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Kontroverse um Anti-Islam-Film: Anti-Islam-Film: „Man wird es tolerieren müssen“

Kontroverse um Anti-Islam-Film

Anti-Islam-Film: „Man wird es tolerieren müssen“

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    Das Anti-Islamische-Schmähvideo erregt auch die Gemüter in der Region. Die Frage, ob das Hetzvideo verboten werden soll wird kontrovers beantwortet (Symbolbild).
    Das Anti-Islamische-Schmähvideo erregt auch die Gemüter in der Region. Die Frage, ob das Hetzvideo verboten werden soll wird kontrovers beantwortet (Symbolbild). Foto: Marcus Simaitis dpa

    Am liebsten würde Mehmet Pekince gar nichts zu dem „brisanten Thema“ sagen. Der Geschäftsführer der Scheppacher Privatschule Vision, die überwiegend türkischstämmige Kinder besuchen, meint damit die Diskussion über das islamfeindliche Video, das in vielen muslimischen Ländern Unruhen ausgelöst hat. Kanzlerin Angela Merkel will die öffentliche Aufführung in deutschen Kinos verhindern. Sicherheitsbehörden sollen prüfen, ob die Aufführung des Schmähvideos über den Propheten Mohammed die öffentliche Sicherheit stören könnte. Inzwischen ist eine Debatte über die Meinungsfreiheit entbrannt, die einem Verbot entgegensteht.

    „Es sollten auch keine Schund-Videos über den Papst, Jesus oder Buddha gedreht werden.“

    Mehmet Pekince ist sich unschlüssig, ob die Vorführung des Films, der in den USA entstanden ist, verboten werden sollte. Das müssten die Gerichte klären. Er lehne es entschieden ab, wenn Menschen mit Gewalt gegen das Video zu Felde ziehen. Der Geschäftsführer sagt aber: „Es sollten auch keine Schund-Videos über den Papst, Jesus oder Buddha gedreht werden.“ Denn es gebe einfach Werte, denen sich Menschen verpflichtet fühlten. „Es muss doch noch einen Anstand geben“, sagt Pekince: „Und es gibt die eine Welt, in der wir gemeinsam leben.“ Da sei jeder für sein Tun verantwortlich. Man müsse sich hinterher ins Gesicht sehen können.

    Skepsis gegenüber einem Verbot

    Der Integrationsbeauftragte des Landkreises, Meinrad Gackowski, hat mit Muslimen in der Region über das Schmäh-Video gesprochen. Die meisten hätten sich gar nicht die Zeit genommen, im Internet danach zu suchen. „Sie finden es einfach widerlich“, sagt Gackowski. Es sei furchtbar, dass Menschen deswegen getötet wurden. Ein kleiner Auslöser könne, wie geschehen, zu einem großen Konflikt führen. „Dieses Schmäh-Video bietet keinerlei Rechtfertigung für Gewalt“, betont der Integrationsbeauftragte. Einem Verbot steht er allerdings skeptisch gegenüber. Die Meinungsfreiheit verhindere es, dieses Video zu verbieten. Viele Fachleute, so Gackowski, seien zu dieser Meinung gekommen: „Man wird das Video tolerieren müssen, auch wenn es abscheulich ist.“

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