Zwischen selbst gebastelten Plakaten standen am vergangenen Sonntag sorgsam aufgereiht Kinderschuhe auf der Treppe vor dem Schulamt in Krumbach. Jedes dieser Paar Schuhe solle für ein Kind stehen, das unter der Corona-Politik leide, war von Eltern zu erfahren, die sich nach eigenen Angaben spontan zu diesem Protest versammelt und die Schuhe auf der Treppe platziert hatten. Die Bilder der aufgereihten Kinderschuhe samt Grablichter assoziieren einige allerdings mit dem Holocaust im Dritten Reich. Schulamtsdirektor Thomas Schulze etwa kritisierte die Aktion mit Verweis auf die Tausenden toten jüdischen Kinder in den Konzentrationslagern. Die Teilnehmer hingegen distanzieren sich von den Vorwürfen, oder geben an, nichts von einer solchen Symbolik zu wissen. Diesen Umstand nennt Rechtsextremismus-Experte Sebastian Lipp sehr bedenklich. Der Journalist beschäftigt sich seit Jahren intensiv mit der rechtsradikalen Szene in unserer Region. „Diese Entwicklung ist besorgniserregend“, sagt er im Gespräch mit unserer Redaktion.
Krumbach