In der Dr. Steinbrenner Straße in Krumbach sind Camper willkommen. Hier erfreut sich der Stellplatz für Wohnmobile großer Beliebtheit. Durch die zentrale Lage eignet sich der Platz gut, um in
Auf dem Stellplatz ist im Sommer immer viel los. "Wenn ich dort vorbei fahre oder laufe, ist er immer sehr gut belegt", sagt Björn Nübel, der Stadtbaumeister von Krumbach. Seit 2015 gibt es nun diesen Wohnmobilstellplatz, wie er der Redaktion mitteilt. Hier können Besucher ihr Wohnmobil kostenlos und ohne Reservierung parken. Dazu gibt es einen Stromanschluss, eine Wasserversorgung sowie eine Abwasserentsorgung.
Ein Besucher ist Joachim Lange. Der begeisterte Camper kommt aus der Pfalz und ist aktuell mit seinem Wohnmobil in Krumbach zu Gast. Mit seiner Frau tourt er durch Deutschland. "Wir waren im Allgäu unterwegs und fahren jetzt langsam in Richtung Süden. Dabei schauen wir uns sehenswerte Städtchen an", erzählt er von seinen Reiseplänen. So seien die beiden spontan auf Krumbach gestoßen. Lange berichtet, dass sie hier die Kirche und die Wassermühle besichtigen wollten. Auch der Kneipprundgang klingt vielversprechend. Sein Fazit: "Der Spaziergang war zwar schön, aber leider nicht gut beschildert." Ohne eine Stadtkarte sei es schwer, beteuert er. Den Stellplatz empfiehlt Lange aber. "Es gibt alles, was man braucht", sagt er, "einen Bäcker in der Nähe, einen Supermarkt, Strom und Ruhe". Auch Spazierengehen könne man hier gut.
Urlaub mit dem Wohnmobil: Krumbach ist ein gefragter Zwischenstopp
Er und seine Frau sind bereits seit vier Jahren gemeinsam mit ihrem Fahrzeug unterwegs. Zu Beginn ihrer Rentenzeit erfüllten sie sich den Traum vom eigenen Wohnmobil. "Wir haben davor schon wiederholt Camping gemacht, aber während man arbeitet, macht ein eigenes Wohnmobil einfach noch keinen Sinn." Inzwischen fahren die beiden etwa vier Wochen im Jahr in den Urlaub - natürlich mit dem Wohnmobil.
Lange gefällt das Leben auf vier Rädern. "Man ist flexibler", erklärt er. So könne man seine Route spontan ändern, wenn der Wetterbericht für den Zielort schlechter als erwartet ausfalle. Außerdem habe man so die Möglichkeit, viele neue Orte kennenzulernen. "Es gibt überall verschiedene neue Eindrücke", erzählt Lange. Die beiden Reisebegeisterten waren auch schon in Skandinavien, Frankreich und Spanien unterwegs. In der Winterzeit hatten die beiden eine besondere Tour gemacht. "Wir sind von einem Weihnachtsmarkt zum nächsten gefahren", berichtet Lange von seiner "Glühweintour".
Mit dieser Begeisterung ist Lange nicht allein. Wie Ursula Kaiser-Uszkoreit, die Besitzerin des See Camping Günztal in Breitenthal, berichtet, werde Camping immer beliebter. Seit 2005 empfängt sie Gäste am Oberrieder Weiher. Neben den Wohnmobilstellplätzen gibt es auch einen Zeltbereich. Wer kein Wohnmobil besitzt und trotzdem das Campen genießen möchte, kann sich dort auch eine Trekkinghütte oder ein Wohnmobil mieten. Das kommt bei den Besuchern gut an. "Jedes Jahr wird es mehr", berichtet Kaiser-Uszkoreit. Laut der Campingplatzbesitzerin schätzt sie den Zuwachs auf zehn Prozent. Sie erklärt, dass aber ein konkreter Vergleich zum Vorjahr schwierig sei. "Wir konnten erst ab Pfingsten dieses Jahr in die Saison starten."
Corona macht sich im Camping-Tourismus im Kreis Günzburg bemerkbar
Das betont auch Dagmar Derck von Regionalmarketing Günzburg. Laut Derck beginne die Saison für das Campen normalerweise bereits in den Osterferien. Wegen den verspäteten Öffnungszeiten durch die Pandemie sei die bisherige Statistik bezüglich der Beliebtheit von Camping nicht aussagekräftig, sagt sie. So wurden für das erste Halbjahr 2021 bisher etwa 9000 Übernachtungen auf Campingplätzen im Landkreis
Doch nicht nur wegen des verspäteten Saisonbeginns macht sich die Corona-Pandemie im Camping-Tourismus bemerkbar. Kaiser-Uszkoreit berichtet, dass dieses Jahr viel mehr deutsche Besucher auf ihrem Campingplatz, See Camping Günztal, zu Gast waren, als in den Jahren zuvor. Die meisten seien aus der näheren Region und hätten einen Weg von etwa zwei Stunden vor sich. Reisende aus dem Ausland seien dieses Jahr "nur ein Bruchteil". Außerdem hatten die Buchungen deutlich früher begonnen, erzählt sie. Auch Neulinge im Campen gebe es mehr.
Müll auf dem Stellplatz in Krumbach: Ein Camper appelliert
Für die Neulinge hat Lange vom Krumbacher Stellplatz einen Tipp. "Eine Notration ist sehr wichtig." So solle man stets genügend Wasser und Nahrungsmittel dabei haben. Er erklärt, dass man das Haushalten mit den begrenzten Ressourcen aber erst lernen müsse. Dennoch solle man sich von den ersten Schwierigkeiten nicht die Lust am Campen verderben lassen. "Wenn man was Neues anfängt, gibt es immer ein paar kleine Probleme", sagt er.
Auch an die Einheimischen von Krumbach hat er eine Bitte. Man soll keinen Müll auf dem Parkgelände des Wohnmobilstellplatzes zurücklassen. Wie Lange berichtet, beobachte er das leider häufiger. Laut Lange haben auch in Krumbach Passanten ihre Abfälle achtlos auf den Stellplatz geworfen. "Nachher fällt das dann auf die Camper zurück", sagt er.