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Krumbach: Bleibt das Krumbacher Hallenbad ab Herbst 2020 dauerhaft zu?

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Bleibt das Krumbacher Hallenbad ab Herbst 2020 dauerhaft zu?

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    Muss das Krumbacher Hallenbad ab Herbst 2020 sogar dauerhaft gesperrt werden? Bürgermeister Hubert Fischer sagt auf Anfrage, dass er dies leider nicht völlig ausschließen könne.
    Muss das Krumbacher Hallenbad ab Herbst 2020 sogar dauerhaft gesperrt werden? Bürgermeister Hubert Fischer sagt auf Anfrage, dass er dies leider nicht völlig ausschließen könne. Foto: Monika Leopold-Miller

    Die Sitzung des Werkausschusses war fast zu Ende, nur noch der Punkt „Bekanntgaben und Anfragen“ stand an. Dann sprach Bürgermeister Hubert Fischer mit wenigen Worten ein Thema an, dass es in sich hat. Wegen anhaltender technischer Probleme sei es höchstwahrscheinlich, dass das Krumbacher Hallenbad wegen des schlechten technischen Zustands in der nächsten Saison nicht mehr betrieben werden könne. Auf Nachfrage unserer Redaktion schloss Fischer nicht aus, dass das Hallenbad ab Herbst 2020 sogar dauerhaft geschlossen bleiben müsse. Da bis zur Umsetzung eines Neubaus oder einer Sanierung wohl noch Jahre vergehen werden, könnte es demnach passieren, dass Krumbach über mehrere Jahre hinweg kein Hallenbad für den öffentlichen Badebetrieb zur Verfügung stehen würde.

    Weitere Informationen zum Krumbacher Sportzentrum und zum Hallenbad finden Sie hier:

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    Bereits jetzt können Badegäste keine Jahreskarten, sondern nur noch Saisonkarten erwerben. „Wir können keine Leistung anbieten, die wir dann nicht erbringen können“, sagte Bürgermeister Fischer bezüglich der Eintrittskarten. Wenn es zu einer Schließung des Hallenbads komme, werde eventuell die Sommersaison im Freibad verlängert.

    Die Bademeister und die mit den Schäden im Hallenbad befasste Firma hätten darauf hingewiesen, dass die Technik mit sehr großer Wahrscheinlichkeit nicht mehr zum Laufen komme und deshalb das Hallenbad wohl geschlossen werden müsse. „Ich bin der Bote der schlechten Nachricht“, so Fischer auf unsere Anfrage. Der Grund für die wahrscheinliche Schließung ab Herbst 2020 sei, dass die Fachfirmen die defekten Teile nicht mehr ersetzen können, „schlichtweg, weil es sie nicht mehr gibt“, so Fischer. Betroffen sei davon in erster Linie die Klimaanlage des Bades, die die Luftentfeuchtung reguliert.

    In der Bevölkerung mitunter geäußerte Vorwürfe, der Bürgermeister wolle sich mit einem neuen Bad ein Denkmal bauen, weist er zurück. „Ich brauche kein Denkmal“, sagt Fischer. „Ich habe bereits vor sechs Jahren darauf hingewiesen, dass das Bad kaputt geht. Aber der Stadtrat kam zu keiner Entscheidung.“ Wogegen sich Fischer massiv verwehrt, sind bisweilen ebenfalls in der Bevölkerung zu hörende Aussagen, dass der Bürgermeister das Bad schließen würde, um einen Neubau durchzusetzen. Fischer spricht von „Frechheit“. „Ich würde selbst gerne schwimmen gehen“, sagt er und er stellt die Frage: „Würden Bademeister Interesse daran haben, das Bad zu schließen?“ Sie müssten dann im Winter andere Tätigkeiten übernehmen. „Die Fachleute sind übereinstimmend für einen Neubau, nicht der Bürgermeister Fischer“, betont Fischer.

    In etlichen Stadtratssitzungen in den letzten Jahren hätten sich Vertreter von mehreren Ingenieurbüros sowie Fachleute der Stadtverwaltung klar zum Thema geäußert. Alle hätten einen Neubau für die sinnvollste Lösung gehalten, so Fischer. Aussagen von Stadträten, wie: Das glaube ich nicht, seien hier wenig hilfreich. Das sei nicht konstruktiv. Von Seite dieser Stadträte sei bis heute keine Lösung genannt worden, kritisiert der Bürgermeister.

    Bei den kommenden Bürgerversammlungen in Krumbach und den Ortsteilen (insbesondere in den Versammlungen in Krumbach und Niederraunau) möchte Bürgermeister Fischer die Sachlage erklären. „Wenn sie mir aber nicht glauben, dann bin ich machtlos“, so Fischer.

    Stefan Gut, Vorsitzender der Krumbacher Wasserwacht, war von der Nachricht, dass das Hallenbad voraussichtlich in der nächsten Saison geschlossen ist, überrascht.

    Jedoch habe die Wasserwacht für die nächsten Jahre vorgebaut und beim Landratsamt Günzburg nachgefragt, ob in der Übergangszeit dem Verein das kleine Schwimmbad im Krumbacher Gymnasium zur Verfügung steht. Dies sei dem Verein zugesichert worden. Man werde die Zeit aber auch mit anderen Sportarten überbrücken, so Gut, beispielsweise mit Basketball in einer Turnhalle. „Das ist aber nur eine Notlösung“, betont der Vorsitzende des Vereins.

    Schwimmbad des Gymnasiums wird genutzt

    Das Schwimmbad des Gymnasiums wird dann voraussichtlich auch für den Schwimmunterricht von mehreren Schulen genutzt werden. Bürgermeister Fischer hat dies bei einer Kreistagssitzung bereits öffentlich angesprochen und um Hilfe gebeten. Er hoffe, dass ein Arrangement mit dem Landkreis zustande komme.

    Der Stadtrat entschied sich im Herbst 2017 mit 19:5 Stimmen klar für den Hallenbad-Neubau. Neubau von Schwimmhalle, Sporthalle und Mensa – das war der 2017 eingeschlagene Weg. Zuletzt wurde die Entscheidung, einen Förderantrag für das Neubauprojekt bei der Regierung von Schwaben einzureichen, dann aber nur noch mit einer Mehrheit von 15:10 Stimmen beschlossen.

    Christian Plail (UFWG) hat für seine Fraktion den Antrag eingereicht, eine Kostenberechnung für die Generalsanierung der Sporthalle, Mensa und Küche sowie Heizzentrale und Betriebsräume zu erstellen. Zudem solle ein unabhängiger Projektsteuerer für die Begleitung und Durchführung des Projekts hinzugezogen werden.

    Ein weiterer Antrag kommt von Christoph Helmes. Darin heißt es:...“,dass eine Generalsanierung üblicher Art ähnlich teuer wie ein Neubau würde und letztlich weiter Zeit verloren ginge und Kosten vermehr würden.“ Helmes plädiert für die „Notbremse“ und für "permanente Instandhaltungs- und Erneuerungsmaßnahmen“. Voraussichtlich wird in der Sitzung des Stadtrates am Montag, 25. November, ab 18.30 Uhr wichtige Weichenstellungen in Sachen Sportzentrum und Hallenbad geben.

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