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Kommentar: Corona: Lieber mit Maske im Klassenzimmer, als alleine zu Hause sitzen

Kommentar

Corona: Lieber mit Maske im Klassenzimmer, als alleine zu Hause sitzen

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    Grundschüler mit Maske und Abstand im Unterricht – das ist im Landkreis Günzburg mittlerweile verpflichtend.
    Grundschüler mit Maske und Abstand im Unterricht – das ist im Landkreis Günzburg mittlerweile verpflichtend. Foto: Gregor Fischer (Symbolbild)

    Das Coronavirus trifft den Landkreis Günzburg in dieser Woche mit voller Wucht. Die Infektionszahlen steigen mit schier unglaublicher Dynamik in die Höhe. Die Pandemie und ihre Folgen ziehen immer größere Kreise. Am Freitag meldet das Landesamt für Gesundheit (LGL) einen neuen Rekordwert für die 7-Tage-Inzidenz im Kreisgebiet. Es sind so viele aktive Corona-Fälle wie noch nie vermerkt. Bereits sechs Menschen sind nach Angaben des LGL im Landkreis in Zusammenhang mit Covid-19 gestorben. Das ist tragisch. Jetzt in Hysterie zu verfallen, ist aber nicht angebracht.

    Die Regierung hat bereits auf das steigende Infektionsgeschehen reagiert, hat einen neuen Lockdown verordnet – wenn auch nur teilweise. Dieser trifft einige Branchen, allen voran die Gastronomie, Hotels und die vielen Kulturbetriebe im Landkreis, besonders hart. An Kritik wird – völlig zu Recht – nicht gespart. Hier wird mit der großen Keule vorgegangen, heißt es etwa. Völlig undifferenziert werde einfach alles geschlossen. Und das stimmt. Tatsächlich ist in den genannten Branchen kaum ein Corona-Hotspot bekannt. Trotzdem sind nun Existenzen bedroht. Auch das ist tragisch. Trotz dieser Fehler ist die Entscheidung der Regierung im Grundsatz aber richtig, denn sie ist zumindest zeitlich begrenzt. In vier Wochen wird sich zeigen, ob die drastischen Maßnahmen gewirkt haben. Dann wird neu entschieden. Man möchte in diesen Zeiten nicht in der Haut der Entscheidungsträger stecken, denn auch sie können aktuell nur verlieren. Ein Beispiel.

    Die Alternative zur Maskenpflicht an Grundschulen wäre, die Schulen zu schließen

    Beim Thema Maskenpflicht an Grundschulen herrschte im Landkreis zuletzt eine gewisse Uneinigkeit. Infektiologen empfehlen die Maske als effektiven Schutz gegen die Ausbreitung des Coronavirus. Für Kinder sind die Masken allerdings eine besondere Belastung, Gestik und Mimik spielen für sie eine wichtige Rolle. Im Unterricht an Grundschulen galt im Landkreis deshalb lange lediglich eine Empfehlung zum Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes. Und das hat gut funktioniert – bis zuletzt. Weil Landrat Hans Reichhart beobachtet habe, dass die bei Schülern wie Lehrern zunächst extrem hohe Bereitschaft zum Mitmachen in Sachen Vorsorge „in den vergangenen Tagen etwas gebröckelt ist“, ist das Tragen der Masken mittlerweile verpflichtend. Nun wird in den sozialen Netzwerken intensiv diskutiert, im Nachbarlandkreis Augsburg stürmten Demonstranten deshalb gar das Landratsamt.

    Aber was wäre denn die Alternative zur Maskenpflicht an den Grundschulen? Richtig, die Schulen zu schließen. Und da sind sich wohl alle Schüler und auch die Eltern einig – lieber mit Maske im Klassenzimmer, als ohne alleine zu Hause sitzen.

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