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Information: Bürger nehmen Energiewende in ihrem Dorf selbst in die Hand

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Bürger nehmen Energiewende in ihrem Dorf selbst in die Hand

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    Experten einer Fachfirma referierten über den Energie-Nutzungsplan in Waltenhausen im Bürgerheim.
    Experten einer Fachfirma referierten über den Energie-Nutzungsplan in Waltenhausen im Bürgerheim. Foto: Werner Glogger

    Schon Anfang des Jahres befasste sich der Waltenhauser Gemeinderat mit dem Thema Energie-Nutzungsplan und einigte sich nach eingehenden Beratungen, mit der „Renergie Allgäu e.V.“, einem seit 22 Jahren erfolgreich auf diesem Gebiet tätigen Unternehmen, einen entsprechenden Vertrag abzuschließen. Die Kosten für das knapp ein Jahr dauernde Beratungskonzept betragen rund 18 000 Euro und werden mit 70 Prozent durch das Bayerische Wirtschaftsministerium bezuschusst.

    Das Ratsgremium war einhellig der Meinung, dass der verbleibende von der Gemeinde zu tragende Restbetrag gut angelegt sei, können doch alle Hausbesitzer und Gewerbetreibende in der Gemeinde mehrfach bei der Einsparung von Energie profitieren. Damit begründete Bürgermeister Karl Weiß in der Auftaktveranstaltung unter dem Motto „Unser Dorf hat Energie-Zukunft – Bürger gestalten die Energiewende“, die im Bürgerheim stattfand, nochmals die getroffene Entscheidung. „Sollten eines, oder besser, mehrere Projekte aufgrund des Energie-Nutzungsplans realisiert werden, kommt man auch an öffentliche Fördermittel“, ergänzte Weiß.

    Inzwischen war bereits ein Arbeitskreis, bestehend aus Bürgermeister und mehreren Gemeinderäten, tätig und lieferte nützliche Informationen vor allem über die Gebäudestrukturen in der Gemeinde. Aus einer Fragebogenaktion mit einer Rücklaufquote von über 30 Prozent gingen weitere Details hervor. Doch die politische Gemeinde könne so ein Konzept nur antreiben, verwirklicht werden müsse es von den Bürgern und Hausbesitzern, stellte Weiß klar. Er wünsche, dass sich dem bestehenden Energieteam noch mehrere Bürger anschließen und hoffe auf eine rege Mitarbeit, um möglichst viele Ziele zu erreichen. Als Bürgermeister sehe er den Aufbau eines Nahwärmenetzes als größtes Energie-Einsparpotenzial, könne doch die Abwärme einer bestehenden Biogasanlage für die Häuser genutzt werden. Entsprechend groß war das Interesse der gut 50 Besucher aus allen Ortsteilen an dem komplexen Thema.

    Abwechselnd referierten dazu die Experten der „Renergie Allgäu“ Projektleiter Thomas Brutscher, stellvertretender Vorsitzender Thomas Hartmann sowie Florian Weh als Spezialist für Biogasanlagen. Neben allgemeinen Aspekten der Energiewende zeigten sie die Themengebiete, Vorgehensweise, Zeitplan, Maßnahmeplan, vor allem aber Nutzen und Beteiligungsmöglichkeiten für Bürger und Unternehmen und mögliche Förderung auf. Die aktuellen Ergebnisse der Bestandsanalyse mit Auswertung der Fragebögen ergaben die ersten Potenzialausblicke und Teilnahmemöglichkeiten. Ermittelt wurde der Heizwärmebedarf der Wohngebäude, momentane Energieerzeugungsanlagen und, in welcher Form Einsparungen möglich sind. Wie schon Bürgermeister Weiß, nannte Weh für Waltenhausen die Biogasanlage interessant.

    Aufgezeigt wurden auch die Vorteile der Gebäude/Fassadendämmung, Austausch von Fenstern, womit neben erheblichen Einsparungen mehr „Wohnbehaglichkeit“ erzielt werden könne. Nicht Verkaufsabsichten, sondern Hinweise auf vielfache Einsparmöglichkeiten und Beratung aus einer Hand sei das Ziel des Energie-Nutzungsplans, so Hartmann. Wertvollen Beitrag leiste dabei das im Verlauf des Abends auf elf Mitglieder aufgestockte Energieteam bei der Datenbeschaffung, Ideenfindung und Mitsteuern der Zielrichtung.

    Der Arbeitskreis sieht noch vier bis fünf Treffen vor, um im April nächsten Jahres in der Schlussveranstaltung konkrete Ergebnisse vorlegen zu können. (wgl)

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