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Kommentar: Privilegien für Geimpfte spalten die Gesellschaft nur noch mehr

Kommentar

Privilegien für Geimpfte spalten die Gesellschaft nur noch mehr

Alexander Sing
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    Vor der Corona-Impfung sollten Angehörige mit Senioren auch über potenzielle Nebenwirkungen sprechen.
    Vor der Corona-Impfung sollten Angehörige mit Senioren auch über potenzielle Nebenwirkungen sprechen. Foto: Marijan Murat/dpa/dpa-tmn

    Seit die Corona-Pandemie in Deutschland angekommen ist, gibt es Streit. Um die richtigen Maßnahmen, um die richtige Interpretation der wissenschaftlichen Daten, um die Folgen für die Gesellschaft. Zwischen den beiden Polen der absoluten Corona-Leugner und derer, die die Bekämpfung des Virus über alles andere stellen, driftet die Gesellschaft auseinander. Jetzt gibt es also Streit um den richtigen Umgang mit dem rettenden Impfstoff. Sollten Menschen, die gegen Covid-19 geimpft sind, mehr Rechte haben als solche, denen das Vakzin (noch) nicht verabreicht wurde?

    Corona: Erst Ende 2021 wird jeder geimpft sein, der das auch möchte

    Diese Frage verbietet sich eigentlich, solange nicht jeder, der es möchte, die Impfung bekommen hat. Und das wird frühestens im Herbst 2021 der Fall sein. Sonst würde die schon jetzt schwelende Neid-Debatte über die Priorisierung der unterschiedlichen Bevölkerungsgruppen nur an Fahrt gewinnen. Was wir nicht brauchen, ist eine weitere Spaltung in der Corona-Frage.

    Wenn dann aber hoffentlich irgendwann ein Großteil der Bevölkerung versorgt ist, wird das Virus nicht verschwunden sein. Und ein nicht gerade kleiner Teil wird die Impfung weiterhin ablehnen. Sollte diese Ignoranz bestraft werden? Nein. Der Staat hat durch das Gesetz ohnehin keine rechtliche Handhabe für Zwangsmaßnahmen. Und auch Unternehmen und Privatpersonen sollten es tunlichst vermeiden, Geimpfte zu bevorzugen. Ihnen drohen nicht nur kostspielige Rechtsstreits. Auch die praktische Umsetzung dürfte schwierig werden. Einen offiziellen „Impfausweis“ wird es nicht geben.

    Corona-Debatte: Dialog statt weiterer Streit

    Lieber sollte man auf Vernunft und Dialog setzen. Gezielte Aufklärung kann Zweifel am Impfstoff beseitigen. Und die Unbelehrbaren schützt irgendwann die Herdenimmunität – auch wenn das für all jene, die sich lange eingeschränkt haben, frustrierend sein mag.

    Lesen Sie dazu:

    Und lesen Sie den Pro-Kommentar von Till Hofmann:

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