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Jubiläum: Erster Prediger predigte auch zum 50-Jährigen

Jubiläum

Erster Prediger predigte auch zum 50-Jährigen

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    Pfarrer Gotthold Karrer, der als damaliger Pfarrer in Burtenbach vor 50 Jahren die Predigt zur Einweihung der Christuskirche gehalten hat, durfte ein halbes Jahrhundert später im hohen Alter von 85 Jahren erneut von dieser Kanzel predigen.
    Pfarrer Gotthold Karrer, der als damaliger Pfarrer in Burtenbach vor 50 Jahren die Predigt zur Einweihung der Christuskirche gehalten hat, durfte ein halbes Jahrhundert später im hohen Alter von 85 Jahren erneut von dieser Kanzel predigen. Foto: Peter Voh

    Eine würdige Geburtstagsfeier bereiteten die vielen Gratulanten der evangelischen Christuskirche in Thannhausen zu deren 50-jährigem Bestehen. Nach Begrüßung durch Pfarrerin Kathrin Bohe und dem gemeinsam gesungenen „Tut mir auf die schöne Pforte“ sang der Kirchenchor der Nachbargemeinde Burtenbach. Die Festpredigt hielt dann vertretungsweise der 85-jährige Pfarrer Gotthold Karrer, der, wie er süffisant anmerkte, an Allerheiligen 1966 im zarten Alter von 35 Jahren und Pfarrer der evangelischen Gemeinde

    Er erinnerte kurz an den damaligen großen Festzug von der Stadionkapelle in der Bahnhofstraße zur neuen Kirche in der Jakob-Zwiebel-Straße und hält es zu dem nach langen Kämpfen doch noch glücklichem Kirchenbau mit dem Sprichwort „mit Harren und Hoffen hat´s mancher getroffen“. In seiner begeistert gestenreich gehaltenen Predigt betonte er, dass wir alle Kinder Gottes sind und sich so innerhalb der Kirchenmauern ein buntes Leben abspiele in der Hoffnung auf die Erlösung durch Gott. Ihn selber – rückblickend auf die vergangenen 50 Jahre – hat der Geist Gottes gelehrt, dass wir eine Hoffnung und eine Zukunft haben.

    Die Fürbitten beinhalteten auch den Wunsch, dass die Kirchengemeinde Thannhausen bald wieder einen eigenen Pfarrer bekommen möge.

    In ihrem Grußwort bezeichnete Landratsstellvertreterin Monika Wiesmüller-Schwab das Gotteshaus als einen kleinen, aber wichtigen Hort der Hoffnung und zentralen Mittelpunkt für das Gemeindeleben der etwa 1400 evangelischen Christen in und um Thannhausen. Bürgermeister Georg Schwarz freute sich besonders über die Anwesenheit von Pfarrer Karrer, „einem Zeitzeugen von damals, der uns heute viel Freude bereitet hat.“ Stadtpfarrer Stefan Finkl zitierte den 1945 von den Nationalsozialisten ermordeten Theologen Dietrich Bonhoeffer, Christsein bedeute, sich hinzugeben, dies erfordere Mut und Geradlinigkeit. So freut sich Finkl, dass es in Thannhausen viele lebendige Aktive für den Dienst an Gott gebe. Dekanin Gabriele Burmann aus Neu-Ulm zeichnete abschließend den langen Weg der Evangelischen in Thannhausen auf, beginnend mit zwei Personen im Jahr 1830, bis es zum Bau der Christuskirche kommen konnte.

    Eine kleine Gruppe machte sich dann viele Jahre später jeden Sonntag zum Gottesdienst nach Burtenbach auf, wozu die Thannhauser Evangelischen gehörten. Nach dem 2. Weltkrieg durfte man die Stadionkapelle in der Bahnhofstraße für eigene Gottesdienste benutzen, ehe Anfang der 1960er Jahre Pläne für eine eigene Kirche in Thannhausen entstanden. Fünf Jahre dauerte es, bis schließlich die Christuskirche für die seinerzeit etwa 400 Evangelischen im Mindel- und Zusamtal ihrer Bestimmung übergeben werden konnte.

    Begleitet von fröhlichen Geburtstagswünschen der Kinder vom Kindergarten Arche Noah zogen Ehrengäste und Kirchengemeinde in den Gemeindesaal ein. Vertrauensmann im Kirchenvorstand, Max Schindlbeck, erinnerte an den seinerzeit wohl gewählten Namen für die im Bau entstehende Kirche. Christuskirche bedeutet, dass Christus für die Evangelischen im Mittelpunkt ihres Glaubens steht.

    Ein besonderer Gast durfte dann die gesellschaftliche Feier im Saal eröffnen. Friedhelm Müller, von 2007 bis 2014 Pfarrer in Thannhausen, war an seine Wirkungsstätte zurückgekehrt und überraschte die Geburtstagsgesellschaft mit Stücken auf dem Dudelsack.

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