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Interview: Reserven von Waldstetten und Autenried bilden eine SG: „Hatten keine andere Wahl“

Interview

Reserven von Waldstetten und Autenried bilden eine SG: „Hatten keine andere Wahl“

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    Steffen Gemsa ist nicht nur Abteilungsleiter beim SV Waldstetten. Der 29-Jährige läuft auch regelmäßig selbst im Trikot des Kreisklassisten auf.
    Steffen Gemsa ist nicht nur Abteilungsleiter beim SV Waldstetten. Der 29-Jährige läuft auch regelmäßig selbst im Trikot des Kreisklassisten auf.

    SV Waldstetten und Eintracht Autenried sind mit ihren zweiten Mannschaften für die Saison 2019/20 eine Spielgemeinschaft eingegangen. Ist die Vermutung richtig, dass in erster Linie Spielermangel der Grund war?

    Steffen Gemsa: Das stimmt und so blieb uns keine andere Wahl. Beide Vereine hatten gerade mal je acht Mann für die Reserve zur Verfügung und so war der Schritt unumgänglich, der übrigens schon im letzten Jahr angedacht war. Wichtig war es uns, dass wir die zweiten Mannschaften aufrechterhalten und nicht abmelden.

    Aber es besteht doch seit dieser Saison auch die Möglichkeit, die Spiele nur mit neun Mann zu bestreiten. Warum hat man davon keinen Gebrauch gemacht?

    Steffen Gemsa: Ganz einfach, weil dies nur in der B-Klasse möglich ist. Und wir wollten die Spieler in der A-Klasse halten, weil das auch für unsere ersten Mannschaften gut und das Niveau doch etwas höher als in der untersten Klasse ist.

    Wie sieht es für die nächsten Jahre bei den beiden Vereinen aus. Gibt es Hoffnung, eines Tages wieder eine eigene Mannschaft zu stellen?

    Steffen Gemsa: In absehbarer Zeit ist das nicht denkbar. Beispiel: Wir in Waldstetten können in den nächsten fünf Jahren höchstens mit fünf Nachrückern aus der Jugend rechnen und wenn da zwei oder drei bleiben, kann man froh sein.

    Klassenerhalt ist das Ziel für die neue SG

    Mit Ünal Telli, der zuletzt beim SV Hochwang war, hat man einen Trainer für die SG verpflichtet, der schon in der Vergangenheit für Waldstetten gespielt hat. War das der Wunschkandidat für beide Vereine?

    Steffen Gemsa: Ich denke, er ist der richtige Mann für uns, weil er sich hier einfach auskennt, nicht nur in Waldstetten, sondern auch in Autenried. Wir haben uns lediglich einmal getroffen und die Verpflichtung war perfekt. Er weiß, was auf ihn zukommt. Er soll die Jungs zusammenführen und wird, wenn Not am Mann ist, auch selbst eingreifen.

    Fußball Kreisliga West; TSV Burgau grün - Türkspor TSV Ichenhausen hellblau; hier der Türkspor TSV Ichenhausen Trainer Ünal Telli
    Fußball Kreisliga West; TSV Burgau grün - Türkspor TSV Ichenhausen hellblau; hier der Türkspor TSV Ichenhausen Trainer Ünal Telli Foto: Ernst Mayer

    Wie wird der Spiel- und Trainingsbetrieb der SG abgewickelt und wie sieht es mit den Betreuern aus?

    Steffen Gemsa: Daniel Kling wird, wie schon die Jahre zuvor in Waldstetten, als Betreuer fungieren. Im Notfalle werden auch noch der Autenrieder Abteilungsleiter Andreas Mühleisen und ich selbst eingreifen. In der Vorrunde werden die Heimspiele in Waldstetten und in der Rückrunde in Autenried als Vorspiel der ersten Mannschaft ausgetragen. Trainiert wird dienstags in Waldsteten und freitags in Autenried. In der Rückrunde ist es dann umgekehrt.

    Welche sportlichen Ziele hat sich die SG gesetzt?

    Steffen Gemsa: Die Teams zusammenführen, Wir-Gefühl erzeugen und so den Klassenerhalt schaffen.

    Erste Mannschaften sind Konkurrenten

    Ein interessanter Punkt ist, dass die beiden ersten Mannschaften in der Kreisklasse West 1 Konkurrenten sind. Sie treffen am 9. und 22. Spieltag aufeinander und es könnte ja gerade beim Rückspiel der Fall eintreten, dass die eine oder andere Mannschaft noch wichtige Punkte zum Klassenerhalt oder sogar für den Aufstieg benötigt. Da wird es dann wohl mit der Freundschaft zwischen den Vereinen vorübergehend vorbei sein, oder?

    Steffen Gemsa: Über dieses mögliche Szenario haben wir uns schon vor der Anmeldung der Spielgemeinschaft unterhalten. Wenn es tatsächlich so weit ist, muss man die Sache ganz klar – zumindest für 90 Minuten – getrennt betrachten.

    Es kann bei den Ligakonkurrenten aber auch der Verdacht auf Schützenhilfe aufkommen.

    Steffen Gemsa: Das ist uns bewusst. Es werden in diesem Fall mit Sicherheit kritische Augen auf uns gerichtet. Aber ich kann versichern: Wir werden uns da auf nichts einlassen. In der Praxis ist es aber doch auch so: Eine Meisterschaft gewinnt man nicht in einem Spiel und man steigt auch nicht in einem Spiel ab.

    Saisonstart mit Niederlagen

    Die SG ist mit einer 1:3-Niederlage gegen den FC Mindeltal II nicht gerade optimal in die neue Saison gestartet. Was muss sich ändern, wenn am Sonntag das Heimspiel gegen den FC Unterbechingen erfolgreicher verlaufen soll?

    Steffen Gemsa: Wenn die Mannschaft hinten sicherer steht und die Chancen besser ausspielt, dann ist zumindest ein Remis drin.

    Und was erwartet der Abteilungsleiter von der ebenfalls mit einer Niederlage gestarteten ersten Mannschaft im Heimspiel gegen TSV Ziemetshausen II?

    Steffen Gemsa: Wenn sie die Angriffe nach vorne sauberer zu Ende spielt als zuletzt beim 0:2 gegen den FC Mindeltal, traue ich ihr einen Heimsieg zu. Übrigens: Man darf sich nicht wundern, wenn bei diesem und beim nächsten Spiel Herman Kandemir auf der Trainerbank sitzen wird. Ali Bozdemir fehlt aus privaten Gründen und wird von seinem erfahrenen Freund dankenswerterweise vertreten.

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