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Kreis Günzburg: Misshandlung war nur vorgetäuscht

Kreis Günzburg

Misshandlung war nur vorgetäuscht

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    Die Kripo hat herausgefunden, dass die vermeintliche Straftat nicht stattgefunden hat.
    Die Kripo hat herausgefunden, dass die vermeintliche Straftat nicht stattgefunden hat. Foto: Alexander Kaya (Symbolbild)

    Wie die Ermittlungen der Kripo Neu-Ulm jetzt ergeben haben, war ein mögliches Sexualdelikt frei erfunden. Am 12. Mai war der Rettungsdienst in die Unterführung des Günzburger Bahnhofs gerufen worden, weil dort eine junge Frau zusammengebrochen sei. Bei der Behandlung gab die 17-Jährige demnach an, von einem Unbekannten mehrere Stunden festgehalten und misshandelt worden zu sein.

    Der hinzugezogenen Polizei wurde als vermeintlicher Tatort Leipheim genannt, wo sie in ein Auto gezogen und nach Burgau gebracht worden sei. Als ihr Peiniger sie habe gehen lassen, habe sie in wir berichteten), es meldete sich aber niemand.

    Neu-Ulmer Kriminalbeamte übernahmen die Ermittlungen und stellten Unregelmäßigkeiten in den Angaben der jungen Frau fest. Diese wurden durch Spurenauswertungen untermauert. Mit diesem Ermittlungsstand konfrontiert, räumte die Jugendliche ein, den Vorfall erfunden zu haben. Nun wurde gegen sie ein Strafverfahren eingeleitet, da sie eine Straftat vorgetäuscht und dadurch polizeiliche Ermittlungen in Gang gesetzt hat. Darüber werden das Jugendamt und die Polizeiverwaltung informiert, letztere prüft, ob die entstandenen Kosten in Rechnung gestellt werden können.

    Das Motiv der Frau wird noch ermittelt, aber nach den bisherigen Erkenntnissen der Polizei wollte sie offenbar ihren Eltern einen Schrecken einjagen. Denn diesen seien mit der sich anbahnenden Beziehung zu einem neuen Freund nicht einverstanden gewesen. Für das Vortäuschen einer Straftat sieht das Strafgesetzbuch übrigens eine Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder eine Geldstrafe vor.

    Dass es sich um reines Theater handelte, hätten weder der Rettungsdienst noch die Streifenbeamten in der Unterführung festgestellt, ergänzt Polizeisprecher Christian Eckel auf Nachfrage. Die junge Frau habe ihre „Rolle“ sehr überzeugend gespielt. cki, zg

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