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Krumbach: Beim Thema Sportzentrum geht’s erneut zur Sache

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Beim Thema Sportzentrum geht’s erneut zur Sache

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    Neubau? Sanierung? Wohin entwickelt sich die Debatte um das Krumbacher Schul- und Sportzentrum? Dies ist derzeit unklar. Im Januar soll noch einmal ein Vertreter des zuständigen Planungsbüros zur aktuellen Lage referieren.
    Neubau? Sanierung? Wohin entwickelt sich die Debatte um das Krumbacher Schul- und Sportzentrum? Dies ist derzeit unklar. Im Januar soll noch einmal ein Vertreter des zuständigen Planungsbüros zur aktuellen Lage referieren. Foto: Monika Leopold-Miller

    Und wieder einmal das Sportzentrum. Und wieder einmal war die Luft „richtig dick“ im Krumbacher Stadtrat. Erneut wurde in der jüngsten Sitzung ausgesprochen kontrovers und emotional über das Thema debattiert, das derzeit die Kommunalpolitik in

    Kostenberechnung würde weitere Zeitverzögerung bedeuten

    Vielen Bürgern sei nicht bewusst, so Bürgermeister Hubert Fischer, dass in absehbarer Zeit die TSV-Sporthalle und die Turnhalle der Berufsschule wegfallen. „Wir wollen die jetzige Sporthalle nicht wieder eins zu eins errichten, sondern die beiden anderen Hallen im Schulsportzentrum unterbringen und dafür einen zukunftsfähigen Ersatzbau schaffen. Zum anderen müssten im Zusammenhang mit der Ganztagsschule immer mehr Kinder mit Essen versorgt werden, sagte Fischer in Bezug auf die Mensa. Es habe sich, so Fischer, herausgestellt, dass eine Sanierung genauso teuer komme wie ein Neubau. Deshalb sei er für einen Neubau als Ersatz. Dies sei mit der Regierung von Schwaben abgestimmt worden. Wenn es nun wieder geändert werde, müssten erneut Gespräche mit der Regierung geführt werden.

    Tobias Handel, Architekt der Stadt Krumbach, betonte, dass wegen der Unterbringung der anderen Hallen im Sportzentrum der Gedanke an eine Generalsanierung relativ am Anfang abgebrochen wurde. Wenn nun eine

    Der Förderantrag liege im Moment bei der Regierung von Schwaben auf Eis, sagte Kämmerer Hubert Bühler, da der konkrete Beschluss des Stadtrats fehle. Der Antrag könne aber jederzeit wieder aufgegriffen werden. Bei einem familienfreundlichen Bad und einer Mehrzweckhalle müsste die Stadt, so der gegenwärtige Stand, rund zehn Millionen Euro selber finanzieren.

    UFWG bemängelt fehlende Kostenberechnung für Generalsanierung

    In den Bürgerversammlungen hatte Bürgermeister Fischer gesagt, dass bei einem Neubau im ungünstigsten Fall Kosten in Höhe von rund 15 Millionen Euro auf die Stadt Krumbach zukämen. Diese könnten aber mithilfe eines Kredits mit 30-jähriger Laufzeit abbezahlt werden, bei dem die jährliche Belastung circa 600 000 Euro betragen würde. Die Zinsbindung bestehe für die gesamte 30-jährige Laufzeit. Dies sei eine Größenordnung, die für eine Stadt wie Krumbach tragbar sein sollte. Dafür bekomme man dann eine nagelneue Sport- und Versammlungsstätte mit Mensa und Hallenbad.

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    In der Sitzung wurde ein Antrag der UFWG zum Thema Sportzentrum behandelt. Darin betragt die

    Christian Plail (UFWG) wies darauf hin, dass seiner Fraktion eine Kostenberechnung zur besseren Kalkulierbarkeit einer Generalsanierung fehle. Man entscheide schließlich über öffentliche Gelder. Bei Gesprächen mit Fachleuten hieße es, so Plail, dass eine Generalsanierung erheblich günstiger komme. Planer Peter Franck von Krug Grossmann Architekten habe 2015 gesagt, dass eine Sanierung des Hallenbads bei über 80 Prozent der Neubaukosten liege. Plail sei diese Aussage nicht konkret genug, um eine Entscheidung treffen zu können. Er wünsche sich eine plausible Variantenberechnung, eine Gegenüberstellung von Sanierung zu Neubau. Außerdem beantragt die UFWG, dass ein unabhängiger Projektsteuerer für die Begleitung und Durchführung des Projekts hinzugezogen werden soll.

