern, Autos und öffentlichem Nahverkehr setzen solle, diese Meinungsbildung solle der Arbeitskreis leisten. Die visionäre Fragestellung könnte lauten: „Wie soll der Verkehr in Krumbach im Jahr 2040 aussehen?“, erläutert Fischer. Die Bürger sollen an der Zukunftsvision beteiligt werden. Schließlich wolle man dann wissen, ob die Bürger die Zukunft ähnlich sehen würden, wie es der Arbeitskreis dann angedacht hat.

    Fischer warb um Verständnis für die langen Zeiträume, die zu bedenken seien, Er erinnerte in diesem Zusammenhang an ein anderes Krumbacher Verkehrsprojekt: Erste Überlegungen zu einer Krumbacher Südtangente gab es demnach in den 1970er-Jahren. Der Vollzug ist gute 40 Jahre später passiert und erst vor wenigen Jahren habe man hier mit der Realisierung der Dr.-Steinbrenner-Straße den letzten Schritt dieses so lange angedachten Projekts vollzogen.

    Verkehrskonzept Krumbach: Experten für Arbeitskreis stehen noch nicht fest

    Fischer geht davon aus, dass der Arbeitskreis ab dem nächsten Jahr tagen werde. Er besteht aus den Stadträten aller Fraktionen, nämlich für die CSU/JU-Fraktionsgemeinschaft Dieter Behrends und Sebastian Kaida (Stellvertreterin Ursula Bader), für JW/OL Maximilian Behrends (Stellvertreter Herbert Haas), für die UFWG Benedikt Diem (Stellvertreter Nico Harder), für die Grünen Heinz Weber (Stellvertreter Michael Thalhofer) und für die SPD Achim Fißl (Stellvertreter Peter Tschochohei). Daneben sollen auch andere Experten zu dem Gremium hinzugezogen werden. Wer das konkret sein soll, steht noch nicht fest. Die Verwaltung mit Stadtbaumeister Björn Nübel will zusammen mit Robert Ulzhöfer von der Planungsgesellschaft Stadt-Land-Verkehr mit Sitz in München geeignete Personen oder Fachgruppen benennen. „Dafür ist es jetzt aber noch zu früh“, sagte Nübel auf Anfrage.

    Bürgermeister Fischer erklärte, dass man Detailentscheidungen zum Thema Verkehr in Zukunft, wenn ein Verkehrskonzept steht, immer dem Konzept unterordnen könne. „Das werden dann Hunderte kleine Maßnahmen sein, die dann immer vor dem Hintergrund des Konzepts entschieden werden.“ Allerdings sagt er auch, dass man trotzdem fortlaufend den Verkehr betreffende Entscheidungen fällen müsse, auch wenn es jetzt noch kein Verkehrskonzept gebe. „Wir können ja nicht die Zeit anhalten und zehn Jahre nichts entscheiden“, veranschaulicht er diese Aussage. Als Beispiel nannte er den Einbahnstraßenversuch für die Hohlstraße und die Heinrich-Sinz-Straße, der im Frühjahr durchgeführt werden soll. Für dieses Projekt im Umfeld des Bürgerhauses habe man ja auch Gelder aus der Städtebauförderung erhalten. Diese Töpfe seien nicht ewig offen, darum müsse man mit dem Projekt auch vorankommen. Außerdem entwickle ja auch das Staatliche Bauamt Ampelschaltungen ständig weiter. Verkehrsmaßnahmen müssten also trotzdem laufen, auch wenn ein Verkehrskonzept noch nicht stehe, so Fischer. Bis so ein Konzept steht, werde es noch sehr lange dauern.

    Warum die Fraktionsgemeinschaft CSU/JU zwei Vertreter in den Arbeitskreis für das Verkehrskonzept entsendet und nicht wie alle anderen Fraktionen nur einen, erläutert Fraktionsgemeinschaftsvorsitzender Karl Liedel (CSU) so: Zum einen gehörten der Fraktionsgemeinschaft mit Abstand die meisten Stadtratsmitglieder an (es sind neun). Zum anderen habe dies auch Kompetenzgründe, denn mit Dieter Behrends als Arbeitskreisvertreter habe man einen Fahrlehrer, der alle Straßen und Plätze Krumbachs genauestens kenne. Andererseits gehöre der Jungen Union eine komplett andere Generation an, deren Stimmen man hören wolle, da das Verkehrskonzept ja für alle Bevölkerungsschichten da sei. Außerdem hätte sich die JU bereits mehrfach zum Thema Verkehr zu Wort gemeldet, dem wollte man Rechnung tragen.

    Alle Fraktionen im Stadtrat Krumbach waren für das Verkehrskonzept

    Für Bürgermeister Fischer hatte es sich so dargestellt, als hätten sich die anderen Fraktionen überrumpelt gefühlt von den zwei CSU/JU-Vertretern. Sie hätten aber lieber zugestimmt als einen Disput angefangen.

    Alle Fraktionen waren dafür, die Bürger am Verkehrskonzept zu beteiligen. Der Bürgermeister erklärte: „Wir brauchen einen Querschnitt aus der Bevölkerung, das zu erreichen ist nicht leicht.“ Auch andere Kommunen hätten damit ihre Probleme, das wisse er auch aus seiner langjährigen beruflichen Erfahrung mit Bürgerbeteiligungsprozessen am Amt für Ländliche Entwicklung. Wie die Bürgerbeteiligung geschehen soll, das stehe noch offen. Fischer wünscht sich dafür auch ausdrücklich kreative Vorschläge der Stadtratsmitglieder. Bei Versammlungen, die man schon in anderen Bürgerbeteiligungen veranstaltet hätte, kämen immer die gleichen etwa drei Dutzend Leute und von diesen sagten auch immer nur die wenigen immer gleichen Personen etwas. Also müsse man sich auch andere Wege einfallen lassen, etwa mit einem Forum in Online-Medien, per Umfrage, damit man ein breites Spektrum von Menschen erreiche und es ihnen auch leicht mache, ihre Anregungen vorzubringen.

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