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TSV Niederraunau schafft eine Meisterleistung in Sachen Taktik
![So sehen Sieger aus: Zusammen mit 350 begeisterten Fans feierten die Niederraunauer Landesliga-Handballer den unerwarteten Heimerfolg. So sehen Sieger aus: Zusammen mit 350 begeisterten Fans feierten die Niederraunauer Landesliga-Handballer den unerwarteten Heimerfolg.](https://www.augsburger-allgemeine.de/resources/1715673836705-1/ver1-0/img/placeholder/16x9.png)
Der TSV Niederraunau beendet die Talfahrt durch das 32:29 gegen Herrsching. Die Oldies spielen stark und Trainer Mihaly More kontert den größten Trumpf der Gäste.
Das Gespräch über Sport ist immer reich an Superlativen. Diesmal jedoch ist das Wort „Sensationssieg“ tatsächlich angebracht. Dass die Landesliga-Handballer des TSV Niederraunau ihr Heimspiel gegen den TSV Herrsching würden gewinnen können, hatten angesichts der jüngsten Niederlagen-Serie jedenfalls nur kühne Optimisten erwartet. Doch die unmöglich scheinende Mission gelang: Vor 350 begeistert mitgehenden Zuschauern siegten die Mittelschwaben 32:29.
Oldies spielen überragend
Neben den beiden überragenden Oldies in der Mannschaft, Armin Hessheimer und Mathias Waldmann, war dieses Mal auch die mehr als gelungene taktische Ausrichtung ein Erfolgsfaktor. Mihaly More hatte sich offensichtlich auch von anderen Trainern der Liga inspirieren lassen.
Die Herrschinger hatten im Vorfeld noch kess behauptet, sie hätten nun die richtigen Mittel gegen die bei ihren Gegnern beliebte Maßnahme, Tizian Maier und Marcus Hoffmann über enge Deckungen aus dem Spiel zu nehmen. Die beiden früheren Fürstenfeldbrucker sind einfach die dominierenden Starspieler des Teams vom Ammersee. More versuchte es ganz ähnlich, machte es offensichtlich nur besser als andere Trainer vor ihm. Mathias Waldmann spielte vorgezogen auf Maier und vorne durfte er die Spielgestaltung auf der Mitte-Position übernehmen. Hoffmann wurde nur etwas offensiver angegangen, um die Räume, die sich nun dem Herrschinger Rückraumwerfer Sebastian Kircher boten, nicht allzu groß werden zu lassen. Das funktionierte hervorragend. Maier konnte nicht wie gewohnt als Dirigent und Torschütze glänzen. Lediglich ein Treffer aus dem Feld stand nach Spielende auf seinem Konto und auch Hoffmann hatte mit fünf Feld-Toren seinen Schnitt weit unterboten. Ihm fehlten die Anspiele über Maier.
Die Herrschinger waren überrascht von der Herangehensweise der Gastgeber. Die Raunauer Jungs fanden über Mathias Waldmann ins Spiel. Die ersten vier Tore bis zum 4:4 machte er alle selbst. Damit tankten auch die jungen Spieler Selbstvertrauen und die Hilfe von der Tribüne im Schulzentrum Krumbach wurde dankbar angenommen. Nach dem 7:5 von Waldmann, der über das ganze Feld ins leere Tor traf, glich Kircher wieder zum 8:8 aus. Überhaupt verwendeten beide Trainer die Maßnahme, ohne Torhüter zu spielen, sehr oft. Die Herrschinger nutzten sogar die Möglichkeit des siebten Feldspielers, More nahm den Schlussmann immer nur dann raus, wenn eine Zeitstrafe fällig wurde. Beim Rückwechsel konnte Maximilian Jekle einmal einen Sensationssprint hinlegen und den Ball noch vor der Torlinie wegkratzen.
Torwart als Sieggarantie
Die Raunauer Jungs kamen jetzt immer besser ins Rollen. Florian Rothermel, Lasse Sadlo mit klasse Toren nach starken Anspielen aus der Mitte sowie Oliver Blösch unterstützten jetzt Waldmann. In der Abwehr rackerte der Mittelblock um Christoph Schäfer und Johannes Rosenberger. Ein überzeugender 16:12-Halbzeitstand war die Folge. Die Sieggarantie tauchte dann in der zweiten Hälfte in Person von Armin Hessheimer auf. Was der Niederraunauer Torwart parierte, war überragend. Zuerst blieb der Abstand noch gleich, durch jeweils zwei Tore von Adrian Thalhofer und Oliver Kiebler sowie einen Treffer durch Marius Waldmann ergab sich aber ein halbwegs beruhigendes 26:20. Hoffmann verkürzte, setzte dann einen Siebenmeter an den Pfosten. Es wurde enger. More musste nun auch wechseln, um zum Spielende wieder frische Spieler zu haben. Zudem wurde Mathias Waldmann mit enger Deckung aus dem Spiel genommen. Der Abstand wurde noch geringer, obwohl Hessheimer hielt und hielt. Oliver Kiebler und Oliver Blösch machten dann aber den Sack zu. (walp)
TSV Niederraunau Hessheimer, Jekle; Kiebler (4), Rothermel (4), Thalhofer (3), Schäfer, Konkel, Sadlo (39, Mat. Waldmann (11/2), Blösch (4), Kornegger, Rosenberger (2), Baumgarten, Mar. Waldmann (1)
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