    Ganz: Technik des Schulzentrums ist "am Ende"

    Einen Projektsteuerer könne man sich gut vorstellen sagte Bürgermeister Fischer – aber erst ab der Umsetzung des Projekts. Fischer schlug vor, den Vertreter des Planungsbüros noch mal einzuladen für weitere Erläuterungen und um sich den bisherigen Ablauf wieder in Erinnerung zu rufen. Dem stimmte Plail zu. Der Antrag der UFWG wurde zurückgestellt.

    Christoph Helmes hatte ebenfalls einen Antrag eingereicht. Der Betrieb des Bades soll durch „permante Instandhaltungs- und Erneuerungsmaßnahmen“ gesichert werden werden. Dieser Antrag wurde mit 20:4 Stimmen abgelehnt.

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    „Es geht um 10 Millionen Euro reiner freiwilliger Leistungen der Stadt, damit habe ich ein Problem“, sagte Gerhard Weiß (2. Bürgermeister und CSU-Fraktionsvorsitzender). Er hätte gerne nähere Angaben dazu und nicht nur pauschaliert.

    Das Schulzentrum sehe zwar von außen noch gut aus, meinte Klemenz Ganz (3. Bürgermeister und UFWG-Fraktionsvorsitzender) aber nach 40 Jahren sei die Technik am Ende. Jetzt sollte man das Projekt angehen im Hinblick auf die derzeitige Zinsphase. Die nächste Generation würde sich wohl schwerertun, meinte Ganz. Ganz hat sich immer wieder für einen Neubau ausgesprochen.

    Man sollte das Projekt jetzt nicht kippen und von vorne anfangen, meinte Lothar Birzle (Fraktionsvorsitzender JW/OL). Vertrauen in die Fachplaner, die man selbst ausgesucht habe, Vertrauen in den Kämmerer und ebenso in die Kreisräte sei wünschenswert. Diesen Streit in die Stadt hinauszutragen, sei falsch, meinte Birzle.

    Fißl und Härtle wollen die "Notbremse" ziehen

    „Hier liegt das Bürgerbegehren“, sagte Achim Fißl und hob Blätter mit den gesammelten Unterschriften hoch. Eine Zahl, wie viele Unterschriften bislang vorliegen, nannte er im Rat nicht. Am Mittwoch berichtete er auf Nachfrage unserer Redaktion, dass bislang rund 700 Unterschriften vorliegen würden. Darunter seien aber auch Unterschriften aus Deisenhausen oder auch Aletshausen. Er müsse das Material jetzt sichten. Wie viele anrechenbare Unterschriften es derzeit seien, wisse er nicht genau. „Wir werden aber weiter fleißig sammeln“. Nötig seien 898 Stimmen.

    Gemeinsam mit Dr. Marcus Härtle (UFWG) hat Fißl ein Bürgerbegehren gegen einen Neubau des Sportzentrums auf den. Jetzt sollte die „Notbremse“ gezogen werden, hob er hervor.

    Johanna Herold (CSU) war der Ansicht, dass eine exakte Kostenberechnung einer Sanierung und die damit verbundene Zeitverzögerung eventuell zu zusätzlichen Ausgaben in einer Höhe von rund fünf Millionen Euro führen könnte. Sie plädierte dafür, den Neubau anzugehen.

    Dr. Marcus Härtle (UFWG) wies darauf hin, dass viele andere Kommunen in vergleichbaren Fällen saniert hätten. Es sollte nicht mehr Geld ausgegeben werden als man habe. Ein Bürgerbegehren sei ein „verbrieftes Recht“.

    Das größte Problem sei der Betrag von zehn Millionen Euro, der uns „am Bein hängen bleibt“, sagt Claus Brückmann (CSU). Er erwarte vom Planer Vorschläge, wie man auf einen Betrag von etwa zwei Millionen „runterkommt“.

    Wie geht es jetzt weiter? Voraussichtlich im Januar wird Planer Peter Franck noch einmal grundsätzlich zum Thema Sportzentrum im Rat referieren. Bis zur Kommunalwahl im März ist es dann nicht mehr weit. Man kann ahnen, was dies für die Atmosphäre im Krumbacher Stadtrat bedeutet.

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