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Heimatmuseum Krumbach: Postgeschichte ist ein Stück Heimat

Heimatmuseum Krumbach

Postgeschichte ist ein Stück Heimat

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    Zahlreiche Besucher fanden sich schon zur Eröffnung der Sonderausstellung „Regionale Postgeschichte“ im Saal des Mittelschwäbischen Heimatmuseums ein. Dort sind neben Exponaten aus der privaten Brief-, Karten- und Marken-Sammlung von Karl Kling auch eine Original-Postkutsche und andere historische Gegenstände zu sehen.
    Zahlreiche Besucher fanden sich schon zur Eröffnung der Sonderausstellung „Regionale Postgeschichte“ im Saal des Mittelschwäbischen Heimatmuseums ein. Dort sind neben Exponaten aus der privaten Brief-, Karten- und Marken-Sammlung von Karl Kling auch eine Original-Postkutsche und andere historische Gegenstände zu sehen. Foto: Foto: wgl

    Krumbach Wie groß das Interesse an der regionalen Postgeschichte und der Post in

    Die Raritäten und ihre Bedeutung

    Nach dem Willkommensgruß von Museumsleiter Thomas Heitele war es dem früheren Landtagsabgeordneten vorbehalten, auf seine Raritäten und deren Bedeutung einzugehen. Kling: „Die regionale Postgeschichte Stadt Krumbach – Landkreis Günzburg ist ein Stück lebendige Heimat. Hinter jeder Handschrift, jeder Briefmarke, jedem Poststempel und Datum verbergen sich Schicksale, Freundschaften, Feindschaften, Reichtum und Tragik, Freudenfeste und Trauer. Poststücke sind Spiegelbilder und Fingerabdrücke bewegter Zeiten.“ Er blickte zurück auf seine bleibenden Kindheits- und Jugenderinnerungen mit der Postkutsche, die von Krumbach nach Hürben zog mit dem musizierenden Postillion „Valle Böck“, einem in seiner Zeit bekannten Krumbacher Original. Briefe mit persönlichem Seltenheitswert dokumentieren diese Möglichkeiten, die Mitbürger in fernen und fremden Ländern schon damals zur Verbindung in die Heimat pflegten. Dazu gehören auch die Feldpostbriefe, Zeugnisse leidvollen Geschehens, 1870, 1914, 1939. „Mögen Jugendliche, Schulen und Bildungsstätten aus den vielen Spuren der Geschichte lernen“, so Kling abschließend.

    Erfahrungen aus der Zeit als Finanzminister

    Obwohl er selbst kein Philatelist sei, habe er doch reichlich Erfahrungen in der Zeit, in der er als Finanzminister tätig war, sammeln können, führte Dr. Theo Waigel in seiner Laudatio auf die Ausstellung aus. Als das Bundespostministerium für Post- und Fernmeldewesen aufgelöst wurde, gelang es ihm, die Kompetenz für die Herausgabe von Briefmarken in das Bundesministerium der Finanzen zu verlagern. Er konnte damit Einfluss auf die Motive und deren Gestaltung nehmen. Millionenfach bekannt wurde dadurch das Ringeisenwerk Ursberg, die Frauenkirche Dresden und Persönlichkeiten aus der Widerstandsbewegung während des Krieges.

    Briefe und Karten als handschriftliche Botschaften

    Interessant sind auch die letzten Zeitzeugen aus dem geteilten Deutschland: 28. Februar 1990 DDR: „Wir sind das Volk“, am 3. Oktober 1990: „Deutsche Einheit“. Philatelisten und Numismatiker seien besondere Menschen, die Liebe zum Detail zeigen und fasziniert sind von Wegen und Begegnungen, denn hinter jeder Marke auf Briefen und Karten stehen Menschen, Länder und ihre Geschichte, so Waigel abschließend. Er wünsche sich, dass auch künftig neben der modernen Technik mit SMS und E-Mail noch Briefe und Karten als handschriftliche Botschaften versandt werden. Wie schon sein Vorredner anmerkte, sagte Krumbachs Bürgermeister und Vorsitzender des Zweckverbandes Mittelschwäbisches Heimatmuseum, dass er in Anbetracht der Jubiläumszahlen regionale Postgeschichte traurig sei über die Entwicklung des Krumbacher Postamtes und des Postwesens an sich. Ihm „blute das Herz“ über die Veränderungen, die in den vergangenen 20 Jahren umfangreicher als in 100 Jahren zuvor waren.

    Zweifel an der Zuverlässigkeit der heutigen Post

    Zweifel hegte er an der Zuverlässigkeit der Post, wie man sie gewohnt war. Er schloss sein Grußwort mit dem Dank an das Haus Kling für das Öffnen seiner privaten Sammlungen, die diese Sonderausstellung erst ermöglicht hat. Ein Trompeten-Trio der Berufsfachschule für Musik leitete die Eröffnungsveranstaltung mit Fanfarenklängen ein und gab dem weiteren Verlauf einen würdigen Rahmen.

    Info Die Ausstellung „Regionale Postgeschichte, Post in Krumbach und im Landkreis Günzburg“ dauert noch bis 20. Oktober. Zur Ausstellung ist ein Begleitheft mit Sachbeiträgen und zahlreichen Abbildungen erhältlich.

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