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Kommentar: Rauchverbot als Kapitulation vor mangelnder Einsicht

Kommentar

Rauchverbot als Kapitulation vor mangelnder Einsicht

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    Wird, wie im Thannhauser Stadtrat, über Verbote diskutiert, reden Kritiker schnell von eingeschränkter Freiheit. Freiheit bedeutet aber auch, verantwortungsvoll zu handeln.
    Wird, wie im Thannhauser Stadtrat, über Verbote diskutiert, reden Kritiker schnell von eingeschränkter Freiheit. Freiheit bedeutet aber auch, verantwortungsvoll zu handeln. Foto: Bernhard Weizenegger

    Die Diskussion über ein mögliches Rauchverbot in den städtischen Parks in Thannhausen hat unter einigen Lesern zu wütenden Reaktionen geführt. In der emotionsgesteuerten Welt der sozialen Medien ist das eigentlich kein Grund für eine Nachricht. Die Frage, ob die Stadt nicht Besseres zu tun hätte, kann man leicht mit Ja beantworten. Das eine zu tun, heißt aber nicht zwingend, das andere zu lassen. So viel wird beim Blick auf die lange Liste der Punkte auf der Tagesordnung der Stadtratssitzung offenbar.

    Gleichzeitig offenbart der Impuls auf ein mögliches Verbot noch mehr. Sehr schnell mischt sich in derartige Diskussionen ein grundsätzlicher Ton. Verbote schränkten die Freiheit ein. Der Chefredakteur des Springer-Blatts die Welt, Ulf Poschardt, sprach kürzlich angesichts der aktuellen Verbotsdebatten vom „Freiheits-Ekel“ der Deutschen.

    Wird, wie im Thannhauser Stadtrat, über Verbote diskutiert, reden Kritiker schnell von eingeschränkter Freiheit. Freiheit bedeutet aber auch, verantwortungsvoll zu handeln.
    Wird, wie im Thannhauser Stadtrat, über Verbote diskutiert, reden Kritiker schnell von eingeschränkter Freiheit. Freiheit bedeutet aber auch, verantwortungsvoll zu handeln. Foto: Bernhard Weizenegger

    Dazu muss man konstatieren, dass Freiheit auch Verantwortung beinhaltet. Nicht alles was man machen kann, sollte man auch machen. Meine Freiheit endet da, wo sie die der anderen einschränkt. Im Einzelfall ist es sicher kompliziert, die Grenzlinien exakt festzulegen und bedarf bisweilen einer verortenden Diskussion.

    Wird die Freiheit aber zum Schaden anderer notorisch missbraucht, hilft nur ein Verbot. Würden die Raucher in Thannhausen und anderswo ihre Kippen nicht einfach auf den Boden schnippen, sondern in die aufgestellten Aschenbecher werfen, gäbe es wohl keine Debatte über ein derartiges Verbot. Insofern ist ein Verbot als Kapitulation vor der mangelnden Einsicht der Menschen leider hin und wieder nötig.

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