Berge von Südamerika-Landkarten, Atlanten, Spanisch- und Portugiesisch-Sprachführern: Beim Blick auf den Tisch von Raimund Kraus ahnt man schnell, dass sich der Ziemetshauser Extremradler wohl wieder einiges vorgenommen hat. „Es ist wie ein Fieber, das mich überfällt“, hat Kraus dieses Gefühl einmal umschrieben. „Wenn ich einige Monate daheim war, drängt es mich wieder, die Welt zu erfahren, im wörtlichen Sinn. Manche würden das vielleicht ,Endorphin-Junky‘ nennen, Radfahren schüttet diese Hormone aus, es macht glücklich.“ Es ist maßgeblich diese Suche nach dem Glück, die den 52-jährigen Ziemetshauser buchstäblich weit hinausträgt. In einigen Wochen möchte er quer durch Südamerika radeln, am Pazifik in Peru soll die Tour beginnen, am Atlantik in Brasilien soll sie enden. Über 4000 Meter hohe Andenpässe und rund 7000 Kilometer Strecke liegen vor Kraus. Wie bei all seinen Touren zuvor wird er wieder allein unterwegs sein, dabei auch, wie er das umschreibt, wieder viel über sich selbst lernen, er wird wohl wieder echte Armut sehen und trotzdem glückliche Menschen.
Kreis Günzburg